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Die drei ??? und das Aztekenschwert

Die drei ??? und das Aztekenschwert

Titel: Die drei ??? und das Aztekenschwert
Autoren: William Arden
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konnte.
    »Würde Blut überhaupt so lange sichtbar bleiben, Just?« fragte Bob.
    »Da bin ich nicht sicher«, bekannte Justus. »Vermutlich nicht.«
    »Was ist denn das?« fragte Diego. Er hob in der Nähe des Skeletts, hinter dem kleinen Felsen, einen Gegenstand auf, den die Jungen zuvor nicht gesehen hatten. Es war ein Tonkrug mit zerbrochenem Deckel, offenbar indianische Keramik.
    »Da unten ist was drin«, sagte Diego. »Ganz schwarz und hart.«
    Justus nahm den Krug in die Hand. »Das ist wirklich ein indianischer Krug. Das schwarze Zeug sieht aus wie eingetrocknete Farbe.«
    »Schwarze Farbe?« meinte Bob.
    Sie sahen alle den Krug an, und dann sahen sie einander an.
    »Wenn Don Sebastián mit schwarzer Farbe etwas geschrieben hat«, sagte Peter, »dann könnte es inzwischen ganz verblichen sein, zugedeckt mit Staub und heute praktisch unsichtbar!«
    »Also los, wir stauben die Wände ab«, sagte Justus und zog sein Taschentuch hervor. »Aber vorsichtig! Wir wollen nicht gleich die Farbschicht mit abwischen!«
    Behutsam staubten sie die Wände der Sackgasse ab. Und Peter entdeckte schließlich die undeutlich sichtbaren Zeichen.
    »Bob! Leuchte mal hier herüber!«
    An der steinernen Höhlenwand links vom Skelett waren vier Worte schwach zu erkennen. Spanische Worte. Diego übersetzte sie laut: »Asche – Staub – Regen – Meer.«
    Alle starrten auf die vier Worte und fragten sich, was sie wohl zu bedeuten hatten.
    »Die beiden letzten Worte sind sehr dicht nebeneinanderge-setzt«, stellte Diego fest. »Und alle sind ganz zittrig geschrieben.«
    »Vielleicht«, meinte Peter, »hat er das Schwert irgendwo in einer Feuerstelle versteckt?«
    »Irgendwo nahe am Meer?« fügte Bob hinzu.
    »Aber wie paßt dann ›Regen( dazu?« fragte Diego unsicher.
    »Etwa so: irgendwo bei einer Feuerstelle am Strand ist eine verstaubte Regenzisterne«, sagte Peter verdrossen. »Geben wir’s doch zu, Freunde: es ist Unsinn! Es hat nichts zu bedeuten!«
    »Aber warum sollte mein Ururgroßvater etwas geschrieben haben, das nichts bedeutet?« fragte Diego.
    »Bestimmt hätte er das nicht getan«, sagte Justus. »Freilich . . .
    Asche, Staub, Regen, Meer?« Er schüttelte den Kopf. »Ich muß gestehen, ich begreife den Zusammenhang überhaupt nicht.«
    »Wenn nun die Worte gar nicht von Don Sebastián stammen?« sagte Bob. »Vielleicht hatte sie schon früher jemand anders hingeschrieben.«
    »Das glaube ich nicht, Bob. Don Sebastián muß für José eine Botschaft hinterlassen haben, da bin ich ganz sicher, und der Farbtopf stand ja dicht neben ihm«, sagte Justus. »Und es ist auch nicht wahrscheinlich, daß jemand die Worte nach seinem Tod hingeschrieben hat. Wenn irgendwer später hier hereingekommen wäre, dann hätte er die vier Leichen gefunden und das gemeldet, und wir hätten heute die Skelette nicht gefunden. Nein, ich bin sicher, daß Don Sebastián diese Worte geschrieben hat. Nur –«
    »Vielleicht war er schon im Fieberwahn, Just«, sagte Bob. »Er war schwer verwundet und lag im Sterben. Vielleicht war ihm gar nicht klar, was er da schrieb.«
    Justus nickte. »Das ist möglich, ja. Aber irgendwie spüre ich, daß die Worte als Gesamtes irgend etwas bedeuten sollen. Und Don Sebastián mußte sicher sein, daß José es verstehen würde.
    Asche . . . Staub . . . Regen . . . Meer.«
    Die Worte schienen in der verborgenen Höhle zu widerhallen. Die Jungen wiederholten sie im stillen für sich, als könne sich ihr Sinn enthüllen, wenn man sie immer wieder hersagte. Ganz darauf konzentriert, hörten sie nicht gleich das seltsame Geräusch, das zur Höhle vordrang.
    »Just!« rief Diego plötzlich. »Was ist denn das? Das Klopfen da?
    Dort oben!« Er sah hinauf zum Dach der Höhle.
    »Im Freien draußen!« sagte Bob leise. »Da sind Schritte! Jemand ist oben auf Condor Castle!«
    »Vielleicht die drei Cowboys«, sagte Diego.
    »Wenn sie es sind«, sagte Justus, »dann finden sie uns hier nicht.
    Den Zugang zur Höhle haben wir ja versperrt.«
    »Aber unsere Spuren!« sagte Peter erschrocken. »Wenn sie im Schlamm unsere Fußspuren finden, dann wissen sie, daß wir hier unten sind! Sie können die Steine vom Eingang wegrücken! Und dann können sie –«
    »Kommt mit«, befahl Justus.
    Die vier Jungen liefen durch die Höhle vor zu dem engen Gang und krochen wieder hinaus in die kleine vordere Kammer. Dort kauerten sie sich zu beiden Seiten der abgedichteten Öffnung hin und warteten im Finstern. Bald hörten sie draußen
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