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Die drei ??? und das Aztekenschwert

Die drei ??? und das Aztekenschwert

Titel: Die drei ??? und das Aztekenschwert
Autoren: William Arden
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innen so weit«, sagte Bob. »Darin würde ein Schwert ohne Halt hin und her rasseln.«
    »Und es ist auch kein Haken dran, womit man sich das Ding an den Gürtel hängt«, meinte Justus noch.
    »Zeig mal«, sagte Pico und nahm sich die Hülse. Dann nickte er.
    »Justus hat schon recht. Es ist keine Schwertscheide, aber es ist eine Hülle für ein Schwert. Sie wurde über die Schwertscheide geschoben, wenn die Waffe, die vielleicht sehr kostbar war, nicht getragen wurde. Die Hülle sieht ziemlich alt aus.«
    »Alt? Kostbar?« Diego war plötzlich ganz aufgeregt. »Vielleicht ist das dann die Hülle vom Schwert des Cortez! Peter, sieh mal im Kopf –«
    Peter suchte bereits in dem abgebrochenen Pferdekopf. Dann richtete er sich auf und untersuchte noch die ganze Statue. Doch er schüttelte den Kopf.
    »Sonst ist nichts im Kopf und Hals zu finden, und Rumpf und Beine sind massiv.«
    »Unsinn, Diego«, sagte Pico schroff zu seinem Bruder. »Das Cortez-Schwert ist schon seit langer Zeit verschollen.«
    »War es ein kostbares Schwert?« fragte Peter.
    »Das läßt sich vermuten, Peter«, sagte Pico. »Aber manchmal sehe ich nicht klar. Es kann auch irgendein gewöhnliches Schwert gewesen sein, um das sich mit der Zeit eine phantastische Legende rankte. Es war lange Zeit in unserem Familienbesitz.«
    »Hat es wirklich dem großen Cortez gehört?« fragte Bob.
    »Ja, so heißt es in unserer Familienchronik«, antwortete Pico.
    »Unser Ahnherr Don Carlos Alvaro, der erste Alvaro in der Neuen Welt, hat einst Cortez’ Armee vor einem Überfall aus dem Hinterhalt bewahrt. Aus Dankbarkeit schenkte Cortez Don Carlos dieses Schwert. Nach der Legende war es ein besonders prunkvoller Degen, den Cortez selbst vom König von Spanien erhalten hatte. Es heißt, er habe einen Griff aus massivem Gold gehabt und sei ganz mit Juwelen besetzt gewesen – der Griff, die Scheide und sogar die Klinge. Rodrigo Alvaro brachte den Degen mit, als er sich hier ansiedelte.«
    »Und was ist dann daraus geworden?« forschte Justus.
    »Im Jahr 1846, zu Beginn des Krieges mit Mexiko, als Yankee-Soldaten nach Rocky Beach kamen, ist er verschwunden.«
    »Dann haben ihn also amerikanische Soldaten gestohlen?« rief Peter.
    »Wahrscheinlich«, sagte Pico. »Soldaten in Feindesland sind immer scharf auf Wertsachen. Die hohen Militärs behaupteten später steif und fest, sie wüßten überhaupt nichts von dem Cortez-Schwert, und das mochte vielleicht sogar stimmen. Mein Ururgroßvater, Don Sebastián Alvaro, wurde beim Versuch, aus der Gefangenschaft zu fliehen, von den Amerikanern erschossen.
    Er stürzte ins Meer, und seine Leiche wurde nicht geborgen. Der Yankee-Kommandant der Garnison Rocky Beach nahm an, das Schwert sei mit ihm zusammen untergegangen. Jedenfalls blieb es verschwunden. Vielleicht war es gar nicht so phantastisch. Nur ein gewöhnlicher alter Degen, den mein Ururgroßvater auf der Flucht bei sich trug.«
    »Ja, aber«, sagte Justus nachdenklich, »niemand weiß genau, was aus dem Ding geworden ist, und irgendwer muß doch diese alte Hülle ins Innere des Reiterstandbildes gesteckt haben, und –«

    Was meint Justus? Wo das Behältnis ist, kann auch der Inhalt nicht weit sein? Doch wir hörten ja: Nichts mehr zu finden in Kopf und Hals des Pferdes – und sowohl der Rumpf als auch die Beine sind massiv. An welcher Stelle in der Umgebung des hölzernen Cortez könnte aber ein Schwert verborgen sein – worin, worunter, woran?

    »Pico! Die Hacienda!«
    Diego stand am Rand des Abhanges auf der anderen Seite. Alle liefen zu ihm hin und starrten voll Entsetzen über die Felder hin.
    Das Haus stand in hellen Flammen!
    »Die Scheune brennt auch!« rief Onkel Titus.
    »Los, hin!« schrie Pico.
    Sie rannten den Hang hinunter und über die Felder auf die Flammen zu, die hoch in den Abendhimmel schlugen. Der Rauch aus den brennenden Gebäuden mischte sich mit den letzten Schwaden des Buschbrandes. Ein Feuerwehrauto parkte auf dem staubigen Hof der Hacienda, und rußverschmierte Männer versuchten, mit einem Schlauch zum Haus vorzudringen. Aber schon als die Alvaros und ihre Freunde den Hof erreichten, stürzten krachend die Dächer des Wohnhauses und der Scheune ein. Da blieb nichts übrig als lichterloh brennende Ruinen!
    »Hat keinen Zweck mehr«, sagte ein Feuerwehrmann zu Pico.
    »Tut mir leid, Alvaro. Vom Buschfeuer müssen Funken überge-sprungen sein.«
    »Wie konnte es bloß dazu kommen?« fragte Peter bestürzt. »Wir hatten doch kaum
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