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Die drei ??? und der Super-Papapgei

Die drei ??? und der Super-Papapgei

Titel: Die drei ??? und der Super-Papapgei
Autoren: Robert Arthur
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wurde, der Lucullus heißt und Latein spricht.«
    »Ihr Papagei kann Latein?« fragte Peter. »Da muß er ein besonders gelehriger Vogel gewesen sein.«
    »Das war er zweifellos. Und ein seltsamer Vogel dazu. Er sagte so schön seinen Namen: ›Lucius et Licinius et Lucullus‹. Und dann kam noch: ›Kopf oder Zahl? Errare humanum est.‹ Alles mit einwandfreier Aussprache. Höchst sonderbar, wie?«
    Justus’ Augen leuchteten; er hatte Feuer gefangen.
    »Hast du das gehört, Peter?« fragte er. »Ein Papagei, der Latein spricht. ›Errare humanum est‹ – irren ist menschlich. Und was das wohl bedeuten mag, dieses ›Kopf oder Zahl?‹ . . . Ich habe das Gefühl, daß sich dies zu einem recht ungewöhnlichen Fall entwickeln wird.«
    Peter hatte auch ein Gefühl – das dumpfe Gefühl, daß Justus recht hatte.
    Während Mr. Fentriss seine Kräfte sammelte, fragte ihn Justus nach weiteren Einzelheiten. Der Schriftsteller hatte den Papagei erst seit etwa drei Wochen besessen. Er hatte ihn von einem Hausierer gekauft, von einem kleinen Mann mit starkem spanischem Akzent, der auf einem mexikanischen Eselskarren vors Haus gefahren kam.
    »Wir müssen über alles im Bilde sein, Sir«, sagte Justus. »Wie kam dieser Hausierer gerade zu Ihnen?«
    »Oh, den schickte Miss Irma Waggoner zu mir«, berichtete Mr. Fentriss. »Sie wohnt nicht weit von hier. Sie hat ihm einen Papagei abgekauft, und als sie hörte, daß Lucky eigentlich Lucullus heißt und Latein zitieren kann, nahm sie an, das würde mich interessieren.«
    »Aha.« Justus knetete seine Unterlippe. »Ging dieser Mann schon immer mit Papageien hausieren?«
    »Oh, das weiß ich wirklich nicht.« Mr. Fentriss zwinkerte verdutzt.
    »Als ich ihn sah, hatte er eben zwei Käfige auf seinem Karren. In dem einen saß Lucky. In dem anderen hockte ein sonderbarer dunkler Vogel, der recht ungepflegt aussah und den der Mann als schwarzen Papagei von seltener Art ausgab. Das nahm ich ihm jedoch nicht ab. Er sagte noch, den wolle niemand kaufen, weil er so räudig ausschaue.«
    »Hat Ihnen der Mann seinen Namen genannt, oder stand sein Name vielleicht auf seinem Wagen?«
    »Nein.« Der Gelehrte schüttelte den Kopf. »Seine Kleider waren zerlumpt, und er hatte einen schlimmen Husten, und es lag ihm offenbar viel daran, den Papagei zu verkaufen. Ich habe nur fünfzehn Dollar für ihn bezahlt. Es hatte ihn nämlich niemand haben wollen, weil er so unverständlich daherredete.«
    »Und der Wagen war ein einfacher zweirädriger Eselskarren?« erkundigte sich Justus.
    »Genau«, bestätigte Mr. Fentriss. »Hätte dringend neu gestrichen werden müssen. Ein kleiner Esel war vorgespannt, den er Pablo nannte, aber mehr kann ich euch dazu nicht sagen.«
    »Meinst du, er hatte die Papageien gestohlen?« fragte Peter.
    »Ich bezweifle, daß er die Vögel dann auf offener Straße zum Verkauf angeboten hätte«, sagte Justus nachdenklich. »Sicher ist jedoch, daß er Lucky nicht von Anfang an besessen und ihm nicht das Sprechen beigebracht hat.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ganz einfach – Mr. Fentriss sagte, Lucky habe alle Worte einwandfrei ausgesprochen. Und der Mexikaner, der ihn verkaufte, sprach mit starkem Akzent.«
    »Ja, richtig.« Peter verzieh es sich nur schwer, daß ihm das entgangen war.
    »Und jetzt, Mr. Fentriss«, sagte Justus zu dem Mann, »erzählen Sie mir bitte alles darüber, wie der Papagei verschwunden ist.«
    »Das war so, mein Junge«, erwiderte Mr. Fentriss. »Vor vielleicht drei Tagen machte ich einen Abendspaziergang. Die Tür ließ ich unverschlossen und das Fenster offen. Als ich zurückkam, war Lucky weg. In meiner Einfahrt waren Reifenspuren, und ich selbst habe keinen Wagen. Für mich war es klar, daß während meiner Abwesenheit jemand hergefahren kam, ins Haus eingedrungen war und Lucky gestohlen hatte. Und da behauptet die Polizei, er sei fortgeflogen!« grollte der Gelehrte voll Verachtung. »Habt ihr je von einem Papagei gehört, der mitsamt seinem Käfig fortgeflogen ist?«
    »Nein, Sir«, gab Justus zu. »Da wir nun die Hintergründe kennen, erzählen Sie uns bitte noch so ausführlich wie möglich, was heute passiert ist. Also alles über den dicken Mann und was er wollte und wieso er Sie gefesselt hat.«
    »Dieser Schurke!« erregte sich Mr. Fentriss. »Erst behauptete er, sein Name sei Claudius, und er sei von der Polizei. Man habe ihn geschickt, um mir bei der Suche nach meinem verschwundenen Papagei zu helfen. Er stellte mir ungefähr die
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