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Die drei ??? und das Narbengesicht

Die drei ??? und das Narbengesicht

Titel: Die drei ??? und das Narbengesicht
Autoren: M. V. Carey
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keine Gedanken machen, hast du gesagt. Immer warst du der große Macher. Du hast dich um die Perücken und die Verkleidung gekümmert und um da ’ s Fluchtauto und das Geld. Und wir haben dir vertraut. Du warst schon so lange unser Kurier. Du hast das Geld an dich genommen, das wir für Rodriguez und die Mesa d’Oro gesammelt hatten, und du sagtest immer, das sei für dich nichts Besonderes. Du sagtest, genau so gut könntest du Kohlköpfe oder einfach Papierbündel befördern.
    Es sei für dich eben ein Auftrag. Na, und nun ist wohl eine Menge von dem Geld an deinen Händen kleben geblieben, wie?«
    »Wie kannst du es wagen!« schrie Shelby. »Erklär mir das mal näher!«
    »O nein. Du wirst das näher erklären müssen«, sagte Ernie.
    »Du kommst heute noch mit uns, und dann wirst du Rodriguez’ Leuten in Mexico City Rede und Antwort stehen.
    Und vielleicht kommst du auch mit bis zum Ziel – nach Venezuela, und-«
    »Mach dich nicht lächerlich!« rief Shelby. »Ich kann heute nacht nicht weg! Ich muß hier noch wichtige Dinge erledigen! Meine Mission ist noch nicht zu Ende!«
    »In Mr. Bonestells Haus befinden sich mindestens fünfzig-tausend Dollar«, warf Justus ein.
    »Du lügst!« brüllte Shelby. Plötzlich wandte er sich an die alte Mrs. Denicola. »Du alte Hexe!« schrie er sie an. »Das hast du wohl auch noch geträumt, was? Und das hast du diesem Jungen erzählt, und . . .«
    »Mrs. Denicola hat mir gar nichts erzählt«, sagte Justus.
    »Aber ich kann Ihrem Freund Ernesto sagen, wo das Geld ist.
    Es ist im Gefrierfach in Mr. Bonestells Kühlschrank, in einer Eiskrempackung versteckt.«
    Shelby machte zwei rasche Schritte durchs Zimmer und verabreichte Justus eine schallende Ohrfeige.
    Ernie schüttelte den Kopf. »Das war aber unklug von dir, mein Freund«, sagte er. »Nun mußt du auf jeden Fall mitkommen. Aber vorerst reden wir nicht mehr davon, ja? « Shelbys Hand zuckte zu seiner Jacke. Dunkler Stahl blinkte auf, und Shelby hatte seine Pistole in der Hand.
    »Aha, so ist das also!« sagte Ernie.
    Luis hatte sich die Sache ruhig angesehen, unbemerkt im Hintergrund. Jetzt kam Bewegung in ihn. So rasch, daß Shelby nicht mehr reagieren konnte, trat Luis hinter ihn. Seine Hände schlossen sich um Shelbys Kehle. Shelby stieß einen kurzen Schrei aus, ließ die Waffe fallen und sank auf dem Fußboden zusammen.
    Ernie trat vor, hob die Pistole auf und richtete sie auf Shelby.
    Shelby stöhnte und setzte sich auf, und Luis riß ihn auf die Beine hoch. Gleich darauf waren die Männer draußen. Schon liefen sie den Hang hinunter, und der Regen trommelte aufs Dach, und Eileen Denicola zerrte an ihren Fesseln. »Ich habe sie hingehalten, so lange ich konnte«, sagte Justus. »Ich hoffe, Mr. Bonestell ist rechtzeitig losgefahren, so daß er die Polizei verständigen konnte. Höchste Zeit, daß die Burschen geschnappt werden, ehe sie vom Pier ablegen.«
    »Ich glaube nicht, daß es dazu kommen wird«, sagte da die alte Mrs. Denicola. »Ich glaube, es muß noch etwas geschehen, ehe die Polizei kommen kann – und ehe wir diesen Raum verlassen können.«
    »Was denn?« sagte Eileen. Dann stockte ihr der Atem. Da war ein neues Geräusch zu hören – ein Geräusch, das nicht vom Unwetter herrührte, sondern aus der Erde selbst drang.
    Es war ein ächzender Laut. Irgendwo in der Nähe zersprang klirrend eine Fensterscheibe.
    »Heiliger Patrick!« keuchte Eileen Denicola.
    »Mein Traum!« flüsterte die alte Frau. »Die Gefahr. Der Raum, der über dem Jungen und mir einstürzt!« Sie schloß die Augen und begann hastig auf Italienisch zu beten.
    Im Gebälk ächzte es wieder, und noch mehr Scheiben zerbrachen. Doch es war kein Erdbeben, wie Bob erst gedacht hatte. Zoll für Zoll rutschte der aufgeweichte, regendurchtränkte Berghang unter dem Gebäude weg!

Ein turbulentes Ende
    Die Wände wackelten!
    Lampen wurden zu Boden geschmettert, und ein Funkenre-gen sprühte auf, als die Stromleitungen abrissen.
    »Wenn nur kein Feuer ausbricht!« flehte Eileen Denicola zum Himmel. »Nur das nicht – kein Feuer!«
    Noch mehr Funken flogen, blauweiß verglühten sie im Flug.
    Dann war alles dunkel, und man hörte nur noch das Ächzen des Gebälks und das Quietschen von Nägeln, die es aus dem Holz riß.
    Noch ein Beben der Wände, und die alte Mrs. Denicola schrie laut auf.
    »Hilfe!« brüllte Peter voll Entsetzen. »Hallo, helft uns doch!«
    Niemand antwortete. Niemand kam zu Hilfe.
    »Der ganze Hang wird gleich
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