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Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Titel: Die drei Fragezeichen und der 5. Advent
Autoren: André Minninger
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dieses Mannes eine ganz bestimmte Absicht stecken. Er wollte Sie aufsuchen, um Ihnen entweder etwas Wichtiges mitzuteilen oder etwas Wichtiges von Ihnen zu erfahren.«
    »Und ich habe es mit Bravour vermasselt.« Bob wäre vor Scham am liebsten im Erdboden versunken.
    Doch der Erste Detektiv war in Gedanken schon wieder bei einem anderen Thema. »Sagen Sie, Mrs Candle, was war es denn nun eigentlich, was Sie in dem dritten Säckchen Ihres Adventskalenders vorgefunden haben und was Sie so in Angst versetzt hat?«
    »Ich habe den Ring gefunden.«
    Justus hob die Augenbrauen. »Was für einen Ring?«
    »Ich hatte Edward zu seinem zwanzigsten Geburtstag einen Ring geschenkt. Einen Ring aus echtem Sterling-Silber. Den hatte er damals im Schaufenster eines Juweliers entdeckt und wollte ihn unbedingt haben. Und diesen Ring …« Mrs Candle krallte ihre Hände in die Bettdecke. »Diesen Ring hat er immer getragen und mir dabei stets versichert, dass er ihn – dass er ihn bis zu seinem Tod niemals ablegen würde!«
    Peter war dem Fremden aus dem Krankenhaus mit gehörigem Abstand bis zu einer Bushaltestelle am Wilshire Boulevard gefolgt. Dort setzte sich der Mann auf eine Bank und blickte unentwegt auf seine Armbanduhr. Offenbar wartete er ungeduldig auf das Eintreffen des nächsten Busses.
    Peter drückte sich in einen Hauseingang und ließ den Fremden nicht aus den Augen. Die Minuten verstrichen quälend langsam, doch schließlich kam der Bus. Der Fremde erhob sich von der Bank und stieg ein. Peter rannte auf den Bus zu. In der Sekunde, als sich die Türen schlossen, sprang er hinein und ging unauffällig an dem Mann vorbei, der bereits Platz genommen hatte. Der Zweite Detektiv setzte sich zwei Reihen hinter ihn und hoffte, dass ihn der Fremde nicht erkannt hatte. Doch der erhob sich, trat auf Peter zu und setzte sich auf den freien Platz neben ihm.
    »Na, junger Mann, so schnell sieht man sich wieder«, sagte er leise, ohne Peter anzusehen.
    Der Zweite Detektiv war so verunsichert, dass er nicht wusste, wie er reagieren sollte. Aus seinem Mund drangen nur unzusammenhängende Worte. »Ich … wie … äh … eigentlich …«
    Der Fremde rückte noch näher an Peter heran und raunte ihm mit unangenehm heißem Atem ins Ohr: »Ich glaube, wir sollten uns mal dringend unterhalten …«

Auf den Entlassungspapieren von Mrs Candle war der 5. Dezember verzeichnet. Die drei ??? hatten die alte Dame aus dem Krankenhaus abgeholt und in Peters altem MG zu ihrem Haus im Canyon Lake Drive gefahren. Hier hatte Mrs Candle als Erstes einen heißen Tee zubereitet. Schon einige Minuten später saßen die vier im weihnachtlich geschmückten Wohnzimmer an einem runden Mahagoni-Tisch und griffen in die Dose mit den selbst gebackenen Keksen.
    »Tja …«, setzte Justus mit vollem Mund zu einer seiner berühmt-berüchtigten Reden an. »Es ist schon verblüffend, wie schnell sich manchmal Dinge klären, die einem noch kurz vorher als unlösbares Rätsel erschienen. Zumal ich niemals damit gerechnet hätte, dass wir Ihnen schon heute ein Ergebnis unserer Ermittlungen mitteilen können, das die vergangenen fünf Jahre in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt.«
    Mrs Candle war gerade im Begriff gewesen, in einen weiteren Keks zu beißen. Sie hielt mitten in der Bewegung inne und blickte Justus irritiert an. »Wie meinst du das?«
    »Bevor wir Ihnen darauf eine Antwort geben, müssen wir uns vergewissern, dass Ihr Gesundheitszustand so weit wiederhergestellt ist, dass Sie eine Nachricht, die alles andere als leichte Kost ist, unbeschadet verdauen können. Eigentlich wollten wir es Ihnen erst morgen mitteilen, wenn wir endgültige Gewissheit haben. Doch dann sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass Sie uns vielleicht noch einige Informationen liefern können, die für unser morgiges Unternehmen von Vorteil sein dürften.«
    Die alte Dame setzte sich in ihrem Ohrensessel zurecht.»Mich kann jetzt nichts mehr aus der Bahn werfen, Jungs. Außerdem haben mir die Ärzte im Krankenhaus Beruhigungsmittel verabreicht, die ihre Wirkung nicht verfehlen. An mir perlt jede weitere Hiobsbotschaft ab wie Wassertropfen von einer neuen Outdoor-Jacke. Also heraus damit!«
    Die drei ??? schmunzelten über den Vergleich und tauschten kurze Blicke aus, wer von ihnen Mrs Candle über die neuesten Erkenntnisse informieren sollte. Justus deutete auf Peter.
    »Also schön …« Der Zweite Detektiv nippte noch einmal kurz an seinem Tee, dann setzte er die
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