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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel
Autoren: André Marx
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»Kommt schon, Jungs, was lungert ihr denn da an der Tür herum? Seid tapfere Soldaten! Folgt euren Kameraden!«
    Die beiden Uniformierten rührten sich nicht. Währenddessen sicherten die anderen vier jede Tür. Der Befehlshaber der Truppe hatte einen Generalschlüssel. Jeder Raum wurde geöffnet, abgecheckt und wieder verlassen. So arbeiteten sie sich Stück für Stück immer weiter in das Labyrinth vor - immer weiter auf Justus und Dr. Svenson zu! Die Präzision, mit der sie vorgingen, war beängstigend. Jede Bewegung war hundertfach einstudiert, nichts wurde dem Zufall überlassen. Die vier Männer arbeiteten wie eine einzige Person. Nein, nicht wie eine Person, eher wie eine Maschine. Eine schwer bewaffnete, tödliche Maschine, die nur ein Ziel hatte: Sie zu finden.
    »Was sollen wir jetzt tun?«
    »Abwarten«, sagte Justus ruhig.
    »Wir können nicht mehr lange warten. In fünf Minuten haben sie die obere Ebene durchkämmt. Und dann werden sie nach unten kommen. Du musst die Tür schließen, Justus!«
    »Dann haben wir vier Soldaten hier drinnen und zwei da draußen. Und diese zwei können den Rest warnen. Das ist zu riskant. Wir warten.«
    »Wir müssen hier noch rechtzeitig verschwinden, hast du das vergessen?«
    Der Erste Detektiv antwortete nicht. Dr. Svenson hatte Recht.
    Es konnte knapp werden. Sehr knapp sogar. Trotzdem wollte er so lange wie möglich warten. »Da! Sie haben den Fahrstuhl erreicht! Jetzt begreifen sie wahrscheinlich gerade, dass er kaputt ist.« Justus beobachtete, wie einer der Soldaten ein Walkie-Talkie einschaltete und hineinsprach. Eine andere Kamera hatte gerade die beiden Wachen an der Panzertür im Bild. Sie sprachen über Funk miteinander. Dann verließen die beiden Männer ihren Posten, um sich der Truppe anzuschließen.
    »Ja!«, rief Dr. Svenson und klatschte in die Hände. »Klappe zu, Affe tot!«
    Justus drückte die Enter-Taste auf dem Computer. Die Panzertür schloss sich. Und der Notfallhebel würde nicht funktionieren, dafür hatte er gesorgt.
    Die Soldaten wirbelten herum, liefen zurück, doch zu spät: Sie waren gefangen. In der Truppe brach Chaos aus, doch Justus und Dr. Svenson hatten keine Zeit mehr, das zu beobachten. Sie mussten von hier verschwinden!
    »Was ist, wenn sie in diesen Raum kommen und die Tür mit dem Computer wieder entriegeln können?«, fiel es Dr. Svenson plötzlich ein.
    »Daran habe ich schon gedacht.« Justus schob den Computer direkt vor den Tisch. Dann gab er der Bombe einen Stoß. Der zentnerschwere Metallkegel rollte über die Platte, kippte herunter und krachte aus einem Meter Höhe in das Plastikgehäuse des Rechners. Zischend und Funken sprühend zerbarst es wie eine Eierschale. »Mit diesem Computer wird das niemand mehr bewerkstelligen. Und jetzt nichts wie weg hier!«
    Sie verließen den Raum, liefen durch den Gang und standen schließlich vor der bemalten Wand. Dr. Svensons Augen leuchteten, als sie die Ahnenbilder betrachtete, doch Justus drängelte: »Dafür haben wir jetzt keine Zeit! Vielleicht können Sie eines Tages zurückkehren und alles genau untersuchen, aber jetzt müssen wir hier verschwinden!« Gemeinsam betätigten sie den Öffnungsmechanismus. Die Archäologin war hoch gewachsen und sportlich. Es gelang ihr, zwei der versteckten Knöpfe gleichzeitig zu drücken, einen mit der linken Hand, den anderen mit dem rechten Fuß. Die Wand glitt zur Seite. Eilig liefen sie die Treppe hinunter in den Lavatunnel.
    »Unfassbar!«, flüsterte Dr. Svenson ehrfürchtig, als der Strahl ihrer Taschenlampe über die langen Reihen der Steinsärge glitt.
    »Die Kultur, die das erschaffen hat, muss sehr hoch entwickelt gewesen sein. Meistens waren Särge und Grabkammern nur Königen oder Schamanen vorbehalten. Hier sieht es jedoch so aus, als hätte jeder ein Begräbnis dieser Art bekommen. Das ist außergewöhnlich - der Gestank hier unten allerdings auch.«
    Mit einem Rumpeln schloss sich hinter ihnen der Eingang.
    Justus schauderte. Das Geräusch war auch beim zweiten Mal noch gruselig. »Hoffentlich waren die Soldaten noch nicht auf der Treppe. Sonst wissen sie jetzt, wo wir stecken.«
    »Ist dir eigentlich schon der Gedanke gekommen, dass sie auch diese Höhle und ihren Eingang kennen? Dass sie uns möglicherweise ohne Probleme folgen können?«
    Justus nickte. »Ja. Aber sie werden eine Weile brauchen, um das zu begreifen. So perfekt eingespielt dieses Team auch ist, es hat einen Nachteil: Die Truppe ist unflexibel. Sie hatte den
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