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Die drei ??? und die flammende Spur

Die drei ??? und die flammende Spur

Titel: Die drei ??? und die flammende Spur
Autoren: M. V. Carey
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verzweifelt.
    »Mihai!« brüllte Radulescu, den seine mühsam aufrechterhal-tene Geduld verlassen hatte. »Bring sie zum Reden!«
    Eftimin näherte sich Mrs. Dobson.
    »Halt!« schrie Tom. »Rühren Sie meine Mutter nicht an!«
    Eftimin stieß Tom grob zur Seite.
    »In den Keller mit ihnen!« befahl Radulescu. »Und zwar alle, außer dieser eigensinnigen Frau!«
    »Das lassen wir uns nicht bieten!« brüllte Peter. Er und Bob stürzten sich auf den jüngeren Mann. Peter schnappte sich Eftimins Revolver, und Bob riß dem Mann mit geübtem Griff die Beine unter dem Körper weg.
    Eftimin ging mit Wutgeheul zu Boden, und der Revolver entlud sich gegen die Decke, ohne Schaden anzurichten.
    Dem Schuß folgte ein zweiter donnernder Knall. Die Hintertür war aufgerissen worden, und da stand der Potter, eine völlig verrostete, uralte Schrotflinte im Anschlag.
    »Keine Bewegung!« rief der Potter.
    Justus stand starr, auf halbem Weg zwischen der Kellertür und dem Stuhl, auf dem Dr. Radulescu saß. Der Rumäne blieb reglos sitzen, und Peter und Bob lagen auf dem Fußboden still, noch über dem hingestürzten Eftimin.
    »Großvater?« sagte Tom Dobson.
    »Guten Abend, Tom«, sagte der Potter. »Eloise, meine Liebe.
    All dies bedauere ich so sehr.«
    Dr. Radulescu machte Anstalten, sich zu erheben. Sofort richtete der Potter seine Schrotflinte auf ihn. »Rühren Sie sich nicht von der Stelle, Samuil Radulescu«, sagte der Potter.
    »In der Flinte ist noch eine Patrone, und es wäre mir ein Vergnügen, sie Ihnen mitten ins Gesicht zu schießen.«
    Der Rumäne setzte sich wieder hin.
    »Justus, mein Junge!« sagte der Potter. »Bitte bring die Waffen in Sicherheit. Die da auf dem Boden, von diesem jungen Mann hier, und der Alte selbst hat sicherlich auch irgendwo eine versteckt. Doktor Radulescu war schon immer ein großer Freund von Schußwaffen.«
    »Ja, Mr. Potter«, sagte Justus. »Das heißt, Mr. Luchian.«

Man wird handelseinig
    Alle schwiegen, während Justus Jonas Eftimins Revolver auf-hob und Radulescu durchsuchte. Ihm nahm er Farriers Revolver und eine kleinere, doch ebenso gefährliche Pistole ab.
    »Schließ die Waffen in die Vorratskammer ein, Justus, und bring mir den Schlüssel«, sagte der Potter.
    Das tat Justus. Der Potter schob den Schlüssel in eine zwischen seinen Rockfalten verborgene Tasche und gönnte sich einen Augenblick der Entspannung, gegen einen Schrank gelehnt.
    Und nun erst begann Eloise Dobson zu weinen.
    »Aber, aber, meine Liebe«, sagte der Potter. »Jetzt ist doch alles vorbei. Ich habe diese Schurken ununterbrochen beobachtet. Ich hätte nie zugelassen, daß dir auch nur ein Haar gekrümmt wird.«
    Mrs. Dobson stand auf und trat zu ihrem Vater. Er gab Justus seine Schrotflinte und legte die Arme um seine Tochter. »Ich weiß, ich weiß«, sagte er. Er lachte und hielt sie von sich ab, damit sie sein Haar, seinen Bart und das weite Gewand sehen mußte, alles verschmutzt und fleckig. »Ja, ich bin ein richtiger Buhmann für dich, wie?« sagte er. »Einen Vater wie Alexander Potter hat sonst niemand.«
    Mrs. Dobson nickte, dann schüttelte sie den Kopf, und dann brach sie von neuem in Tränen aus.
    Dr. Radulescu sagte etwas in jener seltsam singenden Sprache, die Justus und Bob in Hilltop House gehört hatten.
    »Ich muß Sie schon bitten, Englisch zu sprechen«, sagte der Potter zu ihm. »Es ist so viele Jahre her, seit ich meine Muttersprache hörte. Ich beherrsche sie heute nicht mehr.«
    »Kaum glaublich!« rief der Doktor.
    »Und wer ist das?« Der Potter wies auf den unglückseligen Mr. Farrier, der noch immer zusammengekrümmt auf seinem Stuhl saß und sich das verletzte Handgelenk hielt.
    »Der spielt überhaupt keine Rolle«, sagte Radulescu. »Ein Dieb.«
    »Er heißt Farrier, Großvater«, sagte Tom Dobson. »Justus glaubt, er hat die ganze Zeit versucht, uns aus dem Haus zu vertreiben.«
    »Euch vertreiben? Wie denn?«
    »Dreimal hintereinander«, sagte Justus Jonas, »sind flammende Fußspuren im Haus aufgetaucht. Sie werden drei Sohlenabdrücke bei der Vorratskammer und zwei bei der Kellertür entdecken. Und auf der Treppe sind die letzten Spuren.«
    »Oho!« sagte der Potter. »Flammende Fußspuren? Ich merke, Mr. Farrier, daß Sie eifrig Studien betrieben und sich über unsere spukende Urahne informiert haben. Justus, warum blutet der Mann?«
    »Doktor Radulescu hat auf ihn geschossen«, sagte Justus.
    »Aha. Und gehe ich recht in der Annahme, daß dieser Mensch immer wieder
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