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Die drei ??? und die flammende Spur

Die drei ??? und die flammende Spur

Titel: Die drei ??? und die flammende Spur
Autoren: M. V. Carey
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–«
    »Alles zu seiner Zeit, Madame. Sie setzen sich jetzt bitte wieder hin.«
    Mrs. Dobson setzte sich.
    »Ich habe mich bis jetzt nicht vorgestellt«, sagte der Rumäne.
    »Ich bin Dr. Samuil Radulescu. Und mit wem habe ich die Ehre?«
    »Ich bin Eloise Dobson. Die Frau von Thomas Dobson. Und das ist Tom, mein Sohn.«
    »Und Sie sind mit Alecsandri Luchian befreundet?«
    Mrs. Dobson schüttelte den Kopf. »Den Namen kenne ich gar nicht.«
    »Er nennt sich Potter«, sagte Radulescu.
    »Ja, natürlich, den Potter kennt Mrs. Dobson gut«, warf Justus rasch ein. »Sie kommt aus Illinois. Ich sagte es Ihnen ja schon.« Radulescu blickte Justus finster an. »Bitte sei so gut und laß die Dame selbst zu Wort kommen«, befahl er. Dann wandte er sich wieder an Mrs. Dobson. »Sie sind also mit dem Mann befreundet, der sich der Potter nennt?«
    Eloise Dobson blickte zur Seite. Sie sah so verängstigt aus wie ein ungeübter Schwimmer, der sich plötzlich im tiefen Wasser findet. »Ja«, sagte sie leise, und das Blut stieg ihr ins Gesicht.
    Dr. Radulescu lächelte. »Ich bin ganz sicher, Madame sagt mir nicht die volle Wahrheit«, meinte er. »Nun, Madame, würden Sie sich die Mühe machen und mir erklären, wie Sie jenen als Potter bekannten Mann kennenlernten?«
    »Durch . . . durch die Post«, sagte Mrs. Dobson. »Ich schrieb hin, und . . .«
    »Der Potter verschickt viele seiner Arbeiten auf Bestellung als Post-und Frachtgut«, erklärte Peter eilfertig.
    »Ja, ja!« sagte Bob. »Und er schickte eine Sendung an Mrs. Dobson, und da schrieb sie ihm, und so ergab sich eines aus dem anderen, und –«
    »Nun aber Schluß!« brüllte der Rumäne Bob an. »Unsinn ist das! Du glaubst doch nicht im Ernst, ich würde dir das abnehmen? Diese Frau schreibt Briefe an einen alten Mann, der töpfert, und was sie einander schreiben, ist so interessant, daß sie ihn in seinem Provinznest besucht und sich in seinem Haus einquartiert – und das genau an dem Tag, als er verschwindet?
    Ich bin doch kein Idiot!«
    »Schreien Sie doch nicht so!« Eloise Dobson schrie es selbst heraus. »Sie haben vielleicht Nerven – hier einfach einzubrechen! Und es ist mir ganz egal, ob dieser Farrier die Kronjuwelen von England geklaut hat. Wir müssen einen Arzt für ihn holen. Er ist doch verletzt – der Fußboden ist voller Blut!« Dr. Radulescu blickte Farrier an und sah die zwei Tropfen Blut, die auf den Fußboden gefallen waren. »Madame, Sie sind zu weichherzig«, sagte er zu Mrs. Dobson. »Wir werden uns um Mr. Farrier kümmern, wenn wir fertig sind.
    Doch erst werden Sie mir berichten, wie Sie mit Mr. Potter bekannt geworden sind.«
    »Das geht Sie gar nichts an!« rief Mrs. Dobson erregt. »Aber wenn Sie es unbedingt wissen müssen –«
    »Mrs. Dobson, bitte seien Sie vernünftig«, mahnte Justus.
    »Er ist mein Vater!« schloß Mrs. Dobson triumphierend. »Er ist mein Vater, und das ist sein Haus, und Sie haben hier gar nichts verloren. Und wagen Sie es nur nicht –«
    Der Rumäne warf den Kopf zurück und lachte aus vollem Hals.
    »Das ist gar nicht zum Lachen«, fuhr Mrs. Dobson auf.
    »Aber ja doch!« keuchte der Mann unter schallendem Gelächter. Er sah zu dem jüngeren Rumänen auf, der im Türrahmen stand. »Mihai Eftimin, wir haben einen herrlichen Fang gemacht. Wir haben die Tochter von Alecsandri Luchian!«
    Dr. Radulescu beugte sich zu Mrs. Dobson herüber. »Jetzt erzählen Sie mir, was ich wissen will. Dann werden wir uns um Farrier kümmern, der Ihnen so sehr am Herzen liegt.« »Und was wollen Sie wissen?« fragte Mrs. Dobson.
    »Es gibt da einen Kunstgegenstand von großem Wert, für den ich mich von Berufs wegen interessiere«, sagte Radulescu.
    »Sie wissen, was ich meine?«
    Eloise Dobson schüttelte den Kopf.
    »Sie weiß es nicht«, sagte Justus eindringlich. »Sie weiß gar nichts – nichts von Rumänien – überhaupt nichts!«
    »Halte du deine Zunge im Zaum!« fuhr ihn der General an.
    »Madame Dobson, ich warte!«
    »Ich weiß nichts«, sagte Eloise. »Justus hat recht. Ich weiß gar nichts. Von Alecsandri Luchian habe ich nie gehört. Mein Vater heißt Alexander Potter.«
    »Und er hat Ihnen sein Geheimnis nicht anvertraut?« forschte Radulescu.
    »Geheimnis? Was für ein Geheimnis?« rief Mrs. Dobson.
    »Lachhaft!« schnaubte der Mann. »Er muß es Ihnen erzählt haben. Es war ja seine Pflicht. Und Sie werden es mir berichten
    – auf der Stelle!«
    »Aber ich weiß wirklich nichts!« rief Mrs. Dobson
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