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Die drei ??? und der Super-Papapgei

Die drei ??? und der Super-Papapgei

Titel: Die drei ??? und der Super-Papapgei
Autoren: Robert Arthur
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hervor. Dann faßte er nach Peters Bein. Peter hörte, wie er mehrmals heftig das Messer irgendwo durchzog. Der Griff um seinen Knöchel lockerte sich. Sofort rollte sich Peter zur Seite und sprang auf die Füße.
    Hinter ihm steckte Justus mit breitem Grinsen sein Messer wieder ein. Dicht über dem Boden federten die beiden kräftigen Enden einer mittendurchgehauenen Rebenranke auf und nieder.
    »Du hattest dich mit dem Fuß in einer Ranke von wildem Wein verfangen«, erklärte Justus. »Je mehr du zerrtest, um freizukommen, um so kräftiger zog die Ranke zurück. Es war gewissermaßen ein fairer Kampf. Keiner der Beteiligten benutzte seinen Verstand. Die Rebe hat keinen, und bei dir hatte Panik die Vernunft ausge-schaltet.«
    In diesem Stil redete Justus fast immer. Peter hatte sich mittlerweile daran gewöhnt.
    »Ist ja gut«, meinte Peter kleinlaut. »Panik, das war’s. Ich dachte wohl noch an den Hilferuf von vorhin.«
    »Panik ist gefährlicher als die Gefahr an sich«, dozierte Justus.
    »Furcht beraubt den Menschen seiner Fähigkeit, vernünftige Entscheidungen zu treffen. Sie zerstört – zerstört . . . Ha!«
    Bei Justs Anblick schien es Peter, als weise sein Freund eben die Symptome jener Furcht auf, von der er gerade gesprochen hatte.
    Urplötzlich war er blaß geworden, seine Augen traten hervor, sein Mund stand offen. Er sah aus, als hätte er hinter Peters Rücken etwas erblickt.
    »Du bist ein guter Schauspieler, Just«, sagte Peter. »So echt hat mir noch niemand das Fürchten vorgespielt. Aber was meinst du, sollten wir nicht jetzt –«
    Da drehte er sich um und sah das, was auch Justus sah. Das Wort blieb ihm in der Kehle stecken.
    Justs Entsetzen war nicht gespielt. Der sehr dicke Mann, der da mit einer großen altmodischen Pistole in der Hand ihnen gegenüberstand, würde jedermann Entsetzen eingejagt haben.
    Der dicke Mann trug eine Brille, deren Gläser ihm große runde Glotzaugen wie die eines riesigen Fisches verliehen. Das Sonnenlicht spiegelte sich in den Gläsern, und das sah aus, als sprühten die Augen dahinter Blitze.
    »So, ihr Burschen«, sagte der dicke Mann und hob die Pistole kurz an. »Ins Haus mit euch, dann werden wir ja sehen, was ihr im Schilde führt. Los, marsch!«
    Mit widerwilligem Schritt und trockenem Mund schleppten sich Peter und Justus vor dem Mann über den Kiesweg zu dem düsteren, verfallenen alten Haus hin.
    »Lauft mir ja nicht weg!« warnte sie der Dicke. »Ihr würdet es bereuen.«
    »Nicht wegrennen, Peter«, flüsterte Justus. »Das wäre wirklich das Schlimmste. Wir wollen Mr. Fentriss doch überzeugen, daß wir in einer ganz legalen Angelegenheit hier sind.«
    »Ich könnte gar nicht rennen«, flüsterte Peter zurück. »Mir zittern die Knie – es ist, als wenn ich eben erst laufen lernte.«
    Ihre Schritte knirschten auf dem Kies. Unter den Tritten des schweren Mannes hinter ihnen klang das so unheimlich, daß Peter eine Gänsehaut bekam. Er war beinahe erleichtert, als sie auf der fliesenbelegten Terrasse ankamen und vor der mächtigen Eingangs-tür haltmachten.
    »Los, aufmachen, ihr Früchtchen«, sagte der Dicke. »Geht schon rein. Vergeßt nicht, daß mein Finger am Abzug ziemlich nervös ist.
    Dann nach rechts. In das Zimmer rein und hinsetzen, hinten an der Wand.«
    Justus drehte am Türknauf. Die Tür gab nach und öffnete sich in einen dunklen Flur. Peter nahm allen Mut zusammen, und beide gingen hinein, wandten sich nach rechts und traten in einen großen Raum, der mit Büchern und Zeitungen und alten Möbeln vollgestopft war. An der Wand gegenüber der Tür standen ein paar riesige Ledersessel.
    Sie durchquerten das Zimmer und setzten sich hin.
    Der dicke Mann betrachtete sich die beiden Jungen mit Genugtuung.
    Er pustete in die Mündung seiner Pistole, als wolle er ein Stäubchen entfernen, das der nächsten Kugel im Weg sein könnte.
    »So«, sagte er, »und jetzt darf ich wohl erfahren, was ihr Nichtsnut-ziges im Sinn hattet, als ihr euch wie die Diebe durch meinen Garten zu meinem Haus geschlichen habt.«
    »Wir wollten Ihnen einen Besuch abstatten, Mr. Fentriss«, sagte Justus. »Wir sind nämlich –«
    Aber der dicke Mann ließ ihn nicht ausreden. Er legte einen Finger an die Nase und sah die Jungen mißtrauisch an.
    »So, so – einen Besuch?« wiederholte er. »Und dazu schleicht man sich von Baum zu Baum wie Indianer auf dem Kriegspfad? Oder wie Diebe? Oder Meuchelmörder?«
    »Wir hörten jemand um Hilfe schreien«, platzte Peter
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