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Die drei !!!, 12, Popstar in Not

Die drei !!!, 12, Popstar in Not

Titel: Die drei !!!, 12, Popstar in Not
Autoren: M von Vogel
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Film im Kino anzuschauen? Doch das war zum Glück nicht der Fall. Der Kommissar meldete sich schon nach dem zweiten Klingeln. Kim war wahnsinnig erleichtert, seine Stimme zu hören.
    »Hier ist Kim!«, schrie sie ins Handy. »Sie müssen uns helfen! Es ist ein Notfall!«
    »Was ist los?«, fragte der Kommissar.
    Kim erzählte so zusammenhängend wie möglich, wo sie sich befand und was passiert war. »Ich habe keine Ahnung, was Tamaravorhat und wann sie zuschlägt«, beendete sie ihren Bericht. »Ich komme sofort. In zehn Minuten bin ich da. Und bis dahin haltet ihr euch aus der Schusslinie und unternehmt nichts, klar?« Der Kommissar unterbrach die Verbindung, bevor Kim antworten konnte. Wahrscheinlich war er schon auf dem Weg zu seinem Auto.
    Kim ließ das Handy sinken und warf einen Blick in den Spiegel. Ihr leichenblasses Gesicht starrte ihr entgegen. Die Haare waren zerzaust, die Augen ängstlich aufgerissen. Ihre Lippen leuchteten blutrot in dem weißen Gesicht. Jetzt sah sie wirklich aus wie ein Vampir. Mal ganz abgesehen von dem zerrissenen Kleid, der kaputten Strumpfhose und der dicken Schramme auf dem Knie.
    Am liebsten hätte sich Kim auf dem Sofa in der Garderobe zusammengerollt und ihren Kopf in den Kissen vergraben, um nichts mehr sehen und hören zu müssen. Sie fühlte sich wie zerschlagen. Sie war müde, und jeder Knochen in ihrem Körper tat weh. Aber jetzt war nicht der richtige Moment, um sich die Wunden zu lecken. Ausruhen konnte sie sich später immer noch. Kim raffte den langen Rock ihres Kleides hoch, um besser laufen zu können, und rannte zum Bühneneingang. Wenn sie sich beeilte, kam sie vielleicht noch rechtzeitig.
    Die Stimmung in der Halle erreichte allmählich ihren Höhepunkt. Die Fans schienen sich in einem kollektiven Wahn zu befinden. Jeder Song, den Nick anstimmte, wurde jubelnd begrüßt. Sobald Nick auch nur den kleinen Finger krumm machte, rasteten sämtliche Mädchen aus. Nick war ein Zauberer, ein Puppenspieler, der nur an einem Faden zu ziehen brauchte, damit die Menge machte, was er wollte. Seine Fans waren ihm hörig. Sie sangen, wenn er ihnen das Mikro hinhielt, klatschten, wenn er sie dazu aufforderte, kreischten, wenn er ihnen zulächelte,und fielen in Ohnmacht, wenn er Kusshände in die Menge warf.
    Marie fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und wischte sich unauffällig die Schweißperlen von der Stirn. Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war oder wie lange das Konzert noch dauern würde. Sie hatte jedes Zeitgefühl verloren. Hier in der Halle schienen die Uhren stillzustehen. Marie kam sich vor wie in einem Film. Es war alles so unwirklich – das grelle Scheinwerferlicht, die zahllosen Gesichter in der Halle, das Kreischen der Fans …
    Plötzlich nahm Marie eine Bewegung am anderen Ende der Bühne wahr. Kim! Sie war am Bühneneingang aufgetaucht wie eine Fata Morgana und winkte Marie und Franzi zu. Franzi hatte sie auch gesehen und riss überrascht die Augen auf. Marie merkte, wie sie von einer Welle der Erleichterung erfasst wurde. Kim war wieder da! Ihr war nichts Schlimmes passiert! Obwohl – irgendwie sah sie ziemlich mitgenommen aus. Ihre Strumpfhose war total zerrissen, und ihr Knie leuchtete rot. War das etwa Blut? Was zum Teufel war mit Kim geschehen? Wo war sie gewesen? Und warum stand sie jetzt dort und ruderte hektisch mit den Armen? Marie runzelte die Stirn, aber sie konnte beim besten Willen nicht erkennen, was Kim ihnen mitzuteilen versuchte. Gerade begann ein neuer Song, und Marie sang automatisch ihren Part. Verflixt! Am liebsten wäre sie sofort zu Kim gestürmt, aber sie konnte schließlich schlecht mitten im Song abhauen. Sie deutete ein Schulterzucken an und schüttelte leicht den Kopf, um Kim mitzuteilen, dass sie sie nicht verstand. Wenn sie nicht alles täuschte, war das sowieso einer der letzten Songs. Vor der Zugabe würden die Boyzzzz kurz von der Bühne gehen, dann konnte sie mit Kim sprechen. Marie brannte darauf, endlich zu erfahren, was passiert war. Was war bloß mit Marie und Franzi los? Warum reagierten sienicht? Kim malte mit den Händen ein großes ›SOS‹ in die Luft, aber Marie zuckte nur mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Franzi machte ebenfalls ein ratloses Gesicht. Mist! Sie hatten Kim nicht verstanden!
    Kim versuchte, einen Blick in die Halle zu werfen, um nach Kommissar Peters Ausschau zu halten. Aber es war völlig unmöglich, zwischen den vielen Menschen eine bestimmte Person auszumachen. Wo blieb der
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