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Die drei ??? und der Super-Papapgei

Die drei ??? und der Super-Papapgei

Titel: Die drei ??? und der Super-Papapgei
Autoren: Robert Arthur
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komm!«
    Mit seinen langen Beinen lief er voran zur Hintertür. Sie stand einen Spalt offen, als hätte es der dicke Mann eilig gehabt, hier wegzukommen. Sie traten ein und blinzelten, bis sich die Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten.
    Lauschend verharrten sie einen Augenblick. Kein Laut unterbrach die Stille, nur eine alte Planke ächzte leise unter ihren Füßen.
    »Dort drin waren wir schon«, sagte Justus und wies zu der großen Diele hinüber. »Schauen wir lieber in den vorderen Räumen nach.«
    Sie durchquerten die Diele und öffneten die Tür zu ihrer Rechten. Sie führte in ein großes, altmodisch eingerichtetes Wohnzimmer mit einem breiten, tiefen Erkerfenster.
    »Wer ist – da?«
    Das war ein ganz schwacher Laut, und er schien aus einer großen Topfpflanze in dem Erker zu kommen. Eine tiefrote Blüte bewegte sich nickend, und Peter hatte die sonderbare Empfindung, als hätte die Blüte gesprochen.
    »Ist – jemand da?« kam es von der Blüte her. Dann sah Peter eine Gestalt hinter dem Topf, in dem die Pflanze stand, zusammenge-kauert und fast ganz hinter den herabhängenden großen Blättern verborgen.
    »Dort drüben!« rief Peter. Ein paar Schritte, und er kniete bei einem völlig verstörten, ziemlich mageren Mann, der mit gefesselten Händen und Füßen auf der Seite lag. Zwischen seinen Kiefern war ein Tuch brutal zum Knebel geknotet.
    »Alles in Ordnung, Mr. Fentriss«, sagte Peter. »Gleich sind Sie frei.«
    Die Fesseln erwiesen sich als ziemlich locker und waren bald gelöst.
    Von dem Knebel hatte sich Mr. Fentriss selbst schon fast befreit. Auf Peter und Justus gestützt, wankte er zu einem lederbezogenen Sofa und streckte sich darauf aus.
    »Seid bedankt, ihr beiden«, flüsterte er. »Gleich bin ich wieder bei Kräften.«
    Justus holte sich mit ernstem Gesicht einen Stuhl und setzte sich.
    »Mr. Fentriss«, sagte er, »ich finde, wir sollten die Polizei rufen.«
    Der Mann erschrak sichtlich. »Nein, nein!« wehrte er ab. »Und es geht auch gar nicht. Ich habe kein Telefon.«
    »Wir können vom Wagen aus anrufen, Sir. Wir haben Autotelefon.«
    »Nein«, widersprach Mr. Fentriss hartnäckig. »Aber –« Er drehte sich zur Seite und stützte sich auf einen Ellbogen, um sich den Ersten Detektiv genau zu betrachten. »Wer seid ihr? Wie kommt ihr gerade jetzt hierher?«
    Justus reichte ihm eine der Karten der drei ??? und erklärte, wie Alfred Hitchcock sie hergeschickt hatte.
    »Das war sehr nett von Alfred«, meinte Mr. Fentriss.
    »Sind Sie ganz sicher, daß wir nicht die Polizei holen sollen?« fragte Justus. »Die drei Detektive stehen Ihnen natürlich zur Verfügung, wenn es darum geht, Ihren Papagei wiederzufinden. Doch man hat Sie überfallen und gefesselt und –«
    »Nein!« entgegnete Mr. Fentriss. »Es würde mich sehr freuen, wenn ihr Jungen den Fall für mich übernehmen könntet. Ich glaube, euch kann ich trauen. Bei der Polizei war ich schon. Erst sagten sie, mein Papagei sei wahrscheinlich fortgeflogen. Dann, als ich nicht locker ließ, gaben sie mir zu verstehen, daß ich als Schriftsteller, der den Zenit seines Erfolges überschritten hat, wohl auf diese Art auf mich aufmerksam machen wolle.«
    »Ich verstehe, Sir«, sagte Justus. »Und da könnten sie jetzt den Eindruck haben, dies hier sei ein neuer Versuch, Schlagzeilen zu machen.«
    »Ja, mein Junge.« Mr. Fentriss lehnte sich wieder zurück. »Also – keine Polizei. Das müßt ihr mir versprechen.«
    Sie versprachen es, und Justus erkundigte sich in allen Einzelheiten nach dem verschwundenen Papagei.
    »Ich hänge sehr an Lucky«, sagte der Mann. »Sein voller Name ist Lucullus – Lucius Licinius Lucullus. Wer das war, wißt ihr vielleicht.«
    »Natürlich, Sir«, erwiderte Justus. »Ein berühmter Feldherr im alten Rom, mit einer besonderen Vorliebe für üppige Gastmähler.
    Lukullische Genüsse, so sagt man heute noch.«
    »Ein so sympathischer Römer, dieser Lucullus – Kämpfer und Genießer in einer Person«, sagte Mr. Fentriss bewegt. »Auch ich war nie ein Feigling und auch nie ein Kostverächter, doch heute habe ich das Rheuma, und mein Arzt hat mir strengste Diät verordnet.«
    Er hob mühsam den Kopf und blickte an seiner mageren Gestalt herunter. »Über Lucius Licinius Lucullus, 117 bis 57 vor Christi Geburt, habe ich vor zehn Jahren ein historisches Schauspiel verfaßt«, sagte er dann. »Es wurde von der Kritik damals recht gut aufgenommen. Ich war deshalb entzückt, als mir ein Papagei angeboten
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