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Die drei ??? und der unheimliche Drache

Die drei ??? und der unheimliche Drache

Titel: Die drei ??? und der unheimliche Drache
Autoren: Nick West
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Nur mußte er sie betäuben, damit sie Ruhe gaben und ihm nicht im Weg waren. Er sagte uns, er hätte sie dann alle freigelassen, wenn er zum letzen Mal mit dem Drachen und dem Gold aus dem Tunnel gefahren wäre. Als ihm die Morgans davongelaufen waren, hätte er uns mit dem Revolver zwingen können, ihm beim Wegschaffen des Goldes zu helfen. Die ganzen zehn Millionen hätte er gar nicht gebraucht, um gut zu leben.«
    Alfred Hitchcock trommelte mit den Fingern auf der Schreib-tischplatte. »Und sein Ausgangsplan war tatsächlich, im Verein mit diesen kriminellen Morgans den Drachen bei Nacht unter Wasser zu fahren?«
    Justus nickte. »Ich dachte, dazu sei der Drache zu leicht, aber er hatte den Ballast schon im voraus berechnet – die schweren Goldbarren. Erst mußte er zwar den Drachen mit einer Ladung Steine im Wasser ausprobieren. Dabei hat dann Ihr Freund, Mr.
    Allen, den Drachen zufällig beobachtet. Der war auf Probefahrt, während Mr. Allen gerade auf Hundesuche war.«
    »Und Shelbys Erkältung hat dir den Fingerzeig für seine Beteiligung an der Sache gegeben?«
    Justus lächelte schwach. »Als wir ihm begegneten, hatte er einen starken Husten. Deshalb brachte ich ihn mit dem Husten des Drachen in Verbindung. Später merkte ich, daß der immer hustete, wenn der Motor aussetzte. Das kam zum Teil daher, daß die Stromkabel von den vielen Versuchen im Meer feucht geworden waren.«
    »Aber euer mysteriöser Anruf – diese rauhe Geisterstimme – das war tatsächlich Shelby?«
    Justus nickte.
    Alfred Hitchcock schüttelte den Kopf. »Dieser Arthur Shelby scheint mir ja alles andere als der Typ des Kriminellen zu sein.
    Wie konnte er sich nur mit solchem Gesindel wie diesen beiden Morgans einlassen?«
    »Sie hatten ein Bergungsboot, und ihm waren sie als harte Burschen bekannt, die überall mitmachen. Er war bei den Arbeiten in der Höhle auf ihre Hilfe angewiesen, erst beim Einbruch in den Banktresorraum durch die Betonwand des Tunnels und dann beim Wegschaffen des Goldes. Als er ihnen eine Million Dollar bot, waren sie zu jeder Schandtat bereit.«
    »Und wie stellten sie sich den Goldtransport vom U-Boot ins Schiff vor?«
    »Er sollte untertauchen, und die Morgans mit ihrer Froschmann-Ausrüstung sollten dann ein Schlepptau zwischen U-Boot und Schiff befestigen und das U-Boot auf See hinausschleppen. In gebührender Entfernung vom Ufer wäre das U-Boot zum Entladen aufgetaucht. Und dann wollten sie nach Mexiko schippern.«
    Hitchcock nickte. »Und wieso mußte das U-Boot ausgerechnet ein Drache sein?«
    »Das kam von der Bekanntschaft mit Mr. Allen und seiner Film-Vergangenheit, als er mit seinen Drachen den Leuten Angst machte. Shelby dachte nämlich ursprünglich nur an eine neue Methode, seinem Nachbarn einen Streich zu spielen. Als er aber dann von der Überführung großer Goldbestände in dieses Bankgewölbe erfuhr, beschloß er seinen Raubzug. Er fand heraus, daß sich der Drache leicht in ein seetüchtiges U-Boot umbauen ließ. Das kam seinen abstrusen Vorstellungen entgegen – eine vollkommene Methode nicht ohne Komik, um das Gold aus der Bank durch den alten Tunnel auf See hinaus zu schaffen. Nur ging der Schuß nach hinten los, weil das sonderbare Drachenungetüm uns nicht ruhen ließ, bis wir das Rätsel gelöst hatten.«
    »Ich hätte nicht geglaubt, daß dieser Shelby über ausreichendeMittel verfügt, um eine so ausgeklügelte Konstruktion wie den Drachen zu finanzieren«, meinte Alfred Hitchcock.
    Bob blätterte in seinen Notizen. »Ich habe vorhin eine Seite übersehen«, erklärte er. »Er berichtete uns, er hätte Freunde bei ein paar Filmateliers. Leute, die ebenso gern solche raffinierten Sachen basteln wie er selber. Sie erzählten ihm von einer Drachenattrappe, die verschrottet werden sollte, um im Fundus Platz für andere Sachen zu schaffen. Er ersparte ihnen die Mühe, ging hin und nahm das Ding selbst auseinander. Die Teile ließ er zu seinem Haus fahren und setzte sie später zusammen.«
    Alfred Hitchcock hob die Brauen. »Hatte der Drache denn Räder?«
    »Nein«, sagte Bob. »Das war noch ein weiterer Handel. Auf dem Rummelplatz in Pasadena fand er ein altes ausrangiertes Chassis von einem Festwagen, das vom letzen Umzug übriggeblieben war.
    Er bekam die Erlaubnis, es abzuschleppen. Und darauf montierte er den Kinodrachen.«
    »Hm – cleverer Bursche«, meinte Hitchcock. »Aber wie kam es, daß Shelby von der großen Höhle und dem Tunnel wußte, während mein Freund Allen, der
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