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Die drei 48 Die Maske der Koenigin drei Ausrufezeichen

Die drei 48 Die Maske der Koenigin drei Ausrufezeichen

Titel: Die drei 48 Die Maske der Koenigin drei Ausrufezeichen
Autoren: Mira Sol
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Frauen schauten weg und gingen einfach weiter. Marie stampfte wütend mit dem Fuß auf. Sie wandte sich wieder der Clique zu, nahm all ihren Mut zusammen und holte tief Luft. »Lasst das Mädchen weitergehen. Sofort!«
    Die Jungs bogen sich vor Lachen. »Sofort, sofort!«, äffte der Jugendliche mit der Wollmütze Marie nach. »Und was ist, wenn wir keine Lust haben? Wenn wir mit dem netten Mädchen noch ein bisschen quatschen wollen?«
    »Sie will aber nicht mit euch quatschen, stimmt’s?«, gab Marie zurück.
    Das Mädchen warf Marie einen dankbaren Blick zu. Sie nickte, konnte aber vor Angst nicht sprechen.
    Der Typ mit der Bikerjacke baute sich vor Marie auf. »Du nervst uns total, merkst du das eigentlich nicht?«
    »Fragt sich, wer hier wen nervt.« Marie versuchte, ganz cool zu wirken, was ihr zunehmend schwerfiel. Angestrengt fixierte sie einen Pickel auf der Stirn des Anführers. Sie hätte ihm auch direkt in die Augen sehen können, aber das hätte ihn womöglich noch angriffslustiger gemacht.
    »Mann, ist die Kleine stur!«, stöhnte der Jugendliche mit der Wollmütze. »Da hab ich echt keinen Bock drauf.«
    Sein Freund streichelte die Ratte. »Ich auch nicht. Cinderella friert. Die Arme holt sich noch eine Lungenentzündung.«
    »Ihr bleibt hier!«, sagte der Anführer. Er hatte den Befehlston gut drauf, und der Blick, mit dem er Marie fixierte, war eisig.
    Marie war bestimmt kein Feigling, aber jetzt fühlte sie sich immer unwohler in ihrer Haut. Jeder Teil ihres Körpers wollte fliehen, doch ihr Wille war stärker. Mutig machte sie einen Schritt auf den Anführer zu. »Lasst das Mädchen gehen oder ich laufe ins nächste Polizeipräsidium und erstatte Anzeige gegen euch!«
    Sie hatte ihn doch tatsächlich für einen Augenblick aus dem Konzept gebracht. »Das … das … du spinnst wohl!«, presste er wütend hervor.
    »Nein, sie spinnt ganz sicher nicht!«, mischte sich plötzlich ein junger Mann ein.
    Marie stieß einen leisen Schrei aus. »Adrian!«
    Er war es tatsächlich. Die schwarzen Laufklamotten und das neongelbe Stirnband standen ihm richtig gut. Adrian überragte die Jugendlichen mit seiner hochgewachsenen, schlanken Figur. »Verzieht euch!«, knurrte er.
    Der Anführer hob beschwichtigend die Arme. »Immer mit der Ruhe, Alter, wir haben heute noch was Spannenderes vor.« Er gab seinen Kumpels ein Zeichen und die Clique dampfte ab.
    Das Mädchen lehnte den Kopf gegen die Hausmauer und stöhnte leise. Marie war sofort bei ihr. »Alles okay?«
    »Hmm … geht schon wieder«, murmelte sie und schlang zitternd die Arme um ihren Oberkörper.
    Adrian sagte: »Die sind weg und kommen garantiert nicht wieder. Du bist in Sicherheit.«
    Das Mädchen sah bewundernd zu Marie auf. »Ihr habt mich gerettet. Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll. Vor allem dir … äh …«
    »Marie. Und das ist Adrian, ein guter Freund von mir. Das haben wir doch gern gemacht. Anderen zu helfen, sollte eigentlich selbstverständlich sein – dachte ich zumindest bis heute.« Marie erinnerte sich grimmig an die verantwortungslosen Fußgänger, die sie im Stich gelassen hatten. Es wäre so viel einfacher gewesen, wenn sich mehrere Leute zusammengetan und der Clique ordentlich Stress gemacht hätten. Das wäre Zivilcourage gewesen.
    »Trotzdem noch mal tausend Dank!« Das Mädchen schüttelte Marie die Hand. »Ich heiße übrigens Emma. Wenn ich das nächste Mal in so einer Situation bin, denke ich einfach an dich. Bestimmt kann ich dann viel mutiger auftreten, so wie du.«
    Marie wurde verlegen. »Oh … du übertreibst. Die Ratte hätte mir fast den Rest gegeben, das schwör ich dir. Ich hasse Ratten!«
    Emma musste lachen, als Marie übertrieben die Augen aufriss.
    »Können wir sonst noch was für dich tun?«, erkundigte sich Adrian. »Sollen wir dich nach Hause begleiten?«
    Emma schüttelte energisch den Kopf. »Nicht nötig. Mein Bus fährt gleich an der nächsten Kreuzung ab, und an der Endstation holt mich meine Mutter ab.«
    »Wir bringen dich gerne zur Haltestelle«, bot Marie an.
    Emma war einverstanden. Der Schreck saß ihr bestimmt immer noch in den Knochen. Zu dritt gingen sie bis zur nächsten Kreuzung. Sie mussten nur wenige Minuten warten, dann kam auch schon der Bus. Emma sprang hinein, ließ sich auf den nächstbesten Fensterplatz fallen und winkte Adrian und Marie zum Abschied.
    Der Bus bog um die Ecke und auf einmal fing Maries Puls an zu rasen. »Das war … echt … hart!«, stöhnte sie. Marie
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