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Die drei ??? und der Fluch des Rubins

Die drei ??? und der Fluch des Rubins

Titel: Die drei ??? und der Fluch des Rubins
Autoren: Robert Arthur
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vorüber. Schon wurde ein zweiter Lastwagen mit dem Schutt des zusehends dahinschwindenden Hauses beladen. »Fahr dort hinüber auf den freien Platz«, rief Just Patrick zu. »Und halte dort. Wenn jemand was von uns will – ich rede.«
    »In Ordnung, Just«, sagte Patrick. Er fuhr etwa zweihundert Meter weiter und hielt dann so, dass er niemanden behinderte. Die Jungen kletterten herunter und sahen sich die traurigen Reste des Hauses an. Ein kleiner gedrungener Mann im Straßenanzug, aber mit stählernem Schutzhelm, kam über den Rasen auf sie zu.
    »Was treibt ihr da, ihr Burschen?«, fragte er barsch. »Wir brauchen keine Zuschauer.«
    Bob und Peter fiel dazu nichts ein, aber Justus hatte eine Erwiderung bereit. »Mein Onkel hat die alten Möbel gekauft, die hier im Haus waren«, sagte er. »Er meinte, er hätte vielleicht etwas vergessen, und da sollten wir mal nachschauen.«
    »In dem Haus ist nichts mehr!«, erklärte der kleine Mann mit Nachdruck. »Alles ausgeräumt! Also verschwindet!«
    »Können wir nicht ein paar Minuten zuschauen?«, fragte Justus. »Unser Freund hier« – er zeigte auf Gus – »kommt aus England, und er hat noch nie gesehen, wie in Amerika Häuser abgerissen werden. Er interessiert sich sehr dafür.«
    »Verschwindet, sage ich«, knurrte der Mann. »Hier ist keine Zirkusvorstellung. Wenn euch was passiert, zahlt unsere Versicherung nichts!«
    »Nur ganz kurz –« Justus sah rasch auf seine Uhr. Es war Viertel nach zwei. »Nur eine Viertelstunde, bitte. Wir bleiben hier stehen, da sind wir doch nicht im Weg.«
    Aber der Mann – anscheinend der Vorarbeiter – war nicht zu Zugeständnissen aufgelegt. »Schluss jetzt!«, sagte er. »Schert euch weg!«
    Die Jungen starrten gebannt auf den Schatten, den der Berggipfel auf das Gras warf. In fünfzehn Minuten würde die Spitze seines Schattens auf die Stelle weisen, unter der das Feurige Auge verborgen war …
    »Ja, wir gehen schon«, sagte Justus. »Aber bestimmt haben Sie nichts dagegen, wenn ich das Haus einmal fotografiere. Es dauert nur ein paar Sekunden.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, ging Justus auf den Punkt zu, den der Schatten jetzt bezeichnete. Im Gehen machte er die Kamera schussbereit. Der Vorarbeiter wollte noch einmal losbrüllen, überlegte es sich dann aber anders. Justus blieb zwei Schritte vor dem Ende des Schattens stehen, richtete den Sucher der Kamera auf das Haus und knipste. Dann legte er den Apparat auf den Boden und band seine Schnürsenkel. Danach schlenderte er zurück.
    »Vielen Dank, Sir«, sagte er. »Jetzt gehen wir.«
    »Kommt bloß nicht noch mal her!«, drohte der Mann. »Morgen wird das alles planiert. Und in drei Monaten stehen hier sechs neue Häuser um ein gemeinsames Schwimmbecken. Wenn ihr dann wiederkommt, könnt ihr euch so eine Villa kaufen!« Er lachte kurz auf.
    Justus stieg in den Wagen, die anderen folgten ihm niedergeschlagen. Patrick ließ den Motor an und fuhr langsam weg. Peter seufzte. »Das ist hart. Dass man uns ausgerechnet jetzt wegjagt, wo wir Gus endlich zu seiner Erbschaft verhelfen könnten! Und morgen planieren sie den Rasen. Wir sind aufgeschmissen.«
    »Noch nicht.« Justus presste die Lippen fest aufeinander. »Heute Abend, wenn es dunkel ist, kommen wir wieder her und versuchen es noch mal.«
    »Bei Dunkelheit?«, fragte Bob. »Wie sollen wir im Dunkeln die richtige Stelle finden? Der Gipfel wirft dann doch keinen Schatten.«
    »Wir werden den Adler bitten, uns beim Suchen zu helfen«, erwiderte Justus. Und nach dieser rätselhaften Bemerkung sagte er kein Wort mehr.

Überfall aus dem Hinterhalt
    Der Nachmittag schlich dahin wie eine müde Schnecke. Als Ausgleich dafür, dass sie Patrick und Kenneth so lange von der Arbeit abgehalten hatten, halfen Peter, Bob und Gus auf dem Schrottplatz. Sie strichen ein paar eiserne Gartenstühle an, die für den Verkauf wie neu aussehen sollten.
    Justus verbrachte den Nachmittag in seiner Werkstatt und bastelte an einer neuen Erfindung herum. Was das war, wollte er nicht sagen. Aber sie konnten sich denken, dass es etwas mit der für den Abend geplanten Suche nach dem Feurigen Auge zu tun hatte.
    Nach getaner Arbeit aßen sie alle im Jonas’schen Haus zu Abend. Später fuhr Patrick den kleinen Lastwagen aus dem Hof. Ein paar Straßen weiter parkte er an einer unauffälligen Stelle und richtete sich aufs Warten ein.
    »So«, sagte Justus, »und jetzt müssen wir eine falsche Spur legen, falls uns jemand beobachtet. Ich habe den
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