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Die drei Ausrufezeichen 41 - Im Bann des Flamenco

Die drei Ausrufezeichen 41 - Im Bann des Flamenco

Titel: Die drei Ausrufezeichen 41 - Im Bann des Flamenco
Autoren: Mira Sol
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beruhigend zu. »Es ist doch verständlich, dass Sie in Ihrer Aufregung darauf nicht geachtete haben. Außerdem dachten Sie ja, dass Sie die Schatullenur verlegt haben, und nicht, dass sie gestohlen wurde. Aber machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden den Fall auch unter erschwerten Bedingungen lösen. Da bin ich ganz sicher.«
    Der Pfarrer nickte erleichtert. »Das ist gut.«
    »Ich schlage vor, dass wir gleich ein detailliertes Protokoll anfertigen«, sagte Kim. »Haben Sie jetzt Zeit?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Antonio Delgado sofort. »Was wollt ihr wissen?«
    »Am besten erzählen Sie uns zunächst alles zur Reliquie, was Ihnen wichtig erscheint.« Kim schlug eine neue Seite in ihrem Detektivheft auf.
    Franzi rutschte plötzlich nervös auf ihrem Stuhl hin und her. Sie sah verstohlen auf ihr Handy. »Schon eine Stunde«, murmelte sie erschrocken.
    Kim und Marie sahen sie erstaunt an. Dann begriff Kim, was los war. »Willst du vielleicht schon mal zu Felipe vorgehen?«, sagte sie. »Marie und ich können die Befragung hier auch zu zweit machen. Wir kommen dann in einer Stunde nach. Und heute Abend werten wir unsere Notizen gemeinsam aus.«
    Marie nickte. »Ja, mach das! Wir schaffen das schon allein.«
    Franzi zögerte. Schon wieder war sie hin- und hergerissen. Sollte sie sich tatsächlich an diesem wichtigen Punkt der Ermittlungsarbeit ausklinken? Es war ein ungeschriebenes Gesetz des Detektivclubs, dass ein Fall allen anderen Dingen voranging. Aber Felipe würde schon in ein paar Stunden wieder zurück nach Madrid fahren. Sie hatten so wenig Zeit! Franzis Herz zog sich zusammen. Und als Marie ihr nocheinmal ermunternd zuzwinkerte, traf sie die Entscheidung. »Gut, dann gehe ich jetzt zu Felipe«, rief Franzi und sprang auf. Sie verabschiedete sich vom Pfarrer und umarmte Kim und Marie. »Danke! Ihr habt was gut bei mir!«
    Mit federnden Schritten lief sie aus dem Büro.

D ie schwarze Frau
    Auf dem Weg zum Café musste Franzi plötzlich wieder an Gordi denken. Nachdem sie sich mit Felipe am Abend zuvor ausgesprochen hatte, war sie eigentlich beruhigt gewesen. Er hatte ihr geschworen, dass er nur sie liebte und immer lieben würde. Gordi war einfach eine sehr gute alte Freundin, mit der ihn die Vergangenheit verband. Franzi aber war die Gegenwart und die Zukunft. Franzi hatte ihm geglaubt. Jetzt aber beschlich sie wieder dieses komische Gefühl. Zwei lange Wochen würde Felipe bei Gordi und ihrer Mutter wohnen. Was würde Felipe in dieser Zeit alles mit seiner alten Schulfreundin erleben und unternehmen? Franzi verdrängte den Gedanken sofort wieder. Sie wollte mit dieser blöden, neuen Eifersucht nichts zu tun haben.
    Felipe winkte schon von Weitem. Vor ihm stand ein Teller mit gebratenen Fleischbällchen. »Wo bleibst du denn?«, rief er. »Ich wollte gerade nachsehen, ob der Pfarrer euch entführt hat.« Er deutete auf den Teller. »Die Albóndigas sind schon ganz kalt.«
    Franzi zog einen Stuhl neben Felipe und setzte sich. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Es tut mir leid, dass es länger gedauert hat. Aber wir haben tatsächlich einen neuen Fall.« Franzi pikte ein Bällchen mit einem Holzspieß auf und biss ein Stückchen ab. »Hm, kalt schmecken die auch sehr lecker«, nuschelte sie.
    Felipe rückte etwas von Franzi ab. »Ich bin extra mit nach Cuenca gefahren, damit wir noch ein bisschen Zeit miteinander verbringen können. Und jetzt lässt du mich ewig warten!« Er nahm sich ein Fleischklößchen und ließ es in einem Stück im Mund verschwinden. Missmutig kaute er.
    »Und ich bin extra früher gegangen!« Franzi legte den Holzspieß auf dem Tisch ab und verschränkte die Arme vor der Brust. »Kim und Marie sind noch bei Antonio Delgado und nehmen das Protokoll auf. Und zwar ohne mich. Das ist noch nie vorgekommen!«
    Felipe nickte bedächtig. Es schien ihm langsam klar zu werden, was das bedeutete. Dann begann er zu lächeln. »Lass uns die Zeit nicht mit Streiten vergeuden. Wollen wir zum Fluss runtergehen?«
    Franzi lächelte nun ebenfalls wieder. »Eine gute Idee!«
    Felipe winkte dem Kellner und zahlte. Hand in Hand machten sie sich auf den Weg.
    Zwischen zwei Häusern spannte sich ein Torbogen, unter dem eine lang gezogene Steintreppe begann. Sie schlängelte sich inmitten dicht belaubter Hecken und Bäume hinunter zum Flussufer. »Im Sommer ist das ein toller Platz«, sagte Felipe. »Man kann es hier sogar bei Temperaturen um die vierzig Grad locker aushalten.«
    »Ich kann
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