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Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Titel: Die drei Fragezeichen und der 5. Advent
Autoren: André Minninger
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Legenden«, übernahm Justus die Erklärung. »Der 6. Dezember, der Nikolaustag, ist der Todestag des Bischofs Nikolaus von Myra, der im vierten Jahrhundert in Kleinasien wirkte und sich besonders für Kinder einsetzte. In manchen Teilen der Welt ist es daher Tradition, dass am Vorabend des 6. Dezember ein Stiefel vor die Tür gestellt wird, in der Hoffnung, dass er vom Nikolaus befüllt wird. Tja, und wie den Weihnachtsmann erkennen die Kinder auch den Nikolaus an seinem rot-weißen Gewand. Nur anhand der bischöflichen Symbole Mitra und Hirtenstab ist seine Kleidung von der des Weihnachtsmanns zu unterscheiden.«
    »Aha«, sagte Peter und blickte Mrs Candle skeptisch an. »Und Sie glauben wirklich, dass sich der Nikolaus auch zu uns nach Rocky Beach verirrt, um unsere Stiefel zu füllen?«
    »Der Glaube versetzt manchmal Berge«, entgegnete Mrs Candle geheimnisvoll und zwinkerte den drei ??? zu. »Einen Versuch ist es allemal wert …«

»Wahnsinn!«, staunte Peter am Morgen des 6. Dezember , während er sich mit Justus und Bob dem Sellamore-Gefängnis näherte, um Jeremias Howard vor seinem Freigang abzufangen. »Da war mein geputzter Stiefel, den ich gestern Abend vor unsere Haustür gestellt hatte, heute Morgen doch tatsächlich mit Süßigkeiten, einer Orange und einem coolen T-Shirt – genau in meiner Größe! – gefüllt!«
    »Bei mir ebenso!«, pflichtete Bob ihm begeistert bei. »Nur dass ich statt eines T-Shirts ein edles Notizbuch bekommen habe!«
    Justus’ Mundwinkel zeigten nach oben. »Und ich kann jetzt ein echtes Schweizer Taschenmesser mein Eigen nennen, Kollegen! Wobei noch zu klären wäre, wie es Mrs Candle bewerkstelligt hat, diese Geschenke pünktlich in unsere Stiefeln zu bugsieren.«
    »Mrs Candle?«, entgegnete Peter mit gekünsteltem Erstaunen. »Just, der Nikolaus höchstpersönlich hat sich zu uns bemüht! Zumindest zur Weihnachtszeit solltest du mit deinem ausgeprägten Realitätssinn mal einen Gang herunterschalten!«
    Der Erste Detektiv machte ein ernstes Gesicht. »Was die Nikolaus-Überraschungen betrifft, kann ich dir vielleicht beipflichten, Zweiter. Aber sobald Jeremias aus dem Gefängnis tritt, um –« In diesem Moment zuckte Justus zusammen und deutete unauffällig zum Eingangsportal des Gefängnisses hinüber. »Wir sind keine Minute zu früh gekommen, Kollegen! Da ist er!«
    Mit schnellen Schritten hatte Jeremias Howard den Haupteingang des Gebäudes verlassen und eilte zielstrebig auf dieBushaltestelle zu, die sich unmittelbar vor dem Gefängnisgelände befand.
    Peter fixierte den Mann mit seinen Blicken. Offensichtlich hatte er ihn wiedererkannt, denn er änderte die Richtung und kam auf die drei ??? zu.
    »Na, das ist ja eine Überraschung«, ließ er mit versteinertem Gesichtsausdruck verlauten. »Und weiß Gott keine angenehme! Ihr seid doch bestimmt nicht zufällig hier, richtig?«
    Mit verunsicherter Stimme stellte Peter Mr Howard seine beiden Freunde kurz vor und schaute dann Hilfe suchend zu Justus. Dieser hatte den Blick verstanden und übernahm das Wort.
    »Mr Howard, wir werden hier wohl nicht die Zeit haben, uns ausführlich über all das zu unterhalten, was wir wissen wollen und auch wissen müssen. Daher beschränke ich mich auch nur auf die wichtigsten Fragen.«
    »Fragen?« Argwöhnisch hob der Strafgefangene die Brauen. »Was wollt ihr denn noch wissen?«
    »Unser wichtigstes Anliegen besteht darin, Mr Edward Candle zu sprechen. Meinen Sie, dass es irgendeine Möglichkeit gibt, das in die Wege zu leiten?«
    Ein kurzes Zucken fuhr durch das Gesicht des Mannes, ehe er spöttisch zu lachen anfing. »Ihr seid wohl von allen guten Geistern verlassen! Ich werde wohl noch vor Weihnachten aus dem Knast entlassen werden. Da glaubt ihr doch nicht allen Ernstes daran, dass ich so hirnrissig bin, dieses Ereignis noch zu gefährden!«
    »Aber Sie sind doch auch für Edw–«
    »Ja, warum ich mich da hab bequatschen lassen … Nein, ichhabe schon viel zu viel riskiert, als ich für Edward den ›Botengang‹ zu seiner Großmutter übernommen habe! Sorry, Jungs, aber ich will mir keine Scherereien einhandeln. Wenn ihr unbedingt Kontakt zu ihm aufnehmen wollt, müsst ihr euch schon selbst etwas einfallen lassen, um in diese Festung zu gelangen.« Er spuckte verächtlich auf den Boden. »Was wollt ihr denn überhaupt von ihm wissen?«
    »Mr Howard, bitte!«, entgegnete Justus drängend. »Wir können Ihnen das jetzt nicht alles lang und breit erklären. Nur so
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