Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Titel: Die drei Fragezeichen und der 5. Advent
Autoren: André Minninger
Vom Netzwerk:
einem Einzelzimmer untergebracht war, vorgelassen worden.
    »Wie geht es Ihnen?«, erkundigte sich Peter, nachdem Bob und er sich vorgestellt hatten, und füllte dabei am Waschbecken eine Vase mit Wasser, in die er den am Vortag gekauften Blumenstrauß steckte.
    Mrs Candle war von der noch immer frischen Blütenpracht sichtlich angetan und lächelte dankbar. »Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, Jungs. Mein Arzt hat mir in Aussicht gestellt, dass ich bereits morgen das Krankenhaus wieder verlassen kann. Länger würde ich es hier auch bestimmt nicht mehr aushalten.«
    Bob setzte sich auf einen Stuhl und vergrub seine Daumen in den Hosentaschen. »Justus hat uns ja bereits von dem unheimlichen Vorfall berichtet, der sich am 1. Dezember in Ihrem Haus ereignet hat. Die Nachricht im Adventskalender hat Sie schier umgeworfen, richtig?«
    Mrs Candle nickte zustimmend. »Oh ja! Als Justus gegangen war, dachte ich nämlich, ich hätte das Schlimmste bereits überstanden. Doch dann hat mich die Neugier gepackt und ich wollte wissen, ob sich in den anderen Säckchen des Kalenders vielleicht noch weitere Botschaften befinden …«
    »Und?« Justus schnappte nach Luft. Das, was Mrs Candleda gerade erzählte, war genau das, was er sich in der Nacht immer wieder selbst gefragt hatte.
    »Im zweiten Säckchen befanden sich nur die drei Walnüsse, die ich selbst hineingesteckt hatte«, fuhr die alte Dame in ruhigem Tonfall fort. »Aber als ich das dritte Säckchen öffnete, hat mich fast der Schlag getroffen!«
    Justus verspürte ein starkes Kribbeln im Nacken. »Was war denn drin?«
    »Ich habe ihn sofort erkannt! Denn schließlich hatte ich ihn –«
    In diesem Moment öffnete sich die Tür. Die drei ??? fuhren herum und blickten in das Gesicht des Mannes, den sie gestern schon einmal gesehen hatten. Es war der Fremde vom Empfangstresen! Justus’ Herzschlag beschleunigte sich.
    »Oh … äh … Ich … ich komme wohl etwas ungelegen …«, stammelte der Mann verunsichert und fasste sich dabei verstört an die Krempe seines Hutes.
    Bob schaltete als Erster und sprang schnell von seinem Platz auf. »Oh nein! Ganz im Gegenteil!« Er baute sich vor dem Fremden auf und wies dabei auf Mrs Candle. »Wo Sie doch gestern so erpicht darauf waren, Ihre Tante zu sehen, lassen wir Ihnen gerne den Vortritt!«
    »Moment mal …«, schaltete sich die alte Dame in das Gespräch ein und richtete sich dabei von ihrem Bett auf. »Wovon sprecht ihr denn da? Ich habe diesen Mann …«
    »Bleiben Sie ganz ruhig, Mrs Candle!« Peter trat an das Krankenbett heran und legte ihrer Klientin ganz sanft die Hand auf die Schulter. »Der Herr wird uns sicher gleich den Grund seines Besuches erklären.« Dabei blickte er demFremden fest in die Augen. »Nicht wahr?«
    Der Mann hielt dem Blick nicht stand und blinzelte nervös mit den Augen. »Mrs … Mrs Candle?«, fragte er stammelnd. »Oh – wie peinlich! Da liegt ein Missverständnis vor! Ich wollte meine Tante Mrs Fendle besuchen! Da habe ich mich anscheinend in der Tür geirrt!«
    Bevor auch nur einer der anderen Anwesenden reagieren konnte, drehte er sich um und eilte aus dem Krankenzimmer, ohne sich zu verabschieden. »Los, Zweiter!«, zischte Justus in Peters Richtung. »Hefte dich an seine Fersen!«
    »Verstanden, Erster!«
    Innerhalb von Sekunden war Peter aus dem Raum geflitzt und nahm die Verfolgung des Fremden auf. Zurückblieben Justus, Bob und Mrs Candle, die die zwei Detektive entgeistert ansah.
    »Wer war dieser Mann?«
    Justus legte die Stirn in Falten. »Diese Frage klärt schon, dass es sich in diesem Fall mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um eine Person handelt, die im Zusammenhang mit der seltsamen Botschaft Ihres verstorbenen Enkelsohnes steht.«
    »Aha, verstehe«, reagierte Mrs Candle trocken. Dann griff sie nach dem Wasserkrug, goss ihr Glas randvoll und leerte es in einem Zug. »Und inwiefern hat dieser Mann etwas damit zu tun?«
    Justus warf seinem Freund einen tadelnden Blick zu. »Wenn Bob den Fremden vorhin nicht so impulsiv hätte wissen lassen, dass wir über seine dreiste Lüge im Bilde sind, wüssten wir über seine wahren Absichten gewiss schon mehr. Gesternhat sich nämlich dieser Mann am Empfangstresen als Ihr Neffe ausgegeben.«
    »Mein Neffe?« Mrs Candle verstand die Welt nicht mehr. »Aber ich habe doch …«
    »Das wissen wir ja«, fiel Justus der alten Dame ins Wort. »Und da Sie keine Verwandten mehr haben, muss hinter der Falschaussage
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher