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Die drei ??? und der Super-Papapgei

Die drei ??? und der Super-Papapgei

Titel: Die drei ??? und der Super-Papapgei
Autoren: Robert Arthur
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berühmte Schlemmer.«
    »Aber der Hilferuf?« fragte Peter. »Der kam doch aus dem Haus hier, und – na ja –«
    »Das hat euren Verdacht erregt. Natürlich!« verkündete Mr. Fentriss dröhnend. »Aber das war nur Lucky. Der unartige Bursche ist nicht nur Feldherr, sondern auch Komödiant. Ich brachte ihm bei, zu spielen, er sei ein Sklave im Kerker – nämlich hinter seinen Gitterstäben –, und da vertreibt er sich manchmal die Zeit ganz unfeldherrenmäßig mit Hilfeschreien.«
    »Dürften wir Lucky mal sehen?« fragte Justus. »Er muß ein sehr talentierter Vogel sein.«
    »Es tut mir leid, aber –« Mr. Fentriss’ Gesicht verdüsterte sich.
    »Lucky führte einen solchen Spektakel auf, kurz bevor ihr kamt, daß ich seinen Käfig zudeckte. Dann beruhigt er sich nämlich wieder. Wenn ich das Tuch jetzt wegnähme, ginge es prompt von vorne los.«
    »Na, dann glaube ich, hier gibt es nichts mehr zu ermitteln«, meinte Justus, vernehmlich enttäuscht. »Dann gehen wir jetzt, Mr. Fentriss.
    Auf alle Fälle freut es mich, daß Ihr Papagei wieder da ist.«
    »Danke dir, mein Junge«, sagte der beleibte Mann. »Und eure Karte will ich behalten. Wenn ich einmal Ermittlungen zu einem ungelösten Fall brauchen sollte, werde ich die drei Detektive verständigen.«
    Er geleitete die Jungen zur Tür. Peter und Justus schritten den Pfad hinunter, der sich durch den verwilderten Garten wand.
    »Ich bin enttäuscht«, sagte Justus. »Es war so vielversprechend. Ein einsames Haus – ein Hilferuf – ein nicht sehr vertrauenerweckender dicker Mann . . . Ich hegte bereits hochfliegende Hoffnungen.«
    »Diesen Ausführungen kann sich der Zweite Detektiv nicht vorbehaltlos anschließen«, meinte Peter. »Mich persönlich stellt die Suche nach einem entflogenen Vogel völlig zufrieden. Mich gelüstet es nicht nach Hilferufen und unheimlichen dicken Männern. Zu solch anspruchsvollen Aufgaben arbeiten wir uns lieber nach und nach vor.«
    »Vielleicht hast du recht«, sagte Justus, aber es hörte sich nicht an, als sei das seine Überzeugung.
    Schweigend setzten sie ihren Weg zur Straße fort. Diese verlief in Windungen durch einen ziemlich alten und verwahrlosten Teil Hollywoods, wo die stattlichen alten Häuser auf den weitläufigen Grundstücken allmählich verfielen, weil den Eigentümern die Mittel zur Instandhaltung fehlten.
    Am Randstein parkte ein Rolls-Royce mit vergoldeten Beschlägen – der vornehme Mietwagen mit Chauffeur, dessen Annehmlichkeiten Justus als Preisträger eines Ratewettbewerbs schätzen gelernt hatte und den er sich dank der Großzügigkeit eines ehemaligen Klienten der drei ??? bei Bedarf zu Freifahrten bestellen durfte.
    »Ich meine, wir sollten nach Hause fahren, Morton«, sagte Justus, als er sich mit Peter hinten in die antike Luxuskutsche setzte. »Der Papagei ist von allein wieder zurückgekommen.«
    »Sehr wohl, die Herrschaften«, erwiderte Morton mit seinem untadeligen britischen Akzent.
    Er startete den Motor und wollte den Wagen wenden. Justus schaute inzwischen nachdenklich aus dem Fenster zu Mr. Fentriss’ Garten hinüber. Palmen und blühende Sträucher entzogen das Haus dem Blick.
    »Peter«, sagte er unvermittelt, »schau mal aufmerksam da rüber.
    Irgendwas stimmt da nicht, aber ich komme noch nicht dahinter.«
    »Da rüber?« fragte Peter. »Meinst du den Garten?«
    »Das ganze Grundstück. Ich spüre ganz deutlich, daß da was nicht in Ordnung ist, aber der Ursprung entzieht sich meiner Kenntnis.«
    »Du meinst, irgendwas paßt nicht ins Gesamtbild, und du kriegst nicht raus, was es ist?«
    Justus nickte und knetete seine Unterlippe zwischen den Fingern, das bekannte Zeichen dafür, daß sein Denkapparat auf Hochtouren lief.
    Peter ließ seinen Blick über das Anwesen schweifen. Er sah nichts Verdächtiges; allenfalls bemerkte er, daß ein Gärtner einen Monat lang Tag und Nacht vollauf beschäftigt wäre, um hier Ordnung zu schaffen. Auf der Einfahrt zum Haus lagen eine Menge heruntergefallener Palmzweige.
    Dort war nur eine frische Wagenspur festzustellen, und viele Palm-blätter waren zerquetscht worden, aber das war ja nichts Besonderes.
    »Ich merke nichts«, erklärte er. Doch Justus hörte offenbar nicht zu.
    Als sie jetzt wegfuhren, blickte er starr zum Rückfenster hinaus und bearbeitete seine Unterlippe in angestrengtem Grübeln.
    Sie waren fast zehn Querstraßen weiter, als Justus plötzlich herum-fuhr.
    »Morton!« rief er aufgeregt. »Wir müssen zurück.
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