Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und das Narbengesicht

Die drei ??? und das Narbengesicht

Titel: Die drei ??? und das Narbengesicht
Autoren: M. V. Carey
Vom Netzwerk:
herein. Er blieb verdutzt stehen, als er Peter und Justus sah.
    »Was sollen die beiden nun auch noch hier?« wandte er sich aufgebracht an Shelby. »Einer war schon schlimm genug.
    Na, sei’s drum. Du kümmerst dich um sie. Ich wollte Luis mitnehmen. Das Boot ist schon fast ganz beladen. Strong fährt gerade wieder weg, und Rafi erledigt den Rest.«
    Bob murmelte seinem Nebenmann Justus zu: »Strong ist ein Möbelspediteur aus Oxnard. Ich habe heute nachmittag beobachtet, wie er einen Wagen beladen hat. Eine von den Kisten ist aufgeplatzt. Es war Munition drin.«
    »Munition!« rief Justus. »Und bestimmt auch Waffen.« Er sah zu Shelby Tuckerman auf. »Ich dachte, es gehe vielleicht um Drogen«, sagte er. »Ich dachte, Ernie und seine Freunde benutzten die Maria III für irgendwelche Schmuggelgeschäf-te mit Rauschgift.«
    »Nur über meine Leiche!« schrie Eileen Denicola empört.
    »Wenn ihr meint, daß Ernie dieses Boot jemals auch nur eine Handbreit vom Dock weggefahren hat, ohne daß ich mit drin saß, dann irrt ihr euch gewaltig!«
    Ernie grinste. »Wir übernehmen aber jetzt das Boot, Mrs.
    Denicola«, sagte er. »Und Sie werden nicht an Bord sein.«
    »Es werden Waffen an Bord sein«, sagte Justus. »Und das war natürlich der Anlaß für den Bankraub. Sie brauchten das Geld für den Waffenkauf. Was läge näher für eine Bande Terroristen? Sie werden die Ladung nach Venezuela verschiffen, damit die Geheimorganisation Porta d’Oro neue Mitglieder mit Waffen ausrüsten kann.«
    Ernie richtete sich zu seiner vollen Größe auf und machte eine überlegene Miene. »Wir dienen dem Kampf für die gerechte Sache«, sagte er.
    »Und die ›Sache‹ dient Kriminellen und Verführten zur Selbstbestätigung!« rief Justus.
    »Hör nicht auf ihn, Ernesto«, sagte Shelby. »Was der Junge denkt, spielt doch keine Rolle.«
    Justus wandte sich an Shelby. »Sie waren der Bettler mit dem Narbengesicht«, sagte er. »Sie haben sich maskiert, um bei der Bank Schmiere zu stehen, ohne daß Mr. Bonestell Sie erkennt. Sie wußten von dem Tresorraum mit dem Zeitschloß, und Sie wußten, daß Mr. Bonestell nach dem Weggang der Putzkolonne allein in der Bank sein würde. Wären Sie nur nicht so habgierig gewesen! Am Tag vor dem Geldraub fanden Sie bei den Denicolas Mr. Hitfields Brieftasche. Es war eine kostbare Brieftasche, und statt sie abzugeben oder in einen Briefkasten zu werfen, steckten Sie sie ein und behielten sie für sich. Aber dann haben Sie sie am Tatort wieder verloren, und sie führte uns geradewegs hierher zum Dock.«
    »Ich . . . ich wollte sie ja abgeben«, sagte Shelby.Luis sah Ernie an, dann Shelby, dann wieder Ernie. Er sagte etwas auf Spanisch, und Ernie gebot ihm Schweigen.
    »Aha, der Blinde hatte eine Brieftasche gefunden«, sagte Ernie. Sein Blick war streng und anklagend. »Für eine Brieftasche hast du unsere Sache riskiert? Ist das wahr?«
    »Ach was!« fuhr Shelby auf. »Ich sagte doch, ich wollte sie in einen Briefkasten werfen. Stehen wir doch hier nicht herum und streiten uns. Der alte Mann ist vorn an der Straße und-«
    »Warum hast du die Brieftasche nicht mir gegeben?« rief Ernie. »Ich hätte Mr. Hitfield angerufen, und der Fall wäre erledigt gewesen. Es hätte keinerlei Anlaß gegeben, daß diese Bengel uns auf den Leib rücken!«
    »Ich sag dir doch, es spielt keine Rolle«, entgegnete Shelby trotzig. »Du bist ja bald über die Grenze. Ich werde mich schon um die Jungen hier kümmern!«
    »Und Sie wollen also nicht verreisen, Mr. Tuckerman?« fragte Justus. »Ich kann mir denken, weshalb. Sie wollen hierbleiben und sich einen Teil der Beute unter den Nagel reißen, stimmt’s? Sie würden dieses Geld höchst ungern den Zwecken der Brigade Porta d’Oro opfern.«
    Ernie starrte Shelby fassungslos an, und Shelby wurde hochrot, dann wieder blaß, bis sein Gesicht kalkweiß war.
    Damit war klar, daß Justus den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. »Hör mal, was soll das?« fragte Ernie. In seiner Stimme lag jetzt eine Drohung.
    »Das Geld ist aufgebraucht, wir mußten ja die Waffen be-zahlen!« wehrte sich Shelby. »Das weißt du genau, Ernesto!«
    »Ich weiß nur von zweihunderttausend Dollar«, sagte Ernie.
    »Heute nachmittag hast du die Hälfte davon Strong übergeben. Und heute abend bekam er von mir die andere Hälfte. Aber was ist mit dem Rest des Geldes aus der Bank?
    Du sagtest, du hättest es an Rodriguez geschickt, aber ich sehe dir doch an, daß das nicht stimmt! Wir sollten uns
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher