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Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots

Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots

Titel: Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots
Autoren: H Wich
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den Kopf und nickte. Erst jetzt sah Marie, dass er das Handy am Ohr hatte und telefonierte.
    »Klar, Sonja, das machen wir … Ich freu mich, bin schon unterwegs … Ja, ich dich auch«, sagte er, und seine Stimme wurde plötzlich schmuseweich. »Ciao!« Er schaltete das Handy aus und steckte es in seine Hosentasche. Dann ging er pfeifend zu seinem Opel, stieg ein und brauste mit knatterndem Motor davon.
    Marie starrte der Staubwolke nach, die er hinter sich aufwirbelte. In ihrem Kopf hallte wie ein unheimliches Echo der Name nach, den Stefan gerade ausgesprochen hatte: Sonja!
    Sonja war mal Stefans Freundin gewesen, aber er hatte sich längst von ihr getrennt. Warum telefonierte er dann mit ihr? Und warum fuhr er zu ihr hin?
    »Willst du hier Wurzeln schlagen oder was hast du vor?«, riss Franzis Stimme sie aus ihren Gedanken.
    »Ich? Wieso? Nein, ich …äh …«, stammelte Marie. Es klang genauso konfus, wie sie sich fühlte.
    Franzi zog eine Augenbraue hoch. »Dann komm endlich! Kim und ich warten schon ewig auf dich.«
    »’tschuldigung«, murmelte Marie und folgte Franzi hinters Haus. Ihre Beine waren plötzlich ganz steif und sie kam sich vor wie ein Roboter.
    »Ich dich auch«, hatte Stefan gesagt. Marie wehrte sich dagegen, den Satz zu Ende zu denken. Sie wollte ihn so schnell wie möglich wieder vergessen. Am liebsten hätte sie ihn an der Tür zum Pferdeschuppen abgegeben, in dem die drei !!! ihr Hauptquartier eingerichtet hatten.
    Als sie vom hellen Sonnenlicht in den dämmrigen Raum trat, stand Kim von ihrem Stuhl auf. »Könntest du vielleicht ein Mal pünktlich sein? Du bist schon wieder eineViertelstunde zu spät!«
    Normalerweise fand Marie Kims Pünktlichkeitstick extrem nervig, doch heute war sie ihr ausnahmsweise dankbar für die Ablenkung.
    »Kommt nicht wieder vor«, versprach sie, obwohl sie wusste, dass sie ihr Versprechen mit ziemlicher Sicherheit nicht einhalten konnte. Es gab einfach zu viele wichtige Termine in ihrem Leben, die sie koordinieren musste: Theater-AG, Gesangsstunden, Aerobic und dann noch das Schwimm- und Lauftraining.
    »Hoffentlich«, sagte Kim und setzte sich. Ihre Wut war schon wieder halb verraucht. Streit hasste sie nämlich noch mehr als Zuspätkommen und Lügen.
    Marie ließ sich auf den letzten freien Stuhl fallen und sah sich kurz um. Mittlerweile war das Hauptquartier des Detektivclubs fast schon ihr zweites Zuhause geworden. Sie mochte die bunten Gardinen, den Flickenteppich und den alten Bollerofen. Ein Riesenvorteil war, dass sie hier wirklich ungestört sein konnten. Und wenn sie etwas ganz besonders Geheimes zu besprechen hatten, gab es die alte Pferdekutsche, in die sie sich zurückziehen konnten. In mühevoller Kleinarbeit hatten sie sie blau angestrichen und mit lauter bunten Ausrufezeichen bemalt.
    »Also«, sagte Franzi, nachdem sie allen Cola eingeschenkt hatte. »Dann können wir ja anfangen. Was gibt es denn Neues, Kim? Am Telefon hast du es ja richtig spannend gemacht.«
    Kim holte den braunen Umschlag aus ihrer Tasche und legte ihn vor sich auf den Tisch. »Hier drin könnte unser neuer Fall stecken!«
    Franzi und Marie griffen gleichzeitig nach dem Umschlag und wollten ihn öffnen.
    »Wartet noch kurz!«, sagte Kim. Und dann erzählte sie die ganze Geschichte.
    Ihre Freundinnen hörten gebannt zu. Als Kim fertig war, pfiff Franzi durch die Zähne. »Du hast recht, das könnte wirklich etwas für uns sein.«
    »Jetzt zeig uns doch endlich, was im Umschlag drin ist!«, sagte Marie ungeduldig.
    Kim nahm erst genüsslich einen Schluck von ihrer Cola. Dann machte sie den Umschlag auf und ließ die Karten auf den Tisch fallen. »Wie gesagt, ich hab keine Ahnung, was diese Karten zu bedeuten haben, aber das …«
    Da stieß Marie plötzlich einen spitzen Schrei aus. »Das sind ja Tarotkarten! Dasselbe Deck benutze ich auch!«
    Franzi stöhnte: »Tarot! Ich kann das Wort nicht mehr hören. Chrissie sitzt in letzter Zeit dauernd vor diesen doofen Karten.«
    Franzis sechzehnjährige Schwester ließ keinen Trend aus: egal, ob das nun Musik-Castings, Chatrooms oder die neuesten Fitness-Workouts waren.
    »Das sind keine doofen Karten!«, rief Marie empört.
    Franzi tippte sich mit dem Finger an die Stirn. »Klar, hätte ich mir ja gleich denken können, dass du auf dieses Esoterik-Zeug reinfällst.«
    »Moment mal!«, mischte sich Kim ein. »Bevor ihr euch in die Wolle kriegt, könntet ihr mich vielleicht mal aufklären? Was ist dieses Tarot
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