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Die drei ??? und die flammende Spur

Die drei ??? und die flammende Spur

Titel: Die drei ??? und die flammende Spur
Autoren: M. V. Carey
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die Hofecke bei seiner Freiluftwerkstatt trat, konnte er Tante Mathilda hören. Anscheinend war sie im Freien, hinter dem Möbel-schuppen, beim Putzen der vor kurzem erstandenen Gartenmöbel. Und sie hielt Patrick äußerst energisch ebenfalls zu dieser Arbeit an. Den Ersten Detektiv konnte sie nicht sehen, weil er den Schrott vor seiner Werkstatt kunstgerecht so aufgehäuft hatte, daß die Stapel den Blick verstellten. Justus grinste, lehnte sein Fahrrad gegen eine alte Abzugspresse, zog ein Eisengitter zurück, das an einer Werkbank hinter der Presse lehnte, und bückte sich, um in Tunnel II zu schlüpfen.
    Tunnel II war eine lange Wellblechröhre. Innen war sie mit alten Teppichstücken ausgepolstert, und sie führte zu einer Luke im Fußboden des Campinganhängers, der das Haupt-quartier der drei ??? war. Justus kroch den Tunnel entlang, kletterte durch die Luke hinauf und griff nach dem Telefon auf dem Schreibtisch.
    Auch das Telefon war für das Detektivteam auf dem Schrottplatz ein wichtiges Hilfsmittel, wovon Tante Mathilda nichts ahnte. Justus und seine Freunde, Bob Andrews und Peter Shaw, finanzierten es mit dem Geld, das sie beim Mithelfen im Betrieb verdienten, und mit dem gelegentlich kassierten Honorar, wenn die drei ??? einen Fall aufgeklärt hatten.
    Jetzt wählte Justus Peters Nummer. Schon nach dem zweiten Klingelzeichen kam Peter ans Telefon. »Hallo, Just!« Peter freute sich merklich über Justs Anruf. »Heute nachmittag ist das Wetter ideal zum Surfen. Was meinst du, nehmen wir unsere Bretter und –«
    »Ich glaube kaum, daß ich heute noch Gelegenheit zum Surfen habe«, sagte Justus mürrisch.
    »Ach? Da ist deine Tante wohl auf dem Kriegspfad?«
    »Onkel Titus hat heute eine Ladung Gartenmöbel aufgegabelt«, sagte Justus. »Sie sind stark verrostet, und Tante Mathilda erteilt Patrick gerade Anweisungen fürs Entfernen von Rost und altem Farbauftrag. Wenn sie mich zu Gesicht bekommt, muß ich unweigerlich auch ans Werk.«
    Peter, dem Justs hochtrabende Ausdrucksweise nicht fremd war, wünschte seinem Freund »frohes Entrosten«.
    »Ich rufe aus einem anderen Grund an«, teilte ihm Justus mit.
    »Kannst du heute abend um neun in die Zentrale kommen?«
    Ja, das konnte und wollte Peter.
    »Rotes Tor dann«, sagte Justus und legte auf.
    Dann wählte er die Nummer der Familie Andrews. Bobs Mutter kam an den Apparat. Bob war bei seiner Nebenbeschäfti-gung, in der Stadtbibliothek von Rocky Beach.
    »Würden Sie Bob etwas ausrichten, Mrs. Andrews?« fragte Justus.
    »Selbstverständlich, Justus, aber dazu hole ich mir lieber Papier und Bleistift. Ihr Jungen redet ja praktisch nie normal miteinander.«
    Dazu äußerte sich Justus nicht. Er wartete, bis Mrs. Andrews einen Bleistift und ein Stück Papier aufgetrieben hatte, und sagte dann: »Rotes Tor, Punkt neun.«
    »Rotes Tor, Punkt neun«, wiederholte Mrs. Andrews. »Hab’s notiert. Schön, Justus, ich richte es Bob aus, wenn er kommt.«
    Justus bedankte sich, legte auf und verließ die Zentrale wieder durch Tunnel II. Er öffnete das Grüne Tor, schob sein Fahrrad auf die Straße und fuhr zur kiesbestreuten Einfahrt des Jonas’schen Betriebs vor.
    Tante Mathilda wartete neben dem Büro mit übergestreiften schmutzigen Gummihandschuhen. »Fast hätte ich dich polizeilich suchen lassen«, verkündete sie. »Was war denn los?«
    »Der Potter war nicht zu Hause«, berichtete Justus. »Aber seine’ Gäste sind gekommen.«
    »Tatsächlich? Und warum hast du sie nicht mitgebracht?
    Justus, ich hatte dir doch aufgetragen, die Leute einzuladen.«
    Justus stellte sein Fahrrad neben dem Büro ab. »Sie konnten sich nicht einigen, ob ich nun ein Schwerverbrecher bin oder nicht«, setzte er seiner Tante auseinander. »Sie sind jetzt in die Pension ›Seabreeze‹ gezogen. Es ist eine Dame namens Dobson, die behauptet, sie sei die Tochter vom alten Potter, und ihr Sohn Tom.«
    »Tochter? Justus, das ist doch absurd. Der Potter hatte nie im Leben eine Tochter!«
    »Weißt du das so genau?« fragte Justus.
    »Aber natürlich. Er hat nie auch nur ein Wort davon . . . niemals hat er darüber . . . Justus, wie kommen die Leute dazu, dich für einen Schwerverbrecher zu halten?«
    Justus erklärte so knapp wie möglich die Sache mit dem Eindringling im Büro der Töpferei. »Die glauben, ich selber sei ins Büro eingebrochen«, schloß er.
    »Ausgerechnet du!« Tante Mathilda war zutiefst entrüstet.
    »Deine Stirn sieht ja schlimm aus. Geh sofort ins Haus,
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