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Die drei ??? und das Phantom aus dem Meer (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und das Phantom aus dem Meer (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und das Phantom aus dem Meer (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Marco Sonnleitner
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– der ist ja irgendwann nach dem Krieg elektrifiziert worden.«
    »Wie, das Leuchtfeuer brennt sonst nicht?«, fragte Bob nach.
    »Nein, schon seit zwanzig Jahren nicht mehr. Aber auf einmal war da wieder ein Licht, das sich im Kreis drehte und gleichmäßig übers Wasser strich. Alle sprangen sofort auf. Also die, die wussten, dass da was nicht stimmt.«
    »Wo war Mr Cristobal zu dem Zeitpunkt?«, wollte Peter wissen.
    »In der Goldenen Galeone.«
    »Diesem Restaurant?«
    »Ja.«
    »Waren Sie auch am Hafen?«
    Salas nickte ins Wohnzimmer. »Ihr denkt, ich gehe abends weg und lasse Colin allein hier? Nein, ich war hier, habe, glaube ich, meine Buchhaltung gemacht. Was passiert ist, weiß ich, weil im Ort tagelang über nichts anderes gesprochen wurde. Jedenfalls fährt ein ganzer Trupp rauf zum Leuchtturm, aber als sie ankommen, ist da kein Licht mehr. Nada.« Salas kreuzte die Hände über dem Tisch. »Und sie finden auch niemanden, der es angemacht haben könnte. Keiner da. Aber als sich die Leute umsehen, entdecken sie Fußspuren, die zur verschlossenen Tür des Leuchtturms führen.«
    »Fußspuren? Welche Fußspuren?«, wunderte sich Bob.
    »Die Tür war verschlossen?« Peter spürte ein unangenehmes Kribbeln in der Magengegend.
    Salas lächelte wieder sein ironisches Lächeln. »Wie immer, seit ich den Turm kenne, ja. Und die Fußspuren waren nasse Spuren, kein Dreck oder Schlamm oder so. Wobei das Wasser Salzwasser war. Es sah ganz so aus, als wäre jemand aus dem Meer gekommen.«
    »Mich laust der Affe!«, entfuhr es Peter.
    Salas verzog keine Miene. »Drei Tage später fuhr Cristobal mit einem Ruderboot aufs Meer hinaus. Vermutlich um sich von den Wellen oder der Sonne oder was weiß ich inspirieren zu lassen. Ich bin nur ein einfacher Schiffsschreiner und habe keine Ahnung, was Schriftsteller wie und warum tun, damit ihnen was einfällt, mit dem sie unschuldiges Papier quälen können.«
    Nein, dachte sich der dritte Detektiv, er mag ihn nicht. Gar nicht. Aber warum? Was hatte der Mann ihm getan? Mochte er keine Schriftsteller? Hatte er womöglich Minderwertigkeitskomplexe? Er, der schlichte Handwerker, und Cristobal, der geniale Denker? Bob warf Justus einen unauffälligen Blick zu und stellte fest, dass seinem Freund offenbar ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen.
    »Na ja, der Kerl rudert also und plötzlich schlägt ihm von unten irgendetwas ein Loch ins Boot. Das Boot läuft voll, Cristobal rettet sich schwimmend ans Ufer, große Aufregung, halb Paradise Cove fährt raus aufs Meer, findet aber nichts und niemanden außer dem leckgeschlagenen Boot auf dem Grund der Bucht.«
    »Irgendetwas hat ein Loch ins Boot geschlagen?« Justus versuchte sich die Szene vorzustellen. »Richtiggehend geschlagen? Oder fuhr er auf einen Felsen auf?«
    Salas zuckte die Schultern. »Geschlagen. Das hat er jedenfalls erzählt. Und vor ein paar Nächten stürzte dann auch noch sein uralter Jeep über die Klippen ins Meer.«
    »Wie – sein Jeep stürzte ins Meer?«, fragte Peter. »Ohne ihn?«
    »Der Jeep hatte angeblich in dem Schuppen neben dem Leuchtturmwärterhäuschen gestanden, dessen Türen verschlossen waren. Aber als Cristobal morgens losfahren wollte, hing das Ding völlig demoliert unten zwischen den Felsen.«
    Bob schüttelte nachdenklich den Kopf. »Das ist ja unglaublich! Irgendjemand scheint es da mächtig auf Mr Cristobal abgesehen zu haben.«
    Salas schwieg.
    »Vielleicht«, überlegte Peter, dem plötzlich eine äußerst beunruhigende Idee gekommen war, »weil ihn dieser Jemand von da oben vertreiben will. Hat denn vor Cristobal und nach Merryweather schon mal jemand in dem Leuchtturmhäuschen gewohnt?«
    Salas zuckte die Schultern. »Das weiß ich nicht. Ich nehme es an. Dazwischen liegen ja achtzig Jahre. Aber wer sollte ein Interesse haben, Cristobal da oben weghaben zu wollen? Da ist nichts! Ein alter Leuchtturm, ein schäbiges Haus, Wind und ein paar Möwen. Ich würde da nicht umsonst wohnen wollen.«
    Justus seufzte. »Sie würden sich wundern, wie viele Fälle uns schon untergekommen sind, in denen sich ein Geheimnis an einem Ort verbarg, an dem keiner damit rechnete.«
    Salas sah ihn skeptisch an. »Was sollte es in der Bruchbude schon Wertvolles geben?«
    »Das weiß man immer erst dann, wenn man es gefunden hat.«
    Peter senkte die Stimme. »Und wenn die Legende wahr ist? Wenn Merryweather tatsächlich in der Bucht herumspukt und ganz einfach nicht will, dass sich jemand in dem Haus aufhält,
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