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Die drei ??? und die flammende Spur

Die drei ??? und die flammende Spur

Titel: Die drei ??? und die flammende Spur
Autoren: M. V. Carey
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Hand. »Horcht!«
    Alle schwiegen. Dann flüsterte Tom Dobson: »Ich höre nichts.«
    »Da ist einer hinten auf die Veranda raufgekommen«, sagte Justus. »Rüttelte an der Tür und ging wieder weg.«
    »Na Gott sei Dank!« sagte Eloise Dobson. »Los, rufen wir um Hilfe!«
    »Nein, bitte nicht, Mrs. Dobson«, sagte Bob ernst. »Es geht ja nicht nur um diesen Halunken Farrier. Da sind doch auch noch die beiden Finsterlinge droben in Hilltop House.«
    »Diese Spione?« sagte Mrs. Dobson.
    »Nach meiner Befürchtung hegen sie noch finsterere Absichten«, erklärte ihr Justus. »Sie haben Hilltop House aus einem ganz bestimmten Grund gemietet – weil man von dort aus das Haus hier überblicken kann.«
    Dann gebot Justus mit einer Handbewegung Schweigen. Auf dem Flur oben hallten Schritte.
    »Farrier hat vergessen, die Haustür abzuschließen«, flüsterte Peter.
    »Allmählich wird es interessant.« Justus stand auf, ging die Kellertreppe hinauf und legte das Ohr an die Tür. Er hörte leises Gemurmel. Er hielt zwei Finger in die Höhe, um anzu-deuten, daß jetzt zwei Menschen das Haus durchsuchten.
    Die beiden Männer kamen die Diele entlang, fast bis zur Küche, und dann entfernten sie sich wieder. Oben auf der Treppe hörte man erneut Schritte. Dann rief jemand etwas, und es knallte.
    »Das war ein Schuß!« sagte Justus.
    Rufe kamen jetzt keine mehr, aber gedämpftes Gepolter drang zu den Dobsons und den drei ???, während sie im Keller warteten. Auf der Treppe ertönten wieder Schritte. Jemand kam ins Stolpern. Dann betraten die beiden Sucher die Küche, und Stuhlbeine scharrten über den Boden.
    »Ganz ruhig sitzen, und keine Bewegung«, sagte die Stimme von Doktor Radulescu.
    Justus wich ein Stück von der Kellertür zurück.
    Die Tür wurde aufgerissen, und die mächtige Gestalt des rumänischen Wissenschaftlers füllte den Türrahmen.
    »Aha!« sagte Radulescu. »Mein junger Freund Jonas. Und Bob Andrews. Kommt nur herauf, ihr alle.«
    Die drei ??? und die Dobsons gingen in die Küche hinauf. Das Deckenlicht brannte, und Eloise Dobson erschrak heftig, als sie Farrier in seinem schönen Sportanzug auf einem der Holzstühle sitzen sah. Er drückte ein Taschentuch auf sein rechtes Handgelenk, und auf seiner makellosen weißen Jacke war ein roter Fleck sichtbar.
    »Sie können wohl kein Blut sehen, Madame?« fragte Radulescu.»Nur keine Aufregung. Der Mann ist nur leicht verletzt.« Er stellte Mrs. Dobson einen Stuhl hin und forderte sie zum Hinsetzen auf. »Ich mißbillige Gewalt, es sei denn unter zwingenden Umständen«, sagte er zu ihr. »Auf diesen Eindringling hier mußte ich aus Notwehr schießen, um ihm zuvorzukom-men.«
    Mrs. Dobson setzte sich. »Ich finde, wir sollten die Polizei rufen«, sagte sie mit unsicherer Stimme. »An der Straße ist eine Telefonzelle. Tom, geh doch mal –«
    Dr. Radulescu schnitt ihr mit einer Handbewegung das Wort ab, und der jüngere Rumäne, Eftimin, stellte sich in den Türrahmen der Küche. Er hielt eine Waffe in der Hand – einen bedrohlich aussehenden Revolver.
    »Ich glaube, Madame, wir brauchen uns mit diesem Mann nicht länger zu befassen, er spielt keine Rolle«, sagte Radulescu und wies mit erhobenem Kinn auf den erbärmlich anzuschauenden Farrier. »Mir war nicht bekannt, daß er sich in dieser Gegend aufhält, sonst hätte ich dafür gesorgt, daß er Sie nicht belästigt.«
    »Das hört sich an, als seien Sie alte Freunde«, meinte Justus neugierig. »Oder sollte man sagen: alte Rivalen?«
    Der Rumäne lachte ein kurzes, häßliches Lachen. »Rivalen?
    Dieser Strolch kommt als Rivale überhaupt nicht in Frage.
    Er ist ein ganz gewöhnlicher kleiner Ganove. Ein Dieb!« Der Doktor holte sich ebenfalls einen Stuhl und setzte sich hin.
    »Ja, Madame, darüber weiß ich als Kunsthistoriker Bescheid.
    Dieser Mann ist gerichtsnotorisch. Er tritt unter vielen Namen auf – Smith, Farrier, Taliaferro – ganz nach Belieben. Er stiehlt mit Vorliebe antike Wertsachen. Sie werden mir recht geben, Madame, daß dies eine üble Sache ist?«
    »Sehr schlimm«, sagte Eloise Dobson rasch. »Aber . . . aber in diesem Haus hier gibt es keine Wertsachen. Was hat er . . .
    wieso sind Sie nun hier?«
    »Wir sahen von unserer Terrasse aus, daß dieser Kerl offenbar Sie und meine jungen Freunde belästigte, und da kamen wir Ihnen selbstverständlich zu Hilfe.«
    »Oh, danke!« sagte Mrs. Dobson. Sie sprang auf. »Haben Sie besten Dank! Jetzt können wir die Polizei anrufen und
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