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Die drei ??? und die singende Schlange

Die drei ??? und die singende Schlange

Titel: Die drei ??? und die singende Schlange
Autoren: M. V. Carey
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Jungen an. »Na?« sagte sie. »Schon eine Erleuchtung gehabt?«
    Justus Jonas schaute zum Haus der Jamisons hinüber. »War noch was los, nachdem wir gestern abend weggegangen waren?«
    »Nein«, sagte Allie. »Kein verrücktes Gesinge. Keine geheimnisvollen Eindringlinge mit Schnauzbart. Nichts.« Allie erklomm den Zaun und setzte sich rittlings obenauf. »Was ist nun mit dem Mann, der sich in der Garage versteckt hatte? Worauf war der aus, was meint ihr?«
    Bob lächelte und schüttelte den Kopf. »Wir wissen gar nichts über ihn, und ohne Tatsachen können wir höchstens raten. Er könnte ein gewöhnlicher Einsteigdieb gewesen sein, der wissen wollte, wie man ins Haus reinkommt, oder auch ein Landstreicher auf der Suche nach einem Plätzchen zum Übernachten.«
    »Oder er hat vielleicht doch was mit diesem schauerlichen Getön zu tun«, meinte Justus. »Hugo Asmodi sprach von der Stimme der Schlange, die über viele Meilen her kommen sollte.«
    »Aber Schlangen singen doch nicht«, sagte Allie. »Sie zischen.«
    »Ihr habt die Töne nie gehört, ehe Asmodi ins Haus kam«, überlegte Justus, »also muß Asmodi irgendwie daran beteiligt sein.
    Allerdings saß er gestern abend, als das Singen losging, vor aller Augen in eurem Speisezimmer und rührte sich nicht vom Fleck.
    Es sah sogar so aus, als sei er in einer Art Trance. Von ihm konnte das Singen nicht kommen. Es muß auf irgendwelche andere Weise hervorgebracht werden.«
    »Vielleicht als Tonbandaufnahme?« warf Peter ein. »Die Ton-technik ist ja heute zu Wunderdingen fähig. Wenn Asmodi eine Bandaufnahme benutzt, könnte der Mann in der Garage sein Komplice sein. Vielleicht hat er die Apparatur in der Nähe des Speisezimmers aufgebaut und wartete das Ende der Versammlung ab, um das Zeug wieder abzubauen – nur daß wir ihn verscheucht haben.«
    »Wir sollten uns nicht zu voreiligen Schlüssen verleiten lassen«, sagte Justus.
    »Asmodi hat vielleicht mit dem schnauzbärtigen Eindringling gar nichts zu tun. Wenn er mit Bandaufnahmen arbeitet, braucht er im Grunde auch keinen Komplicen.«
    Allie zog die Schultern hoch. »Also stehen wir wieder am Anfang, und Asmodi liegt uns weiterhin auf der Tasche. Im übrigen sind mir die anderen Freunde von Tante Patricia auch nicht alle geheuer.«
    »Die von gestern abend?« fragte Justus. »Na ja, dieser Noxworth machte mir einen merkwürdigen Eindruck.«
    »Das kann man wohl sagen. Wie kann so einer eigentlich ein Lebensmittelgeschäft führen?«
    »Er ist schlampig und schmuddelig«, sagte Justus, der das treffende Wort schätzte. »Aber soviel Asmodi gestern abend sagte, gehört er wie deine Tante zu diesem Kult oder Kreis, was das auch sein mag. Und gestern abend waren sich alle Gäste in dem Wunsch einig, daß eine Dame namens Compton in der Woche vor dem Einundzwanzigsten abberufen wird, damit deine Tante zu einer Kristallkugel kommt.«
    »Verrrückt!« rief Allie. »Hirnverrückt!«
    Justus gestattete sich ein leicht überlegenes Lächeln. »Ich glaube, ich weiß, was das für eine Kristallkugel ist.«
    »Wirklich?«
    »Am Einundzwanzigsten findet nämlich die Versteigerung des Besitzes von Ramon Castillo statt, dem Filmstar, der vor kurzem gestorben ist. Im Angebot ist auch die Kristallkugel, die er in dem Film ›Die Höhle des Vampirs« als Requisit benutzte. Meine Tante und mein Onkel haben sich neulich darüber unterhalten.
    Deine Tante sammelt doch Sachen, die in berühmten Filmen eine Rolle spielten. Da interessiert sie sich doch bestimmt für diese Kristallkugel?«
    »Das Wasser im Mund müßte ihr danach zusammenlaufen!« sagte Allie.
    »Und sie will eine Dame namens Compton zur Zeit der Versteigerung aus dem Weg haben, fort aus der Stadt.«
    »Tante Patricia und Margaret Compton sind sich spinnefeind«, sagte Allie.
    ›Ast Margaret Compton auch Sammlerin?«
    »Freilich ist sie das, und sogar sehr erfolgreich. Sie ist eine reiche Witwe und hat viel mehr Geld als Tante Patricia. Wenn sie auf dieses Ding aus ist, könnte sie den Preis so hochsteigern, daß Tante Patricia nicht mehr mitbieten kann.«
    »Und Mr. Asmodi mit seinen brennenden Kerzen und seinem seltsamen Getön soll also bewirken, daß diese Compton nicht zur Auktion erscheint.«
    »Nett von ihm«, meinte Allie, »Aber warum läßt er sich darauf ein? Für Geld bestimmt nicht. Tante Patricia hat kleinere Einkünfte aus Aktien, aber das ist auch alles. Wenn sie bei der Versteigerung einer Kristallkugel nicht ordentlich mithalten kann, dann hat
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