Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? Kids, Verhexter Regentanz (drei Fragezeichen Kids)

Die drei ??? Kids, Verhexter Regentanz (drei Fragezeichen Kids)

Titel: Die drei ??? Kids, Verhexter Regentanz (drei Fragezeichen Kids)
Autoren: Ulf Blanck
Vom Netzwerk:
glaube, ich sehe schon eine Fata Morgana.“
    Die Scheibe des Lieferwagens fehlte, und auf dem Fahrersitz saß ein bärtiger Mann mit Federschmuck auf dem Kopf. Die Zügel hatte er fest im Griff. „Ho, Brauner! Ho!“ Sein Pferd gehorchte ihm aufs Wort. Ruckartig blieb es stehen und scharrte mit den Hufen. Eine große Staubwolke hüllte das Gefährt ein. Dann öffnete sich die Tür, und der seltsame Mann stieg aus dem Wagen. „Guten Morgen!“, rief er mit einer tiefen Stimme und einem seltsamen Akzent. „Ich suche das Büro des Bürgermeisters von Rocky Beach!“
    Tante Mathilda schien nicht gerade erfreut über den Besuch, denn die Staubwolke schwebte jetzt genau auf die Veranda zu. „Hier ist es auf jeden Fall nicht, Mister. Ich habe Ihren Namen gar nicht verstanden?“
    Der Mann nahm seinen Federschmuck kurz ab, und man erkannte seinen kahlen Schädel. „Entschuldigen Sie, Madam. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Kentucky Colby. Sagen Sie einfach Ken zu mir. Meine indianischen Freunde nennen mich aber Payakootha. Das bedeutet soviel wie Vorüberziehende Wolke .“

    Jetzt wurde Justus neugierig. „ Vorüberziehende Wolke ? Wieso?“ Der Mann setzte seinen Federschmuck wieder auf. „Das ist ganz einfach, mein Junge. Ich bin ein Regenmacher.“

Regentanz
    Für einen Moment war es still auf der Veranda. Selbst das Pferd hörte auf, mit den Hufen zu scharren. „Ein Regenmacher?“, wiederholte Peter Shaw irritiert. „Ich dachte, so etwas gibt es nur in Indianerfilmen.“ Mit großen Schritten ging Ken Colby auf sie zu. „Die meisten wissen nicht, wie sehr wir Indianer mit der Natur eins sind. Darum machen sich viele Leute lustig über moderne Medizinmänner. Doch den Regentanz gibt es schon länger als die ganzen Indianerfilme. Glaubt mir!“ Jetzt schaltete sich Tante Mathilda wieder ein. „Das will ich Ihnen gerne glauben, Mister Colby. Meine Tomaten würden sich über eine kleine Dusche von oben freuen.“
    Die drei ??? mussten sich auf die Lippen beißen, um nicht laut loszulachen. Tante Mathilda würde nie an etwas glauben, das sie nicht mit eigenen Augen gesehen hatte. Doch Ken Colby hatte anscheinend kein Problem mit der Stichelei. „Warum nicht, Madam. Für einen richtigen Regenguss ist es noch etwas zu früh, aber ich denke, eine kleine Erfrischung für die Tomaten werde ich zu Stande bringen. Danach müssen Sie mir aber sagen, wo ich den Bürgermeister finde.“ Tante Mathilda setzte sich wieder auf ihren Stuhl. „Abgemacht, Mister Colby. Dann mal los! Soll ich Ihnen einen Regenschirm bringen?“
    Doch der selbsternannte Regenmacher war schon in seinem Wagen verschwunden und kam wenig später mit einer unheimlichen Maske aus Holz wieder. Sie war bunt bemalt und mit Federn und kleinen Tierknochen geschmückt. In der Hand hielt er einen langen Stab. Dieser war ebenso verziert und etwa armdick. Damit stellte er sich direkt neben die vertrockneten Tomatenpflanzen. Langsam drehte Colby den merkwürdigen Stab um, und man hörte plötzlich das leise Rieseln eines Regenschauers.
    „Wisst ihr, was das ist?“, flüsterte Bob. „Das ist ein Regenstab. So etwas liegt bei uns im Musikraum in der Schule. Der ist gefüllt mit kleinen Steinchen oder Muscheln. Wenn die nach unten rieseln, macht es die Geräusche.“
    Der Regenmacher tanzte jetzt langsam um die Büsche herum und begann mit einem seltsamen Gesang. „Uahuaa … tanbari … ukandidoo …“ Tante Mathilda tippte sich an die Stirn. „Also, wenn ihr mich fragt, dann hat der Mann einen Sonnenstich.“ Unbeirrt führte dieser seinen Tanz fort. „Keilando … bahuga … schabundanga …“ Die drei ??? sahen sich grinsend an. Doch plötzlich riss der Mann den Regenstab in die Luft, es gab einen lauten Knall, und alles um ihn herum war auf einmal in Nebel getaucht. Als dieser sich verzog, funkelten auf den Tomaten unzählige Tautropfen in der Sonne. Ken Colby nahm seine Maske ab und verbeugte sich. „Wie gesagt, die Regengötter sind so früh am Morgen noch nicht so recht wach. Aber für eine kleine Erfrischung für die Tomaten hat es gelangt. Wenn Sie mir jetzt bitte sagen wollen, wie ich zum Bürgermeister komme!“

    Tante Mathilda war sprachlos. Doch bevor sie antworten konnte, kam Justus ihr zuvor. Seine Neugierde war nun endgültig geweckt und die Badebucht vergessen. „Mister Colby, ich schlage vor, wir fahren mit unseren Rädern vorweg. In die Stadt ist es nicht weit, und wir zeigen Ihnen den Weg zum Rathaus. Wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher