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Die drei ??? und das Phantom aus dem Meer (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und das Phantom aus dem Meer (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und das Phantom aus dem Meer (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Marco Sonnleitner
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Frau die Hände vors Gesicht.
    »Daddy!«, hörten Justus und Bob eine junge Frau verzweifelt schluchzen.
    »Vanessa!« Goodstein stürzte an seiner Haushälterin vorbei.
    Einen Augenblick später sahen auch Justus und Bob, was los war. Eliah Cristobal lag am Ende eines langen Flurs bewegungslos auf dem Boden, Vanessa Goodstein kniete über ihm, dahinter stand ein grimmig dreinblickender Samurai in voller Kriegsmontur. Als die beiden Jungen nahe genug waren, erkannten sie ein dünnes Rinnsal Blut, das sich auf Stirn und Schläfe des Schriftstellers abzeichnete. Und dass der Samurai nur eine Wachsfigur war.
    »Daddy! Ist er tot? Ist er tot?«
    Goodstein nahm seine Tochter an der Schulter und drängte sie behutsam zur Seite. »Lass mich mal. Was ist passiert?«
    »Ich weiß es nicht!« Tränen rannen über ihr Gesicht. »Kurz nachdem du draußen warst, haben wir was gehört, ein Splittern. Und dann einen Schrei. Wir wollten nachsehen, aber Eliah sagte, ich sollte hierbleiben. Er ging raus auf den Gang und dann … hörte ich ihn stöhnen und es … polterte. Ich lief sofort raus und da«, sie zeigte auf Cristobal und brach wieder in Tränen aus, »lag er. Oh, mein Gott! Daddy!«
    »Macht mal einer das Licht an!«, befahl Goodstein.
    Bob sich um und fand einen Dimmer, den er nach rechts drehte. Der in gedämpftem Licht liegende Gang erhellte sich.
    »Rosaria! Ruf die Polizei! Und den Krankenwagen.«
    »¡Sí, sí!« Die Mexikanerin eilte die Treppe hinab.
    »Er ist nicht tot. Er atmet«, stellte Goodstein fest.
    »Gott sei Dank!« Vanessa fing wieder an zu weinen und diebeiden Detektive sahen sich erleichtert an. Dabei fiel Justus’ Blick nach rechts. Wo sie standen, teilte sich der Gang T-förmig. Sie waren sozusagen den Stamm des Ts entlanggelaufen und rechts und links des Samurais gingen zwei gleich lange Seitenarme ab. Am Ende des rechten hing ein großer, rechteckiger Spiegel. Er war kaputt. Völlig zersplittert.
    »Cristobal? Hören Sie mich?« Goodstein tätschelte dem Mann leicht die Wange. »Hallo? Hören Sie mich?«
    Bob wollte Goodstein gerade darauf hinweisen, dass es keine gute Idee war, einen niedergeschlagenen, besinnungslosen Mann auf diese Weise zu wecken, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Links von sich, am Ende des anderen Seitenarmes.
    »Da ist einer!« Alle Köpfe drehten sich nach links und Bob spurtete los. Justus kam sofort hinterher.
    Die Gestalt war in eines der Zimmer gelaufen. Als die beiden Detektive durch die Tür hasteten, sahen sie, dass sich jemand am Fenster zu schaffen machte. Offenbar wollte er auf diesem Weg türmen.
    »Bleiben Sie stehen!«, rief Bob. »Sie haben keine Chance! Wir haben Leute im Garten postiert!« Gelogen, aber vielleicht hilfreich.
    Und tatsächlich! Der Fremde, der schon auf das Fensterbrett gestiegen war, kam langsam wieder herunter und ließ die Arme sinken. Fast teilnahmslos fügte er sich in sein Schicksal und drehte sich mit hängendem Kopf um.
    Bob schaltete das Licht ein. Ein kleiner, schmächtiger Mann stand vor ihnen. Ein Japaner. Justus bemerkte sofort die Zehenschuhe an seinen Füßen. Eine Hand hatte der Mannunter seine beige Jacke geschoben, die eher ein Kittel mit weiten Ärmeln war.
    »Machen Sie bitte keine Schwierigkeiten und folgen Sie uns!«, sagte Justus. »Die Polizei müsste jeden Augenblick da sein.«
    Der Mann nickte traurig und kam auf die Jungen zu.
    »Und wenn Sie mir bitte geben würden, was Sie da unter Ihrer Jacke verborgen halten.«
    Der Japaner sah Justus an. In seinen Augen spiegelte sich Hoffnungslosigkeit und eine Art Schmerz, die der Erste Detektiv im Moment nicht deuten konnte. Dann holte der Mann seine Hand unter der Jacke hervor und reichte Justus eine kleine Porzellanschale.
    »Bitte sehr.« Zwei Wörter, die trauriger nicht hätten klingen können.
    Der Erste Detektiv betrachtete verwunderte die Schale. Es war eine japanische Teeschale. Sehr fein gearbeitet, wunderschön bemalt und offenbar sehr alt. Und dafür war der Mann hier eingebrochen? Für eine Teeschale? Und hatte Cristobal niedergeschlagen? Dazu noch, Justus stutzte, einen Spiegel zertrümmert, der sich auf der anderen Seite des Ganges befand? Es sei denn, der Spiegel war schon länger kaputt, was er nicht glaubte. Goodstein würde keinen demolierten Spiegel in seinem Haus hängen lassen. Und überhaupt – wie war der Mann so schnell aus dem Garten heraufgelangt? Peter hatte ihn doch erst vor zwei Minuten unten durch die Büsche huschen
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