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Die drei ??? und die flammende Spur

Die drei ??? und die flammende Spur

Titel: Die drei ??? und die flammende Spur
Autoren: M. V. Carey
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er so hartnäckig dabei war, Mrs. Dobson aus dem Haus zu vertreiben.«
    »Er hat uns gesagt, er hätte die Vase zu öffnen versucht«, sagte Justus Jonas. »Allerdings war er zu seinen Schandtaten meistens nachts unterwegs, und da hatte er weder Zeit noch Licht genug, um die Gefäße gründlich zu untersuchen und den einen Adler zu bemerken, der nach links schaut. Der Deckel der Vase läßt sich im Uhrzeigersinn abschrauben – also mit Linksdrehung. Jeden normalen Schraubdeckel kann man nur andersherum öffnen. Es war das Zeichen, das der Potter und Nicolae vereinbart hatten, als sie fliehen mußten.
    Sollte dem Potter irgend etwas zustoßen, so sollte Nicolae inmitten einer Anordnung doppelköpfiger Adler, dem Wappen des Geschlechts Dumitru, nach einem Adler mit nur. einem einzigen Kopf suchen, und dieser eine Adler würde anzeigen, wo die Ikone versteckt ist.«
    »Und wollte der Potter schon immer Töpfer werden, auch schon ehe er Rumänien verließ?« fragte Alfred Hitchcock.
    »Nein«, sagte Bob. »Er wurde Töpfer, weil er seinen Lebens-unterhalt verdienen mußte, aber die bildliche Darstellung von Adlern hätte er auch auf andere Weise verwirklichen können.
    Als Gemälde oder als Wandfresko oder . . .«
    »Oder als Stickerei«, sagte Peter, der neben Justus saß.
    »Na, ganz bestimmt würde sich ein scharlachroter Adler in Kreuzstich ganz prachtvoll ausnehmen«, meinte ironisch Alfred Hitchcock. »Nun zu diesen drei Dunkelmännern.
    Erzählt mir den Rest ganz kurz, ich lese die Akte dann später zu Ende.« Der Regisseur sah auf seine Uhr.
    »Dr. Radulescu und Mihai Eftimin hatten ein privates Motiv dafür, ihrem ehemaligen Landsmann Alecsandri Luchian Schaden zuzufügen. Sie sind miteinander verwandt, und zwar waren Radulescus Mutter und Eftimins Großmutter Schwestern und gleichzeitig Nachkommen jener Fanarioten-Familie, die mit dem Grafengeschlecht in ständiger Fehde lag«, sagte Justus Jonas. »Es zeigt sich hier, daß blinder Haß auch vor Ozeanen und Landesgrenzen nicht Halt macht. Als Dr. Radulescu in seiner Heimat von einem Gewährsmann aus den USA vertraulich erfahren hatte, daß die im Museum in Bukarest befindliche Ikone eine Fälschung sei und daß das Original höchstwahrscheinlich mit jenem seit dem Schloßbrand verschwundenen Freund der Grafenfamilie, also dem ihm verhaßten Alecsandri Luchian, in die Vereinigten Staaten gelangt war, wurde er aktiv. Er setzte einen hier lebenden Verbindungs-mann – seinen Verwandten Eftimin – auf den Fall an, aber er mußte lange warten, ehe er eine heiße Spur gemeldet bekam: eben die Spur, die zu unserem Potter führte. Es muß eine heikle Mission für Radulescu gewesen sein, eine Sache zu vertreten, die tatsächlich der Aufklärung bedurfte – diese Ikonen-fälschung in Bukarest – und dabei dem persönlichen, über Generationen in der mütterlichen Familie gehegten Haß gegen die Familien Dumitru und Luchian nicht allzu freien Lauf zu lassen. Im übrigen war Radulescu offenbar tatsächlich von einem Sammler beauftragt worden, ihm die echte Ikone für eine enorm hohe Summe zu beschaffen, was ihn in beträchtliche Versuchung führte. Es ist mir eine Genugtuung«, schloß Justus in seiner hochtrabendsten Manier, »daß zumindest jener finstere Plan nicht zur Ausführung gelangte.
    Radulescu und Eftimin wurden auf freien Fuß gesetzt, da man ihnen in der Sache nichts nachweisen konnte. Und eine Anklage wurde ebenfalls nicht erhoben – weder vom Potter noch von seinen Verwandten.«
    »Und dieser Farrier?« erkundigte sich Alfred Hitchcock weiter.
    »In eurem Protokoll heißt es, der Kommissar hätte ihn wegen Hausfriedensbruch und Ruhestörung festgenommen. Ich glaube aber nicht, daß sie ihn zu längerer Haft verurteilen können. Meint ihr, er wird das Geheimnis der Ikone für sich behalten?«
    »Solange er den Mund hält, hat er nichts zu verlieren – im Gegenteil«, sagte Justus Jonas. »Hausfriedensbruch und Ruhestörung sind geringfügige Vergehen im Vergleich zu versuch-tem schwerem Einbruchsdiebstahl. Er ist zur Zeit im Gefängnis von Rocky Beach und hat Zeit, über seine Schandtaten nachzu-denken – die übrigens zahlreicher sind, als wir zunächst vermu-teten. All die eleganten Kleider hat er mit einer Kreditkarte eingekauft, die er in der Brieftasche eines Fremden auf der Straße gefunden hatte. Ich weiß nicht genau, was man für unbefugte Verwendung einer Kreditkarte aufgebrummt kriegt, aber ich meine, das ist mit Urkundenfälschung
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