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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht
Autoren: Sabine Kalkowski
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auf die Schulter.
    „Du hast den ganzen Winter Zeit!“
    Während die Männer unter Goswins und Clawis´ Anleitung mit den Arbeiten begannen, machte sich Dreifuß auf die Suche nach Informationen. Seine Kontakte in der Stadt wussten auch nicht mehr als der Lotse, also suchte er den Stadtteil auf, in dem es gebrannt hatte. Überall roch es nach verbranntem Holz, und es stieg immer noch Rauch aus den Ruinen auf. Die Bewohner waren noch ganz aufgebracht und erzählten bereitwillig, was geschehen war.
    In den beiden Häusern am Rande des Stadtteils war das Feuer plötzlich gleichzeitig ausgebrochen und hatte sich rasch auf die benachbarten Häuser ausgebreitet. Es kursierten verschiedenste Gerüchte über die Ursache des Brandes. Angefangen von einem in Flammen aufgegangenen Ofen an der Trennwand der beiden Häuser bis hin Brandstiftung von einem sehr reichen Händler aus dem Süden, der einen Teil dieses Stadtteils kaufen wollte, um neue Häuser zu bauen und diese dann weiterzuverkaufen. Die Bewohner hatten sich schlichtweg geweigert zu verkaufen, egal, wie viel er ihnen bot. Durch das Feuer blieb ihnen nun keine andere Wahl. Aber am abenteuerlichsten war das Gerücht, dass sich die Häuser selbst entzündet hätten, weil die Bewohner dunkle Magie praktiziert hätten. Die Besitzer, zwei miteinander verwandte Familien, hatten ein gutlaufendes Geschäft unterhalten und wohl den Neid der Nachbarn auf sich gezogen. Sie konnten diese Fragen allerdings nicht mehr beantworten, da sie bei dem Brand gestorben waren. Es war fraglich, ob die Wahrheit je ans Licht kommen würde.
    Dreifuß war damit zufrieden, dass es kein Angriff gewesen war. Vielleicht irrte Max sich ja doch. Aber so richtig erleichtert fühlte er sich nicht. Es war irgendetwas im Anmarsch, sein Instinkt sagte ihm das. Er hatte dieses Gefühl schon seit geraumer Zeit, und es hatte ihn noch nie betrogen.
    Die Tage vergingen und wurden zu Wochen. Die Reparaturarbeiten an der Sturmvogel schritten gut voran, und bald würde sie so gut wie neu sein. Dreifuß wurde allmählich rastlos. Untätigkeit war ihm noch nie gut bekommen, und er begann zu glauben, dass ihn sein Gefühl diesmal vielleicht doch in die Irre geführt hatte. Er beschloss, doch eine Wintertour zu machen, und ging mit Cunad in die Stadt, um passende Ware zu finden.
    Sie stapften die matschigen Wege entlang zu einem lange vergessenen Seiteneingang in der Stadtmauer. Versteckt hinter einem Vorhang aus Efeu war er nur für diejenigen sichtbar, die von ihm wussten. Dreifuß hütete dieses Geheimnis gut, denn dieser Eingang hatte ihm schon des Öfteren brenzligen Situationen herausgeholfen. Missmutig starrte Dreifuß in die dunklen Wolken, die tief über der Stadt hingen, und aus denen oft stundenlang Regen, und manchmal Schnee, fiel. Vielleicht sollte er in wärmere Gefilde segeln, Sonne, weißer Strand ... Ein kleines Lächeln versteckte sich in seinem Bart, als er den Gedanken weiterspann. Sie klopften den gröbsten Dreck von den Schuhen und betraten die Stadt. Dreifuß beschloss, erst einmal auf den Markt und in das Handelshaus zu gehen, um allgemeine Informationen einzuholen, bevor er seine Kontakte in der Stadt aufsuchte.
    Die Menschen in den Straßen waren schweigsam und unruhig. Das Wetter schien nicht nur auf sein eigenes Gemüt zu drücken. Sie überquerten gerade den Markt, als ein Raunen durch die Menge ging. Jemand zeigte zum Himmel. Die Wolken waren in Unruhe geraten, und plötzlich tauchten aus ihnen geflügelte Gestalten auf. Erst noch verzerrt durch den Dunst, doch dann immer deutlicher. Eine große Anzahl von geflügelten Menschen schwebte über der Stadt. Der Sog ihrer Flügel ließ Kleider und Planen flattern. In ihrer Mitte hing eine Kutsche ohne Räder, getragen von einigen der Windreiter. Dreifuß hatte so etwas noch nie gesehen. Das Himmelsvolk war ein Märchen, ein Mythos. Es hieß, dass sie weit weg, versteckt in den Bergen lebten.
    Mit einem Zischen kam der Drache aus den Wolken gesunken, Rauch quoll aus seinem Maul. Um Dreifuß herum brach Panik aus, Stände wurden umgeworfen, Menschen fielen und wurden von der irre gewordenen Menge zertrampelt. Irgendwo in der Stadt begann eine Glocke zu läuten. Dreifuß und Cunad gelang es, zusammenzubleiben, und sie konnten sich in einen Eingang in einer von dem Markt abgehenden Gasse retten.
    Atemlos schauten sie zu, wie die panische Menge in den Straßen verschwand und den Marktplatz verwüstet zurückließ. Cunad und Dreifuß schlichen,
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