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Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Titel: Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon
Autoren: Pierre Grimbert
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M ein Name ist Yan. Yan aus Eza. Obwohl ich bisher nichts von der Kraft und Neugier meiner Jugend eingebüßt habe, bin ich dem Kindesalter schon lange entwachsen. Vermutlich wurde ich vom Jungen zum Mann, als ich vor langer Zeit gemeinsam mit einigen Freunden und dem Mädchen, das später meine Frau werden sollte, durch die Oberen und Unteren Königreiche zog. Im Verlauf dieser Reise, die das Antlitz der Welt veränderte, sahen wir unzählige Male dem Tod ins Auge. Das alles liegt jetzt schon fast fünf Jahrzehnte zurück.
    Mittlerweile bin ich einundsechzig Jahre alt. Cael, mein einziger Sohn, zählt siebenunddreißig Winter, und meine Frau Léti und ich sind längst Großeltern.
    Trotzdem fällt es mir nicht schwer, mich an jene Zeit vor sechsundvierzig Jahren zu erinnern, deren Folgen – gute wie schlechte – wir noch heute spüren.
    Alles begann mit einer Reihe von Morden, begangen von den Boten der Göttin Zuïa. Ein paar Menschen, darunter Léti und ihre Tante Corenn, entkamen den Mördern. Sie schlossen sich zusammen, um einander zu beschützen und herauszufinden, weshalb es die Boten Zuïas auf sie abgesehen hatten. Ich folgte Léti, und gemeinsam begaben wir uns auf eine lange, abenteuerliche Reise, auf der wir viele Kämpfe ausfechten und unzähligen Gefahren trotzen mussten. Am Ende gelang es uns, das Geheimnis von Ji, wie wir es nannten, zu lüften.
    Ji ist eine kleine unbewohnte Insel vor der lorelischen Küste, eine scheinbar bedeutungslose Anhäufung von Felsen im
Meer. Anderthalb Jahrhunderte zuvor hatte ein seltsamer Fremder namens Nol Würdenträger aus allen Ländern und Königreichen der bekannten Welt auf der Insel versammelt. Diese Würdenträger, welche die weisen Gesandten genannt wurden, verschwanden spurlos und blieben einige Dekaden lang verschollen. Als sie schließlich wieder heimkehrten, bewahrten sie Stillschweigen über alles, was ihnen widerfahren war, und die meisten fielen in ihrer Heimat in Ungnade.
    Die Menschen, mit denen ich vor sechsundvierzig Jahren jene gefährliche Reise unternahm, waren Nachkommen der weisen Gesandten – so auch Léti und Corenn.
    Auf unserer Reise erlebten wir die seltsamsten Abenteuer und entdeckten Unglaubliches: Offenbar hatte Nol die weisen Gesandten auf der Insel Ji durch eine magische Pforte geführt. Überall auf der bekannten Welt gab es weitere Pforten, die der auf Ji ähnelten, und sie alle führten zu einem seltsamen Ort, dem Jal, das aus zwei gegensätzlichen Hälften bestand: dem Dara und dem Karu. Das Reich des Lichts und die Welt der Schatten. Ein wunderschönes Tal und ein finsteres Labyrinth. Die Kinderstube der Götter und die Wiege der Dämonen.
    Das Jal war nämlich nichts anderes als der Ort, an dem Götter und Dämonen entstanden. Die Unsterblichen nährten sich aus den Gedanken, Träumen und Gebeten der Sterblichen – und aus ihren Seelen, denn diese verschmolzen beim Tod eines Menschen mit einem Gott oder Dämon. So wuchsen im Dara und im Karu über Jahrhunderte hinweg Götter- und Dämonenkinder heran, bevor sie in die Welt der Sterblichen überwechselten und dort den Platz einnahmen, den die Menschen ihnen zugedacht hatten.
    Die weisen Gesandten kannten nun das Geheimnis der Unsterblichen. Diese Bürde war schon schwer genug zu tragen,
aber es sollte noch schlimmer kommen. Einer der weisen Gesandten, ein Hexer namens Saat, verführte ein Kind des Jal zum Bösen. So erschuf er den grausamsten Dämon, den die Welt je gesehen hatte, und nahm ihn mit in die Welt der Menschen. Und Saat war es auch, der die Boten Zuïas damit beauftragte, die Nachkommen der weisen Gesandten zu ermorden – denn eine Prophezeiung besagte, dass sein Dämon, dem er den Namen Sombre gegeben hatte, einst von einem Nachfahren der weisen Gesandten besiegt werden könnte.
    Im letzten Moment gelang es uns, Saats Pläne zu durchkreuzen und zu verhindern, dass er die bekannte Welt unterjochte. Der Hexer war nahezu unsterblich, aber als sich sein Dämon von ihm abwandte, verlor er seine Unverwundbarkeit. Léti versetzte Saat schließlich den Todesstoß, indem sie ihm sein eigenes Schwert ins Herz stieß.
    Nach Saats Tod lebten wir über zwanzig Jahre in Frieden. Niemand wusste, was aus Sombre geworden war, und wir hofften, nie wieder von ihm zu hören. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit uns: Eines Tages tauchte der Dämon wieder auf, und diesmal hatte er es auf unsere Kinder abgesehen.
    Nach zwei Jahrzehnten der Untätigkeit brannte Sombre auf neue
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