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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel
Autoren: André Marx
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den anderen Mann abzulenken. »Sie gehören gar nicht zur Polizei, oder? Können Sie mir mal sagen, was das soll?«
    »Schnauze!«
    »Ich lasse mir von Ihnen nicht den Mund verbieten, nur weil Sie eine Waffe tragen! Ich...«
    »Schhhhh!« Der Soldat horchte auf. »Da war ein Geräusch.«
    »Das war bestimmt der Tiger«, sagte Bob.
    »Tiger?«
    »Ja. Hier läuft ein Tiger herum, habe ich das noch nicht erwähnt?«
    »Hier gibt es keine Tiger.«
    »Das weiß ich selbst. Aber hier läuft trotzdem einer rum.
    Gehen Sie doch nachsehen!«
    Der Soldat hielt ihn für verrückt, das war offensichtlich.
    Trotzdem drehte er sich um und rief in die Dunkelheit. »Dan!
    Dan, wo bist du? Dan!!«
    Keine Antwort. Der Mann zögerte. Dann folgte er seinem Kameraden, noch angespannter und aufmerksamer. Auch er verschwand hinter der Mauer.
    Bob wartete zehn Sekunden. Dann brüllte er: »Geben Sie Acht auf den Tiger!«
    Einen Augenblick später hörte er einen leisen Schrei, ein Knurren, ein Handgemenge, einen Schlag - und es blieb still.
    »Hallo?« Keine Antwort. Bob bekam es mit der Angst zu tun.
    »Hallo!«
    Eine Gestalt trat hinter der Mauer hervor. Professor Phoenix.
    Und hinter ihm Mr Schwartz und Juan, die jeweils einen bewusstlosen, mit den eigenen Handschellen gefesselten Soldaten über den Steinboden schleiften.
    »Sie haben es geschafft!«, rief Bob erleichtert. »Haben sie Ärger gemacht?«
    »Kaum«, erwiderte Phoenix gelassen, suchte in der Kleidung der Soldaten nach dem Schlüssel für die Handschellen und befreite Bob. »Sie haben genau den Fehler gemacht, den ich erwartet hatte: Ihre Augen waren fast überall. Hätten wir uns hinter einem Felsen versteckt, wären wir geliefert gewesen.
    Aber es gab eine Richtung, in die sie nicht gesehen haben.«
    »Nach oben«, ergänzte Juan triumphierend. »Als wir uns von dem Monolithen auf sie stürzten, hatten sie keine Chance.«
    »Eine Glanzleistung«, lobte Bob. »Ketten wir sie an die Helikopterkufen. Und dann machen wir diese beiden Dinger erst mal flugunfähig. Ein paar Lianen zwischen die Rotorblätter, ein bisschen Laub in den Motor und eine Hand voll herausgerissener Drähte im Cockpit, das dürfte reichen.« Sie machten sich ans Werk.
    »Sag mal, was sollte denn dieser Unsinn mit dem Tiger?«
    Bob lächelte den Professor verlegen an. Er wollte gerade antworten, als plötzlich aus dem Nichts eine Stimme erklang.
    Eine blecherne, verzerrte Stimme. »Gruppe vier an Gruppe drei, bitte kommen!«
    »Das Funkgerät!« Bob wies auf den Gürtel eines Soldaten, wo das schwere Sprechgerät festgemacht war. »Gruppe vier an Gruppe drei, bitte kommen! Kommen, Gruppe drei!«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Bob.
    »Gar nichts«, antwortete Phoenix. »Wir können gar nichts machen. Nur verschwinden.«
    »Aber dann wissen sie, dass hier oben was schief gelaufen ist«, warf Mr Schwartz ein.
    »Da können wir nur hoffen, dass Justus' Plan inzwischen funktioniert hat.«
    »An Gruppe eins, zwei und drei: Höchste Alarmbereitschaft!
    Man hat uns hier drinnen eingesperrt!«
    »Er hat«, stellte Bob zufrieden fest.
    »Ich wiederhole: Höchste Alarmbereitschaft! Die feindlichen Subjekte sind nicht im Innern der Anlage. Sie sind draußen auf der Insel!«
     
    »Wir müssen zurück!«, flüsterte Dr. Svenson.
    »Wir können nicht zurück. Man kann die Geheimtür nicht von innen öffnen. Oder wenigstens weiß ich nicht, wie.«
    »Dann werden sie uns schnappen!«
    »Es sei denn...«
    »Ja?«
    Justus bearbeitete seine Unterlippe. »Wir verstecken uns!«
    »Aber wo denn? Hier gibt es nicht die kleinste Nische! Etwa hinter den Särgen? Nimm es mir nicht übel, Justus, aber bei deiner Körperfülle wäre das keine -«
    »Nicht hinter den Särgen.«
    Dr. Svenson starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an.
    Dann blickte sie in den Knochengang. Das Licht kam immer näher. »Wir sollen uns in den Särgen verstecken?«
    Justus wollte gerade antworten, als er ein Geräusch hörte. Ein sehr ungewöhnliches Geräusch. Über das Echo der knochenzermalmenden Schritte hinweg drang ein anderer Laut aus dem Tunnel: das Zwitschern eines Vogels. Ein Vogel mitten in der Nacht. Noch dazu ein Vogel, den es auf dieser Insel garantiert nicht gab. Ein Rotbauchfliegenschnäpper.
    »Peter ist da draußen!«, flüsterte er. »Wie bitte?«
    »Dieser Vogelruf. Das ist unser Geheimzeichen. Er will uns etwas mitteilen.«
    »Wahrscheinlich will er uns warnen. Als ob wir nicht schon längst bemerkt hätten, dass wir in der Falle
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