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Die drei ??? und der Doppelgänger

Die drei ??? und der Doppelgänger

Titel: Die drei ??? und der Doppelgänger
Autoren: William Arden
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zerrissene Tüte auf. »Aber wer hat nun die Brote gegessen?«
    »Wahrscheinlich warst du es selber, und dann hast du nicht mehr drangedacht«, sagte Justus überheblich.
    »Ich?« rief Peter. »Ich und vergessen, daß ich prima Schinkensemmeln gegessen habe?«
    »Das waren bestimmt Ratten«, sagte Bob, als er sich die Tüte genau angesehen hatte. Sie war einfach aufgerissen worden. »Die vertilgen bekanntlich alles.«
    »Wenn du glaubst, die Ratten können bei Tante Mathilda auf dem Schrottplatz frei herumspazieren, dann irrst du dich gewaltig!« rief Peter.
    »Sie tut, was sie kann, aber nicht mal Tante Mathilda kann jede Ratte persönlich von einem großen Schrottplatz fernhalten«, meinte Justus lachend.
    Justs Tante Mathilda war eine imposante Dame, die das Unternehmen mit eiserner Hand führte. Ihr Ehemann Titus verbrachte die meiste Zeit damit, neuen Trödel für das Lager ausfindig zu machen. Justus, der als kleines Kind die Eltern verloren hatte, lebte bei Onkel und Tante, seit er zurückdenken konnte.
    »Kommt mal mit, wir wollen sehen, ob nicht Tante Mathilda für uns was zu essen hat«, sagte Justus und ging zum Büro vorn auf dem Hof. Als er sich jedoch dem großen Hoftor näherte, verhielt er den Schritt. »Sagt mal, habt ihr das Auto da schon mal gesehen?«
    Bob und Peter blickten zur Einfahrt vor. Ein großer, grüner Mercedes parkte in Höhe des offenstehenden Tors am Straßenrand gegenüber. Ausgestiegen war jedoch niemand.
    »Der hat sich eben noch bewegt, als ich hinschaute«, sagte Justus bedächtig. »Er rollte ganz gemächlich aus, und dann blieb er stehen.«
    »Na und, Justus?« meinte Peter. »Darf man hier etwa nicht parken? Vielleicht ist es ein Kunde von euch.«
    »Kann sein«, sagte Justus, »aber da ist niemand ausgestiegen, und ich meine, ich hätte diesen Wagen schon heute früh hier am Tor vorbeifahren gesehen. Übrigens genau so langsam.«
    »Halt mal«, rief da Bob. »Den hab’ ich doch auch gesehen! Auf der Straße vor dem hinteren Zaun, als ich mit dem Rad hierher unterwegs war. Eine Stunde ist das vielleicht her.«
    »Vielleicht haben die meine Semmeln geklaut!« meinte Peter.
    »Na klar doch, internationales Mundraub-Syndikat!« sagte Bob trocken.
    »Hör schon auf mit deinen Brötchen«, fuhr Justus schroff auf. Er behielt den parkenden Wagen durch das offene Tor scharf im Auge. »Wenn du sie nicht verspeist hast, dann hat Bob sicher recht – dann waren es die Ratten. Mich würde jetzt weit eher interessieren, was der Wagen da eigentlich soll.«
    Bob grinste. »Vielleicht warten die auf eine Gelegenheit, noch weitere Schinkensemmeln zu stehlen.«
    »Sieht ja wirklich so aus, als warteten die auf etwas, Kollege«, meinte Justus. »Nehmen wir die Sache mal in die Hand.«
    Justus hatte das Talent, fast überall ein Geheimnis zu wittern, und obendrein eine unheimliche Begabung, damit recht zu behalten!
    Bob und Peter hatten es schon längst aufgegeben, Justs Ahnungen in Frage zu stellen, und seien sie noch so weit hergeholt. Hin und wieder irrte er sich auch, aber es kam nicht oft vor.
    »Peter, du machst dich jetzt ganz klein und schleichst dich unge-sehen ans Tor«, wies Justus seinen Kollegen an. »Da halte dich versteckt und beobachte den Wagen. Bob und ich können hinten zum Roten Tor hinausgehen und draußen vor dem Zaun um das Gelände herumlaufen. Bob, du gehst nach links, ich gehe nach rechts. So haben wir den Wagen von allen Seiten im Blick.«
    Peter nickte und sah, wie seine beiden Freunde durch den Geheimausgang im hinteren Zaun aus dem Hof schlüpften. Dann verdrückte er sich rasch hinter aufgetürmtem Gerümpel und kroch dicht am Zaun entlang wieder zur Einfahrt vor. Vorsichtig blickte er sich um. Der Mercedes war noch da. Peter glaubte zwei Insassen zu sehen. Dann duckte er sich flugs wieder.
    In sicherem Abstand legte er sich lang hin und kroch zum offenen Hoftor zurück. In Bauchlage spähte er wieder hervor.
    »Hallo! Suchst du was? Kann ich wohl helfen?«
    Peter schluckte. Ein gedrungener, sonnengebräunter Mann in einem leichten Sommeranzug stand dicht vor ihm in der Einfahrt.
    Der Mann hatte krauses braunes Haar und kleine blaue Augen und lächelte liebenswürdig. Der Anblick des Zweiten Detektivs, der da platt auf dem Bauch lag, schien ihn zu belustigen.
    »Ich . . . ich . . .« stammelte Peter. Er kam sich richtig dumm vor.
    »Ich habe meinen Ball verloren. Ich war hier . . . gerade . . . am Suchen.«
    »Hier ist aber kein Ball herausgekullert«, sagte der
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