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Die drei ??? und das Narbengesicht

Die drei ??? und das Narbengesicht

Titel: Die drei ??? und das Narbengesicht
Autoren: M. V. Carey
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abrutschen!« sagte Eileen Denicola.
    Kaum hatte sie ausgesprochen, als das Gebäude noch ein weiteres Stück in Bewegung geriet. Im Dunkeln stürzten die Stühle um. Peter wurde gegen das Bett geschleudert, und Justs Stuhl kippte zur Seite um.
    »Mrs. Denicola!« rief Justus. »Ist was mit Ihnen?«
    »Wenn du mich meinst – mir war es schon wohler«, sagte die alte Dame. »Eileen, wo bist du?«
    »Auf dem Boden«, sagte Eileen.
    »Die Polizei kommt bestimmt bald!« sagte Justus. »Mr. Bonestell muß ja die Sache inzwischen gemeldet haben. Bob, was ist mit dir? Und du, Peter?«
    »Alles klar«, keuchte Bob.
    »Bin auch noch da«, sagte Peter.
    Sie warteten und horchten. Justus hörte Wasser rinnen – dieser Laut war näher als der Regen, der aufs Dach trommelte. Er lag auf der Seite, und die Arme schmerzten ihm, wo sie an den Stuhl gefesselt waren. Er spürte Nässe und roch einen schlammigen, chemischen Geruch. Er wußte nicht gleich Bescheid, doch dann schloß er voll Entsetzen und Verzweiflung die Augen.
    Das Schwimmbad ging aus den Fugen! Es war das Wasser aus dem Becken, das jetzt durch den Raum strömte. Wenn das Becken wirklich nicht standhielt, würde das Wasser tonnenweise – Tausende und Abertausende von Litern – auf sie hereinbrechen!
    »Mann, wo kommt nur all das Wasser her?« fragte Peter im Dunkeln.
    Eileen Denicola hatte auch begriffen, was sich abspielte. Sie begann laut um Hilfe zu rufen.
    Plötzlich drang ein Antwortruf aus dem gefährlichen, abschüssigen Gelände draußen zu ihnen.
    »Dort drüben!« schrie jemand. »Sie sind da drüben.«
    Jemand versuchte die Tür zu öffnen, aber sie klemmte.
    Noch einmal erzitterte der ganze Raum, und die Fensterscheibe an der Wand zum Schwimmbecken splitterte und krachte ins Zimmer. Dann wurde es hell. Zwei Männer mit Fackeln waren am Berg. Wieder riefen sie, und ins Zimmer ergoß sich noch ein Schwall Wasser.
    »Mrs. Denicola!« brüllte Justus. »Holt Mrs. Denicola heraus!«
    Ein Polizist stieg durchs Fenster ein, gefolgt von einem Feuerwehrmann. Als der Feuerwehrmann die Jungen und die Frauen sah, alle noch an die Stühle gefesselt, sagte er: »Was zum . . .«
    Dann ging alles ganz schnell. Im Nu hatten die beiden Männer die alte Frau herausgeholt. Noch immer an ihren Stuhl festgebunden, unter lautem Beten, wurde sie ins Freie ge-schleppt. Weitere Helfer rückten an, Eileen wurde hinausge-tragen, und schließlich waren die Jungen an der Reihe.
    Sekunden später waren sie von ihren Fesseln befreit und stolperten hastig den Hang hinunter. Sie stürzten und wurden wieder aufgehoben und weitergeführt, und wieder stürzten sie.
    Auf der Straße war der Durchgangsverkehr gestoppt. Die Nacht war von Motorengeräusch erfüllt, und Scheinwerfer zuckten über den Hang. Schon hatte man Warnleuchten und Abschrankungen aufgestellt. Die Retter brachten eilends die Jungen und die Damen Denicola über die Straße in Sicherheit.
    »Ich hab’ Bescheid gesagt, daß ihr da oben seid!« Das war Mr. Bonestell. Er hatte sich einen Weg an den Abschrankungen vorbei erkämpft, und er sprang aufgeregt herum, bis er nun Justus die Hand schütteln konnte. »Ich sagte denen, daß ihr da oben seid! Nun seid ihr gerettet! Gott sei Dank!«
    »Das Boot!« rief die alte Mrs. Denicola. Sie zeigte aufs Meer hinaus.
    Das Haus der Denicolas lag im Dunkeln, und ebenso das Büro. Von dem weißen Möbelwagen am Ende des Piers war nichts mehr zu sehen. Doch ein paar hundert Meter hinter dem Pier blinkten die Lichter der Maria III.
    »Diese . . . diese Piraten!« schrie Eileen Denicola. Sie sah starr zur Maria III hinaus. »Wenn die glauben, sie können sich davonmachen . . . !«
    Sie rannte auf den Pier los.
    »Kommt mit!« rief Peter. Er packte Bob am Arm und lief der Frau nach.
    »Mr. Bonestell, fordern Sie bei der Polizei die Küstenwache an«, sagte Justus. »Die Männer auf diesem Boot sind Waffenschmuggler!«
    »Ich werde dann alles erklären«, sagte die alte Mrs. Denicola energisch. Justus nickte und rannte den anderen hinterher.
    Eileen lief ins Büro und griff sich einen Schlüssel, der in einer Schreibtischschublade lag. Sie wies Peter an, ein paar Ruder aus dem Schrank hinter dem Büro zu holen.
    Von der Straße drangen Rufe herüber, und Motoren heulten auf, als die Feuerwehrleute ihre Fahrzeuge in Sicherheit brachten. Nun kam der Hang endgültig ins Rutschen, und das Motel wurde unter Krachen und Splittern mitgerissen. Schutt und Trümmer fielen auf die Zufahrt. Das
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