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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel
Autoren: André Marx
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können. Niemand wird sie kontrollieren, denn bei unserer Landung wird noch niemandem klar sein, welche Geschichte ihr zu erzählen habt. Meinst du, es würde auffallen, wenn sich sechs abgerissene Gestalten, die aussehen, als hätten sie wochenlang auf einer einsamen Insel gelebt, unter die anderen dreißig mischen und einfach verschwinden?«
    Justus sah sie lange an. Neben ihm saß eine Verbrecherin. Sie hatte unzählige Male wertvolle Kunstschätze in allen Teilen der Welt gestohlen und verkauft. Genauso wie Mr Schwartz, Professor Phoenix, Juan und Albert. Hätte er mit ihnen gemeinsam nicht gerade das gefährlichste Abenteuer seines Lebens bestanden, wäre ihm die Antwort leicht gefallen. Doch jetzt war er ratlos.
    Er stemmte sich aus dem unbequemen Flugzeugsessel.
    »Entschuldigen Sie mich, ich muss kurz telefonieren.« Er lief den Gang hinunter in den vorderen Teil des Flugzeugs, wo es ein Satellitentelefon gab. In Los Angeles war jetzt Nachmittag.
    »Ja?«
    »Hallo Jelena.«
    »Justus! Himmel, Justus! Wo seid ihr? Geht es euch gut? Was ist passiert?«
    »Wir sitzen im Flugzeug nach Hause. Wir sind müde, aber gesund. Und passiert ist so viel, dass mich dieses Gespräch ein Vermögen kosten würde, wenn ich es dir jetzt erzähle. Gedulde dich noch ein paar Stunden.«
    Jelena schrie förmlich vor Aufregung. »Gott, bin ich erleichtert! Ich... ich... Es geht euch wirklich gut? Und ihr kommt zurück? Wann?«
    Justus gab die Ankunftszeit des Fluges durch. »Du darfst uns gerne abholen. Aber bis dahin musst du noch etwas für uns erledigen.«
    »Was immer du willst! Schieß los!«
    »Benachrichtige Inspektor Cotta.«
    »Die Polizei? Aber... aber... du weißt schon!« Kaum hörbar raunte sie: »Der CIA!«
    »Ich weiß. Aber deshalb sollst du auch nicht nur den Inspektor anrufen, sondern auch die Presse.«
    »Du meinst Bobs Vater?«
    Justus lächelte. »Nein, den besser nicht. Aber dafür alle anderen Journalisten.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ruf alle Zeitungen, alle Radio-und alle Fernsehsender an, die du kennst. Sag ihnen, dass sie exklusiv etwas über den größten Politskandal der letzten Jahre erfahren werden, wenn sie rechtzeitig am Flughafen von Los Angeles sind. Überzeug sie davon, dass es wirklich wichtig ist, okay? Ich will, dass es am Terminal nur so von Presse wimmelt! Du bist ein Naturtalent im Telefonieren, Jelena, du machst das schon. Ach ja, und noch was: Falls ein größeres Militäraufgebot dort irgendwo herumlungern sollte - wunder dich nicht. Die uniformierten Burschen werden ganz schnell verschwinden, sobald sie die Kameras sehen.«
     
    Bob war der Erste, der den Terminal verließ. Er war noch nicht ganz aus der Tür getreten, da raste schon Jelena auf ihn zu.
    Ohne Rücksicht auf die anderen Passagiere preschte sie mit dem Rollstuhl durch die Menge und legte keinen halben Meter vor dem dritten Detektiv eine rasante Vollbremsung hin. Sie strahlte und streckte die Arme aus. »Wenn ich könnte, würde ich dir um den Hals fallen!«
    Bob nahm sie in die Arme - und erntete einen so dicken Schmatzer, dass ihm die Schamesröte ins Gesicht stieg. Justus, der hinter ihm war, sah diskret zur Seite - und traute seinen Augen nicht. Kamerateams, Reporter, Presse überall. Jelena hatte ganze Arbeit geleistet. Er blickte sich um. Keine Uniformen. Vielleicht war es den Soldaten auf Makatao noch irgendwie gelungen, ihre Befehlshaber zu verständigen. Und vielleicht hatten diese dafür gesorgt, dass die Flüchtenden in Los Angeles entsprechend empfangen würden. Aber wenn dem so gewesen war, hatte jemand rechtzeitig die Notbremse gezogen.
    Drei Jugendliche, die von der Militärpolizei festgenommen werden - das hätte vor den Augen der versammelten Presse mehr Aufsehen erregt, als den Verantwortlichen lieb sein konnte.
    Ein Mann in Uniform war jedoch erschienen. Und er sah nicht gerade erfreut aus. Inspektor Cotta stürmte auf sie zu. »Justus Jonas! Was geht hier vor? Was hat das alles zu bedeuten? Was haben die ganzen Reporter hier zu suchen? Dafür seid ihr doch verantwortlich! Wo seid ihr da schon wieder reingeraten?
    Diesmal habt ihr es wirklich zu weit getrieben!«
    »Guten Tag, Inspektor«, sagte Peter freundlich. »Ich gebe Ihnen absolut Recht. Wir haben es zu weit getrieben.«
    »Aber wie so oft konnten wir gar nichts dafür«, fügte Bob hinzu. »Es ist einfach so passiert.«
    Cotta war nicht zu Scherzen aufgelegt. Er sah sie finster an.
    »Ich will ein paar Antworten! Sofort!«
    »Die bekommen Sie«,
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