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Die drei ??? und der unsichtbare Gegner

Die drei ??? und der unsichtbare Gegner

Titel: Die drei ??? und der unsichtbare Gegner
Autoren: M. V. Carey
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Mausefalle?«
    »Keineswegs«, beschwichtigte der Agent. »Der Fall ist abgeschlossen, was Sie und die Jungen betrifft. Die beiden Männer werden Sie nicht mehr behelligen. Snabel hat seine Schuldigkeit getan und den Film sichergestellt. Und wenn sein Kontaktmann entdeckt, daß der Film gegen ein nutzloses Exemplar ausgetauscht wurde, kann er sich denken, daß wir inzwischen die Fotos haben, die ihm so wichtig waren. Er guckt also in den Mond, und wir haben gewonnen. Und es ist nichts Schlimmes passiert.«
    »Zwei Spione laufen immer noch frei herum«, fuhr Ben Peck auf. »Das würde ich doch als etwas Schlimmes ansehen.«
    Mr. Anderson lächelte. »Edgar Snabel wird nicht noch einmal spionieren«, sagte er, »denn er bekommt dazu gar keine Chance mehr. Sie haben ihn überführt, Mr. Peck, und darauf können Sie stolz sein. Er kann sich nicht mehr um Arbeit in einem Rüstungsbetrieb bewerben, ohne daß man ihm seine Fingerabdrücke abnimmt. Selbst wenn er so verrückt ist, sich unter falschem Namen zu bewerben, geht er uns sofort ins Netz.
    Aber das wird er wohl gar nicht erst versuchen. Er wird einfach untertauchen, da wir ihm ja nun auf den Fersen sind, und wird probieren, in einem anderen Staat ein neues Leben zu beginnen.«
    »Und was ist mit dem anderen Halunken, diesem Bartlett?« fragte Mr. Peck angriffslustig. »Wenn der nun so etwas noch einmal versucht?«
    »Wenn wir ihn nicht ergreifen, wird er das vermutlich tun«, entgegnete Mr. Anderson. »Aber wir fahnden ja nach ihm – und zwar gezielt. An diesem Punkt jedenfalls, Mr. Peck – und ihr drei –, danken wir Ihnen für Ihre Unterstützung. Bitte denken Sie nicht, es sei belanglos oder eine Bagatelle. So ist es nämlich nicht.«
    Mr. Anderson verabschiedete sich, und nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, breitete sich Unbehagen im Raum aus.
    »So ein Mist!« sagte Peter.
    Justus nickte betreten. »Es ist, als wolle man in einem unge-machten Bett schlafen. Man möchte noch mal aufstehen und erst die Laken straffziehen.«
    Anscheinend gab es keinen Weg für die drei ???, am Ball zu bleiben. Es fiel ihnen keine realistische Möglichkeit ein, Snabel oder den eleganten Bartlett aufzuspüren. So versuchten sie, die Ernüchterung zu akzeptieren und den Rest ihres Aufenthalts in New York zu genießen, und Mr. Peck konzentrierte sich nun ganz auf seine Erfindung, den eigentlichen Anlaß für diese Reise.
    Am Morgen nach dem Ausflug zum Yankee-Stadion ging Mr. Peck weg und blieb den ganzen Tag über fort. Als er am frühen Abend ins Hotel zurückkehrte, verkündete er geheimnisvoll, er habe seine ›Partner‹ getroffen und die Dinge seien ›ins Rollen gekommen‹. Dann brachte er zur Vorsorge für die weite Heimreise den Ford zum Kundendienst.
    In den nächsten Tagen setzte sich Mr. Peck immer schon früh-morgens ab und kam spät zum Hotel zurück, und die Jungen waren sich selbst überlassen. Sie besichtigten einen Flugzeugt-räger auf dem Hudson River, besuchten das Hayden-Planeta-rium, aßen Cannelloni im italienischen Stadtviertel, fuhren mit der Hochbahn zur Roosevelt-Insel, statteten dem Rockefeller Center einen Besuch ab und kauften Souvenirs ein. Am vierten Tag nach dem enttäuschenden Zusammentreffen mit Snabel begegneten die Jungen dann der Frau mit der Orchidee.
    An der Kreuzung der 6th Avenue mit der 13th Street ging die Dame an ihnen vorüber. Die Orchidee, die sie trug, war in einen Blumentopf eingepflanzt, und sie war prachtvoll, mit drei Stengeln voller wächserner grüner und brauner Blüten.
    »Guck mal!« sagte Bob.
    »Toll«, sagte Peter.
    Justus freilich reagierte auf seine Art, und dies mußte der Frau auffallen. Er verbeugte sich und sagte: »Das ist eine Cymbi-dium, nicht wahr?«
    Die Frau strahlte. »Ach, du kennst dich mit Orchideen aus! Ist sie nicht wunderschön? Züchtest du selber welche?«
    »Mein Onkel Egbert ist Züchter«, flunkerte Justus mit seiner gewohnten Selbstsicherheit, und die Frau glaubte ihm.
    Ach werde die Pflanze über den Nachmittag in der Wohnung meiner Tochter abstellen«, erklärte die Frau. »Ich habe nämlich noch Besorgungen zu machen. Heute abend werde ich sie dann vorführen und hoffentlich einen Preis erringen.«
    »Ich hatte es mir fast gedacht . . .« sagte Justus, ». . . ist eine Orchideenausstellung hier in New York?«
    »Eigentlich keine Ausstellung«, erwiderte die Frau, »nur die übliche Monatsversammlung unseres Stadtteilklubs. Aber diesesmal handelt es sich um eine besondere
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