Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und der unsichtbare Gegner

Die drei ??? und der unsichtbare Gegner

Titel: Die drei ??? und der unsichtbare Gegner
Autoren: M. V. Carey
Vom Netzwerk:
Jungen näherten sich vorsichtig dem Seitenflur und beobachteten den Lastenaufzug. Dort sahen sie einen dunkel gekleideten Mann mit dem Rücken zu ihnen stehen, der auf einer Hand ein mit Tassen beladenes Tablett balancierte.
    Ein Kellner! Nur ein Kellner, der ein Tablett mit benutztem Geschirr hinunterbringen wollte.
    »Mann, der trägt ja Turnschuhe!« rief da Bob.
    Der Kellner zuckte zusammen. Er wandte den Kopf ein wenig, und sie sahen sein Gesicht im Halbprofil.
    »Bitte, bleiben Sie doch einen Augenblick so, Mr. Snabel«, sagte Bob. »Ich möchte gern ein Foto von Ihnen machen.«
    Bob hatte seine Kamera bei sich. Das war ihm fast zur zweiten Natur geworden. Nun blickte er durch den Sucher, das Blitzlicht flammte auf und der Verschluß klickte.
    Mit einem lauten Schrei sprang Snabel auf Bob los. Das Tablett mit den Tassen landete mit Geklirr auf dem Boden.
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür des Lastenaufzugs.
    Justus und Peter schlüpften an Snabel vorbei in den Aufzug.
    Justus drückte den Nothalt, der den Aufzug an dieser Stelle festhalten würde. Peter drückte den roten Alarmknopf. Eine schrille Klingel ertönte und gellte unaufhörlich.
    »Polizei!« schrie Bob vor dem Festsaal. »Hilfe! Ein Spion!«
    Die Tür zum Saal öffnete sich in dem Augenblick, als Snabel sich auf Bob stürzte und ihm an die Kehle wollte.
    Bob knipste noch ein Bild.
    Mit wutverzerrtern Gesicht schoß Mr. Bradford auf den Vorplatz hinaus. »Schluß mit diesem Krach!« brüllte er.
    Snabel stand einen Augenblick verwirrt und wie gelähmt da, vom Blitzlicht geblendet.
    »Die Polizei!« rief Bob verzweifelt. »Rufen Sie die Polizei!«
    Noch einmal ging Bobs Blitz los – diesmal voll in Snabels Gesicht. Snabel zuckte zurück. Er mußte sich die Augen zuhalten. Dann flüchtete er zurück zum Lastenaufzug.
    Justus und Peter warteten in der Kabine. Snabel kam angelaufen, und die Scherben der Kaffeetassen, mit denen der Teppichboden übersät war, knirschten unter seinen Schritten.
    Da erspähte Snabel die Tür am Ende des Flurs. Er sah sie trotz der grellen Flecken, die ihm vor den geblendeten Augen tanzten, und sie mußte ihm wie der Rettungsanker vorkommen.
    Mit ausgestreckten Armen lief er darauf zu. »Vorsicht!« rief Peter noch, aber es war zu spät. Snabel riß die Tür auf und machte einen Schritt in die Dunkelheit hinaus.
    Und dann fiel die Tür ins Schloß.
    Nun strömten die Menschen aus dem Saal, manche verängstigt, manche aufgeregt, andere einfach neugierig. Die Orchideen-freunde drängten sich auf dem Vorplatz zusammen und spähten den Flur entlang.
    Die Alarmklingel im Aufzug hörte endlich auf zu schrillen.
    Eine lähmende Stille senkte sich auf die Menge, und in dieser Stille hörten alle das laute Rufen. Es kam von der Tür am Ende des Flurs.
    »Hilfe!« Es war Snabels Stimme. Er hämmerte von draußen gegen die Tür. »Laßt mich wieder rein! Aufmachen! Hilfe!«
    Justus wandte sich seelenruhig an Mr. Bradford.
    »Mr. Bradford, können Sie mir sagen, wo der nächste öffentliche Fernsprecher im Haus ist?« fragte Justus. »Ich muß dringend telefonieren – mit dem FBI.«

Alfred Hitchcock spendiert ein Essen
    Das Restaurant war unwahrscheinlich elegant. Die Tische waren mit weißem Damast gedeckt, und an den Fenstern hingen Brokatvorhänge. Überall gab es frische Blumen. Der Teppichbelag war so dick, daß man keinen Schritt hörte. Statt die Speisekarte vorzulegen, machte ein Oberkellner mit gedämpfter Stimme Vorschläge, was die drei ??? zum Mittagessen wählen könnten. Ein Kellner in blauem Frack und gestreifter Weste servierte dann. Das Essen – ein Krabbengericht – war so raffiniert zubereitet, daß es ganz neuartig schmeckte und nicht so, wie die Jungen sonst Krabben in Erinnerung hatten. Die Portionen waren übrigens sehr klein.
    Der Gastgeber der Jungen, ihr großer Freund Alfred Hitchcock, sah sich im Lokal um und lächelte wehmütig.
    »Als ich ein junger Mann war und meine ersten Brötchen als Werbetexter und Layouter verdiente, konnte ich es mir nicht leisten, hier zu essen«, sagte er. »Und nun, als erfolgreicher Filmregisseur und Herausgeber von Kriminalliteratur, kann ich überall essen, wo es mir Spaßmacht. Aber wieso bin ich ausgerechnet auf dieses Restaurant verfallen? Ich werde garantiert wieder Appetit haben, noch ehe der Nachmittag vorüber ist.« Mr. Hitchcock nahm einen Schluck Mineralwasser und lächelte. »Na, jedenfalls ist es schön, wenn man Geld hat, und laßt euch von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher