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Die drei ??? und der Super-Papapgei

Die drei ??? und der Super-Papapgei

Titel: Die drei ??? und der Super-Papapgei
Autoren: Robert Arthur
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bringen wollte. Unsere nächste Aufgabe ist also, Claudius zu finden.«
    »Ich bin nicht sehr dafür«, entgegnete Peter. »Er sah wie einer aus, der mit einer echten Pistole genauso leicht abdrückt wie mit diesem Feuerzeug. Und wie willst du ihn ohne jeden Anhaltspunkt überhaupt finden?«
    »Diesem Problem muß ich mich noch widmen«, sagte Justus.
    »Irgendwie muß es möglich sein – Morton, aufpassen!«
    Seine Warnung war überflüssig. Der Chauffeur hatte den großen grauen Wagen schon gesehen, der von der Hauptstraße abgebogen war und geradewegs auf sie zuraste. Er riß das Lenkrad herum. Der Rolls-Royce pflügte eine Bahn in eine verwilderte Blumenrabatte, während der entgegenkommende Wagen nach einer Vollbremsung quietschend und schleudernd zum Stehen kam. Gerade noch hatte der Fahrer, ein kleiner Mann mit stechenden Augen, einen Zusammenstoß vermeiden können.

Schneewittchen ist verschwunden
    Die beiden Autos standen sich gegenüber, die Stoßstange des grauen Wagens kaum zollbreit vom glänzenden Lack des edlen alten Rolls-Royce entfernt. Morton entstieg ihm behende, aber würdevoll und baute sich vor dem kleinen Mann mit dem stechenden Blick auf, der aus dem anderen Wagen herausgeschossen kam.
    »Warum können Sie nicht aufpassen, Sie Riesenroß?« schrie der Kleine Morton an. Da richtete sich Morton zu seiner vollen Höhe von einem Meter neunzig auf.
    »Guter Mann«, sagte er, »ich kam mit durchaus gemäßigtem Tempo vom Haus her. Sie sind rücksichtslos hier hereingerast. Wenn Sie diesen Wagen beschädigt hätten, so wäre Sie das teuer zu stehen gekommen.«
    Morton ließ keinen Zweifel darüber, daß er jedes Wort ernst meinte, und der kleinere Mann mit seinem neuen, betont modischen Anzug trat einen Schritt zurück.
    »Nehmen Sie sich in acht!« knurrte er. »Von einem Bediensteten lasse ich mir nichts gefallen.«
    »Nennen Sie mich nicht noch einmal so«, entgegnete Morton.
    »Sonst muß ich Ihnen eine Lektion erteilen.«
    Er hob die Hände, als wolle er den Kleineren beim Kragen packen und durchschütteln. Der andere fuhr hastig mit einer Hand unter seinen Jackenaufschlag. Da öffnete sich die hintere Tür des Wagens, und ein kräftiger Mann mit kantigem Gesicht stieg aus. »Adams!« gebot er. »Steig wieder ein.«
    Seine Stimme war scharf und befehlend, sein Blick kalt und brutal.
    Der Fahrer zögerte, stieg dann aber mit finsterem Gesicht wieder in den Wagen, aus dem ein dritter Mann, offenbar groß und schlank, mit schmalem schwarzem Schnurrbart und in eleganter Kleidung, alle beobachtete. Der Kräftige, der ausgestiegen war, kam auf Morton zu.
    »Es tut mir leid«, sagte er zu Morton, »daß unser Fahrer so unachtsam war. Ein Glück, daß der feine Wagen nichts abbekommen hat. Ich hätte es mir nie verzeihen können, wenn ich eine solche Prachtkutsche zerbeult hätte. Dürfte ich nun mit dem Eigentümer sprechen?«
    Bis hierher waren die Ereignisse zu schnell aufeinander gefolgt, als daß Justus und Peter etwas hätten unternehmen können. Doch nun stieg Justus aus dem Rolls-Royce.
    »Sie wollten mich sprechen?« fragte er.
    Der Mann sah verdutzt drein. »Dir – hm – Ihnen gehört dieser Rolls-Royce?«
    »Zur Zeit ja«, flunkerte Justus. Dank der Bühnenerfahrung seiner Kinderjahre konnte er in fast jeder Situation Ruhe bewahren.
    »Vielleicht steige ich später auf ein anderes Modell um.«
    »Aha.« Der Mann zögerte. »Darf ich fragen – sind Sie ein Freund von Mr. Fentriss? Ihm wollten wir soeben einen Besuch machen.«
    »Ich denke doch, daß wir uns Freunde nennen können«, sagte Justus, und Peter als stummer Zuschauer mußte die lässige Art seines Detektivkollegen bewundern. Jedenfalls wußte Just, wie man mit Erwachsenen reden mußte, wenn es darauf ankam. »Wir kommen gerade von ihm.«
    »Dann können Sie mir vielleicht sagen«, meinte der Mann, »wie es seinem Papagei Lucullus geht.«
    »Der ist noch immer weg«, erwiderte Justus. »Mr. Fentriss ist deshalb ganz verzweifelt.«
    »Weg?« Aus der Miene des Fremden ließ sich nichts entnehmen.
    »Das ist aber bedauerlich. Und kein Anhaltspunkt, nehme ich an?«
    »Überhaupt keiner«, sagte Justus. »Wir wollten gerade zur Polizei und nachfragen, ob sie schon Fortschritte gemacht haben. Sollen wir dort melden, daß Sie bei der Suche mithelfen möchten?«
    »O nein, nein«, wehrte der Mann rasch ab. Offenbar schreckte ihn das Wort Polizei. »Uns braucht ihr nicht zu erwähnen. Wir sind nur Freunde, die sich im Vorbeifahren mal
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