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Die drei ??? und der heimliche Hehler

Die drei ??? und der heimliche Hehler

Titel: Die drei ??? und der heimliche Hehler
Autoren: M. V. Carey
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stehlen sollte. Sie war lange nicht so wertvoll wie manche anderen Sachen aus meiner Galerie.«
    »Aha«, sagte Justus.
    »Es gibt so viele unsoziale, rücksichtslose Menschen hier in Venice«, meinte Burton. »Der Autofahrer, der den Hund anfuhr und dann den toten Körper einfach in eine Mülltonne steckte – das ist doch eine bodenlose Gemeinheit.«
    »Falls es sich tatsächlich so verhielt«, wandte Bob ein. »Der Hund wird obduziert, um Klarheit zu schaffen.«
    »So?« sagte Burton.
    Es folgte ein langes Schweigen, als warte Burton darauf, daß die Jungen noch etwas vorbrachten. Doch das war nicht der Fall. Schließlich setzte er an: »Wenn dann alles klar ist, muß ich jetzt . . .«
    Da fiel ihm Justus ins Wort. »Und was ist mit dem Hotel?« fragte er. »Könnte Ted dort hineingeraten sein? Könnte es an dem Haus ein offenes Fenster oder ein defektes Türschloß geben?«
    »Ausgeschlossen«, entgegnete Burton. »Das Gebäude ist gut abgesichert. Dafür sorge ich schon. Ich will keine Penner da drin haben, die mir die Bude anzünden.«
    »Hat die Polizei gestern auch dort nachgeforscht?« bohrte Justus beharrlich weiter.
    »Natürlich«, antwortete Burton. »Schon als ich die Tür aufschloß, konnte man erkennen, daß seit Jahren niemand mehr den Bau betreten hat.«
    »Und wurde trotzdem dort gesucht?«
    Plötzlich war Burton sauer. »Jetzt reicht’s aber!« stieß er hervor. »Ich habe dieses Junior-Detektiv-Theater lange genug mitgemacht. Ich muß an meine Arbeit. Bitte entschuldigt mich!«
    Da gingen die Jungen, aber als sie noch auf der Treppe waren, rief Burton sie noch einmal an.
    Sie drehten sich um.
    Burtons Mißmut war verflogen. Er stand im Türrahmen und wirkte älter und irgendwie verstört.
    »Es tut mir leid«, bekannte er. »Ich wollte nicht so aufbrausen, aber die ganze Sache ist für mich sehr belastend. Als ich selber jung war, hatte ich einen Freund, der eines Tages verschwand.
    Nach der Mittagspause tauchte er in der Schule einfach nicht mehr auf. Das war in Iowa, wo ich geboren bin. Wir zogen los, um den Jungen zu suchen, und ich fand ihn schließlich. Vor der Stadt gab es einen ehemaligen Steinbruch. Die Grube hatte man mit Wasser aufgefüllt, und oben trieb der Junge. Er war ertrunken.«
    »Das ist schlimm«, sagte Justus.
    Sie gingen weiter treppab zum Innenhof, und dort entdeckte sie Miß Peabody, die auf Tony Goulds Terrasse Kaffee trank.
    »Höchste Zeit, daß ihr herunterkommt!« empfing sie die drei
    »Ich warte schon auf euch. Ich muß euch etwas zeigen!«

    Clark Burton behauptete, Tiny sei von einem Auto angefahren worden. Woher will er denn das wissen? Weiteres Kopfschütteln verursacht die Frage, wieso Burton den vermuteten Diebstahl der Nixe doch verhältnismäßig leicht nimmt. Warum schaltete er nicht die Polizei ein? Hat er wirklich genau überprüft, ob nicht doch noch andere, kostbarere Ausstellungsstücke entwendet wurden?

Böse Zungen
    Miß Peabody winkte Tony Gould an ihren Tisch. »Es ist Mit-tagszeit, und die Jungen haben sicher einen Riesenhunger«, erklärte sie. »Sie werden hier mit mir essen. Am besten Hamburger. Ich selbst darf keine Hamburger essen. Aber als mein Magen noch in Ordnung war, da war ich ganz wild auf all das herrliche Zeug, das man heute Junk-Food nennt.«
    »Dreimal Hamburger, bitte sehr.« Tony Gould enteilte.
    »Als ich noch jünger war als ihr«, wandte sich Miß Peabody an die Jungen, »da verschlang ich tonnenweise süßes Zeug.
    Lakritze und Schokolade und diese kleinen rosa Zuckerherzen mit lustigen Sprüchen darauf.« Dann setzte sie sich auf ihrem Stuhl gerade hin und fragte: »Na, was haltet ihr von unserem guten Nachbarn Clark Burton?«
    Bei diesem jähen Themawechsel mußte Justus erst einmal schlucken.
    »Ihr wollt Regina Stratten helfen, nicht wahr?« fuhr Miß Peabody fort. »Sie sagte mir heute früh, sie werde euch anrufen. Es wäre schön, wenn ihr etwas für sie tun könntet. Sie ist eine so nette junge Frau, und hier in der Umgebung gibt es nur wenige Leute, die sympathisch sind und wissen, was sich gehört. Die meisten sind ziemlich ordinär und primitiv.«
    Miß Peabody sah über die Schulter nach hinten. Mooch Henderson war aus dem Café gekommen und wischte mit einem feuchten Lappen die Tische ab. Im hellen Sonnenschein sah er noch hagerer als sonst aus. Am Kinn hatte er helle rote Flek-ken und einen fransigen Stoppelbart. Seine Hände waren sauber, aber über den Ellbogen war die Haut schmutzig, und das T-Shirt unter
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