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Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots

Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots

Titel: Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots
Autoren: H Wich
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Vielleicht erwischen wir ja auch einen Erbschleicher ...« Im Kopf malte sie sich noch etliche weitere Verbrechensarten aus. Dann richtete sie sich im Bett auf und fragte: »Was meint ihr denn?«
    Statt einer Antwort kam vom Schlafsofa nur leises Schnarchen zurück.
    »Na, toll«, murmelte Marie. »Von wegen, wir quatschen die ganze Nacht!«

Rätselhafte Post
    Nach dem schönen Wochenende bei Marie fiel es Kim doppelt schwer, am Montag wieder in die Schule zu gehen. Dass sie auch noch total viele Hausaufgaben aufgebrummt bekam, steigerte ihre Laune nicht wirklich. Wütend stapfte sie mittags nach Hause und machte die Wohnungstür auf. Sie hatte sie kaum einen Spaltweit geöffnet, da flog ihr ein Fußball entgegen. Mit voller Wucht knallte er gegen ihren Kopf.
    »Aua!«, rief sie und rieb sich die Stirn. Dann suchte sie die Schuldigen. Das konnten nur ihre supernervigen Zwillingsbrüder sein.
    Prompt tauchten Ben und Lukas im Flur auf und bückten sich nach dem Fußball, der in eine Ecke gerollt war. Statt sich zu entschuldigen, streckten sie ihr auch noch frech die Zunge raus.
    »Heulsuse!«, rief Lukas.
    »Planschkuh!«, rief Ben.
    Kim stemmte die Hände in die Hüften und sah ihre Brüder verächtlich an. »Lasst euch mal neue Schimpfwörter einfallen, langsam werden die alten langweilig. Und, wie war’s in der Schule? Seid ihr immer noch so schlecht wie letztes Jahr?«
    Die Zwillinge hatten nur mit Ach und Krach die Versetzung ans Gymnasium geschafft, weil sie schlicht und ergreifend stinkfaul waren.
    Kims letzte Frage wirkte. Grummelnd verzogen sich Ben und Lukas in Richtung Küche.
    Kim pfefferte ihre Schultasche in die Ecke, fuhr sich vordem Spiegel im Flur schnell durch die kurzen braunen Haare und folgte dann ihren Brüdern. Aus der Küche roch es säuerlich nach Zwiebeln und Fisch. Auch das noch! Heute gab es eingelegte Heringe mit Kartoffeln, das Essen konnte sie nicht ausstehen.
    »Hallo, mein Schatz!«, sagte Frau Jülich fröhlich, als Kim die Küche betrat. »Na, was gibt’s Neues aus der Schule? Habt ihr schon die Termine für die ersten Schularbeiten bekommen?«
    »Noch nicht«, antwortete Kim und rutschte auf die Eckbank neben ihren Vater.
    Ihre Mutter stellte lächelnd die Platte mit den Heringen auf den Tisch. »Wir müssen unbedingt einen Lernplan fürs neue Schuljahr aufstellen.«
    Bei der Vorstellung wurde Kim jetzt schon schlecht. Wo nahm ihre Mutter eigentlich immer die ganze Energie her? Mit ihrem Halbtagsjob als Grundschullehrerin und ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für Wohltätigkeitsveranstaltungen müsste sie doch eigentlich mehr als ausgelastet sein. Hilfe suchend sah Kim ihren Vater an. Doch der sortierte gerade seine Post und hatte offenbar gar nicht zugehört.
    »Ben, Lukas!«, rief Frau Jülich. »Hört bitte auf herumzurennen und setzt euch endlich hin!«
    Maulend gehorchten die Zwillinge.
    Frau Jülich reichte die Platte herum. Kim nahm sich nur ganz wenig, der Appetit war ihr inzwischen gründlich vergangen.
    »Guten Appetit«, sagte ihre Mutter.
    Herr Jülich nahm gedankenverloren seine Gabel in die Hand, während er mit der anderen Hand weiter die Post durchsah. Er bekam jeden Tag einen Haufen Papierkram, meistens Werbung oder irgendwelche geschäftlichen Sachen, die mit seinem Beruf als Uhrmacher zu tun hatten.
    Seine Frau runzelte die Stirn. »Muss das jetzt sein? Kannst du damit nicht bis nach dem Essen warten?«
    »Hmm …«, machte Herr Jülich und betrachtete einen braunen A-4-Umschlag von allen Seiten.
    »Ist da was für uns drin?«, fragte Lukas.
    Sofort wurde Ben auch neugierig. »Dürfen wir ihn aufmachen?«
    Herr Jülich reagierte nicht darauf. »Hmm …«, machte er wieder.
    Seine Frau stöhnte. »Bitte! Musst du das ausgerechnet jetzt erledigen?«
    »Wie?«, fragte Herr Jülich. »Ach so … entschuldige, ich leg die Post gleich weg, aber dieser Umschlag ist wirklich merkwürdig. Da steht gar kein Absender drauf und die Anschrift ist mit dem Computer getippt.«
    Jetzt wurde auch Kim hellhörig. Einen anonymen Brief verschickte normalerweise nur jemand, der etwas zu verbergen hatte. Vielleicht war es ja sogar ein Drohbrief!
    »Ich finde, du solltest ihn aufmachen«, sagte sie und rückte ein Stück näher zu ihrem Vater, damit sie ihm über die Schulter sehen konnte.
    »Ja, das finde ich auch«, sagte er. Energisch öffnete er den Umschlag und griff hinein. Als er ein zusammengefaltetes Stück Papier herausholte, fielen ein paar bunte Karten auf den Tisch, die
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