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Die drei ??? und die flammende Spur

Die drei ??? und die flammende Spur

Titel: Die drei ??? und die flammende Spur
Autoren: M. V. Carey
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Justus.
    »Wir haben Zeit, den ganzen Tag«, sagte McDermott.
    Also begann Justus von vorne. Er berichtete vom Auftauchen des Töpfers auf dem Schrottplatz und von dem Möbelkauf für die erwarteten Gäste.
    Sergeant McDermott hörte sich das mit Kopfnicken an, und Wachtmeister Haines ging in die Küche und holte den Stuhl heran, damit Mrs. Dobson sich hinsetzen konnte.
    Dann erzählte Justus, daß der Potter vom Schrottplatz einfach weggegangen war, sein Auto dort stehengelassen hatte und in den Bergen hinter Rocky Beach verschwunden war. »Da bin ich hier heraufgekommen, weil ich nachsehen wollte, ob er nach Hause gekommen war«, sagte Justus. »Die Haustür war offen, und da ging ich hinein. Den Potter konnte ich nicht finden, aber im Büro hielt sich jemand versteckt. Er hatte wohl hinter der Tür gestanden. Als ich hereinkam und sah, daß der Schreibtisch aufgebrochen worden war, ging der Kerl von hinten auf mich los und schlug mich nieder. Dann lief er hinaus und schloß die Tür hinter sich zu. Und deshalb war ich gezwungen, aus dem Fenster zu steigen, als Mrs. Dobson mit ihrem Sohn ankam und klingelte.«
    Sergeant McDermott wartete kurz, dann sagte er: »Hat man Töne?«
    »Das Büro des Potters war regelrecht durchwühlt«, sagte Justus unbeirrt. »Sie werden selbst merken, daß all seine Papiere durcheinanderliegen.«
    McDermott ging zur Bürotür und sah sich die auf dem Schreibtisch verstreuten Akten und die schief heraushängende Schublade an.
    »Der Potter hat einen ausgeprägten Sinn für Ordnung«, sagte Justus. »Er würde sein Büro niemals in diesem Zustand hinterlassen.«
    McDermott wandte sich wieder der Gruppe im Flur zu. »Wir lassen unseren Experten für Fingerabdrücke herkommen«, kündigte er an. »Und in der Zwischenzeit, Mrs. Dobson –«
    Hier brach Eloise Dobson in Tränen aus.
    »Aber Mama!« Ihr Sohn Tom kam zu ihr und legte ihr die Hand auf den Arm. »Mama, nicht!«
    »Aber er ist doch mein Vater!« schluchzte Mrs. Dobson.
    »Mich kümmert das alles nicht! Ich bin die Tochter, und wir sind den ganzen Weg hergefahren, um ihn zu besuchen – nicht mal am Grand Canyon haben wir Halt gemacht, weil ich wollte
    . . . weil ich nicht mal mehr weiß, wie er . . .«
    »Mama, bitte!« flehte Tom Dobson.
    Mrs. Dobson suchte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch. »Daß ich einen Beweis brauche, das hätte ich nicht gedacht!« rief sie. »Ich wußte nicht, daß man eine Geburtsurkun-de vorzeigen muß, wenn man nach Rocky Beach will!«
    »Bitte, Mrs. Dobson!« Sergeant McDermott klappte sein Notizbuch zu und steckte es ein. An Anbetracht der Umstände wäre es vielleicht für Sie und Ihren Sohn das beste, wenn Sie wieder abreisten.«
    »Aber Alexander Potter ist mein Vater!«
    »Das mag sein«, räumte der Sergeant ein, »aber es sieht so aus, als habe er beschlossen, sich rar zu machen – mindestens für die nächste Zeit. Und anscheinend ist irgendein Unbefugter in sein Haus eingebrochen. Ich bin sicher, daß Mr. Potter sich wieder einfinden wird, früher oder später, und alles erklären kann. Aber inzwischen wären Sie und Ihr Sohn eher in Sicherheit, wenn Sie unten im Ort blieben. Es gibt da die Pension ›Seabreeze‹, die ist recht nett und –«
    »Tante Mathilda würde Sie sehr gern bei sich unterbringen«, warf Justus ein.
    Das überhörte Mrs. Dobson. Sie schnüffelte und betupfte sich mit zitternden Händen die Augen.
    »Außerdem«, sagte McDermott, »kommt der Kollege zur Sicherung der Fingerabdrücke her, und da darf jetzt nichts verändert werden.«

    Noch mehr Fragen zum Verschwinden des  sonderbaren Gastgebers: Weshalb nur hat sich der Potter dazu entschlossen, kurz bevor die eigens zu Gast geladenen Verwandten bei ihm eintrafen? Und wo ist der Schlüssel – hm – zur Bürodurchsuchung?

    »Wo ist denn die Pension ›Seabreeze‹?« erkundigte sich Mrs. Dobson.
    »Eineinhalb Meilen die Straße runter, in Richtung Rocky Beach«, sagte McDermott. »Sie sehen dann das Schild.«
    Mrs. Dobson stand auf und setzte ihre Sonnenbrille auf.
    »Hauptkommissar Reynolds wird Sie wohl später noch sprechen wollen«, meinte McDermott. »Ich werde ihm sagen, daß Sie in der Pension zu erreichen sind.«
    Mrs. Dobson fing wieder an zu weinen. Tom führte sie rasch aus dem Haus und den Weg zur Straße hinunter, wo sie sich hinter das Lenkrad eines blauen Kabrioletts mit einem polizeilichen Kennzeichen aus Illinois setzte.
    »Jetzt bin ich platt!« sagte Sergeant McDermott. »Die Tochter
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