Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die drei Fragezeichen - Der brennende Kristall

Titel: Die drei Fragezeichen - Der brennende Kristall
Autoren: Astrid Vollenbruch
Vom Netzwerk:
er weiß, dass darin ein Hinweis auf den Edelstein versteckt ist.«
    »Und woher weiß er das?«, unterbrach Bob.
    Justus überlegte. »Maruthers könnte ihm nach Fishers Tod davon erzählt haben. Er entschließt sich – warum auch immer –, nichts zu tun. Stattdessen versteckt er selber noch einmal jeden Hinweis auf diese Uhr in einem Rätsel. Aber in seinem Testament schreibt er:
    Euch geb ich meine Schuld zum Erbe,
    damit ich nicht ganz ehrlos sterbe.
    Er wollte, dass jemand das Rätsel löst, die Uhr und den Edelstein findet und seine Schuld tilgt und so alles in Ordnung bringt. Die Frage ist also: Warum fühlte Shreber sich schuldig?«
    »Ist doch klar«, sagte Bob. »Weil er mit Fisher unter einer Decke steckte. Sie haben der Prinzessin ihren Stein abgenommen und sie … ihr vielleicht etwas angetan.«
    »Heißt das, wir sind hier Mördern auf der Spur?«, fragte Peter beklommen. »Die aber alle drei schon tot sind?«
    »Das können wir nicht ausschließen.« Justus schwang sich aufs Fahrrad. »Kommt, Kollegen! Wir holen den Käfer und rücken Mrs Maruthers noch einmal auf die Pelle.«
     
    An Mrs Maruthers Haus ging die Zeit spurlos vorbei. Nichts hatte sich seit dem letzten Besuch der drei ??? verändert. Wolkenlos spannte sich der blaue Himmel über den Hügeln, dem Meer und den schmucken Häuschen in ihren Hibiskusgärten. Außer dem Sirren der Zikaden und dem Zwitschern einiger Vögel war auch diesmal nichts zu hören. Die Straße war menschenleer und in den Nachbargärten herrschte Stille. Offenbar neigte hier niemand dazu, zu lachen, zu rufen oder kreischend in Pools zu springen.
    Wieder dauerte es eine Weile, bis Mrs Maruthers die Tür öffnete. Diesmal hielt sie kein Gewehr in den Händen, aber als sie zu den drei Detektiven hochschaute, hatten sie das Gefühl, dass sie es gerne geholt hätte. »Ihr schon wieder! Was wollt ihr? Ich habe euch alles gesagt!«
    »Wir haben nur noch ein paar Fragen, Madam«, sagte Justus in besänftigendem Tonfall.
    Leider nützte der Ton gar nichts. »In mein Haus kommt ihr nicht! Ich habe die Zeitung gelesen, ich weiß, was bei Mr Sapchevsky passiert ist! Aber mein Haus lasse ich euch nicht abfackeln!«
    »Wie bitte?«, rief Peter. »Das ist ein starkes Stück – wir haben doch Mr Sapchevskys Haus nicht angezündet! Wir sind darin fast ums Leben gekommen!«
    »Schon gut, Zweiter«, sagte Justus, so diplomatisch er konnte. »Mrs Maruthers, wir wollen gar nicht in Ihr Haus. Wir haben wirklich nur ein paar Fragen, aber sie sind wichtig. Bitte! Sie sind die Einzige, die uns helfen kann!«
    »Ach ja?« Mrs Maruthers sah nicht überzeugt aus. »Und was wollt ihr wissen?«
    »Können Sie uns sagen, was Sie oder Ihr Mann über Harry Shreber und einen roten Saphir wussten?«
    Das runzlige Gesicht vereiste. »Nein!« Hastig warf sie die Tür zu, aber Justus schob blitzschnell den Fuß dazwischen. »Madam, bitte –«
    »Nein!«, schrie sie von drinnen. »Macht, dass ihr wegkommt, oder ich rufe die Polizei!«
    »Mrs Maruthers, warten Sie! Wir brauchen doch nur –«
    »Nein! Geht weg! Geht endlich weg! Habe ich denn noch nicht genug durchgemacht?« Und zu ihrem Schrecken hörten sie, wie die alte Dame in Tränen ausbrach.
    Bestürzt sahen sie einander an. »Was jetzt?«, flüsterte Peter. »Hauen wir ab?«
    »Nein«, entschied Justus und schob vorsichtig die Tür auf. »Mrs Maruthers …«
    Sie war auf einem Telefonbänkchen zusammengesunken und schluchzte. Verzweifelte Situationen erforderten verzweifelte Maßnahmen: Bob sah sich rasch um, öffnete probeweise eine Tür und entdeckte, dass es tatsächlich die Küche war, die er suchte. Er holte ein Glas Wasser und bot es Mrs Maruthers an. Erst schob sie es weg, aber nach einiger Zeit nahm sie es doch mit zittriger Hand und trank ein paar Schlucke. Peter nahm ihr das Glas wieder ab, bevor sie es fallen lassen konnte.
    Endlich hörte sie auf zu weinen, schluchzte nur noch ein paarmal und schnäuzte sich dann ziemlich wenig damenhaft in ein Taschentuch. »Es tut mir leid«, murmelte sie. »Aber das … kam so überraschend. Ich habe so lange nicht daran gedacht, ich wollte nicht daran denken …«
    »Erzählen Sie es uns«, sagte Justus behutsam. »Ich verspreche Ihnen, dass wir Ihnen nicht schaden werden. Wir wollen Ihnen helfen.«
    »Oh, ich … ich brauche keine Hilfe. Ich habe ja nie mit dem verfluchten Stein zu tun gehabt. Aber mein – mein Mann und –« Wieder schluchzte sie auf.
    Es dauerte noch einmal eine Weile, bis sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher