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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern
Autoren: Virginia Fox
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mein Auto steht.“
    „Gut, dann ist das abgemacht, ich hol dich um fünf Uhr ab.“
    „So, und ich hol dir jetzt noch deine Eier“, meinte Kaja und
verschwand um die Ecke im Hühnerstall. Als sie wieder auftauchte, hielt sie drei
Eier in der Hand. „Reichen dir drei? Ich kenne nicht mehr alle Hühner, also hab
ich mich auf die von Gris-Gris, Alma und Elsa beschränkt.“
    Sie hatte ein einziges Mal versucht, ihr noch unbekannten Hühnern die
Eier zu klauen: einmal und nie wieder! Die blutigen Kratzer an ihrer Hand waren
ihr eine Lehre gewesen. Seither ließ sie sich alle neuen Hühner erst von Mémé
vorstellen und in ihre Eigenheiten einweisen. Dann klappte es wunderbar, selbst
wenn sie selten da war. Sie hatte keine Ahnung, wie das in anderen
Hühnerställen vor sich ging, aber sie vermutete, dass dieses Diven-Verhalten
eine Spezialität von Mémés Hühnern war.
    „Ja danke, das
reicht vollkommen. Dann also bis heute Abend.“
    „Ciao.“ Tim drehte
sich um und ging.
    Kaja schaute ihm noch einen Moment lang gedankenvoll nach und pfiff
dann nach Zorro, der es sich im Schatten unter dem Baum bequem gemacht hatte.
Sie ging nach oben, duschte und zog sich um. Als sie aus der Dusche kam, sah
sie Zorro, der ihr Kopfkissen anknurrte. „Zorro, du dummer Hund, das ist doch
nur mein Kissen!“ Sie nahm die Decke und das Kissen und schüttelte die beiden
Sachen schwungvoll aus. Darauf sprang der Hund am Fenster hoch und bellte
triumphierend hinaus. „So, fertig jetzt! Wenn du so übermütig bist, kannst du
nach draußen gehen.“ Resolut packte sie den Hund am Halsband, führte ihn die
Treppe hinunter und schickte ihn vor die Tür. Immer noch bellend verschwand er
um die Ecke. Kopfschüttelnd kehrte Kaja ins Haus zurück.
    „Ich hab dich verjagt, ich hab dich verjagt!“, kläffte Zorro aufgeregt
und tänzelte um den Drachen herum, der missmutig aus den Brennnesseln
kletterte, welche unter Kajas Fenster wuchsen.
    „Ja, ja“, brummte er, „aber dich hat sie auch aus ihrem Zimmer
verbannt, wie mir scheint wenn ich dich hier so sehe. Und im Gegensatz zu dir
brauche ich keinen, der mir die Tür aufmacht, hehe!“
    „Ich auch nicht“, beteuerte Zorro, „Türen öffnen ist ein Kinderspiel.
Nur, Kaja wird dann immer wütend!“
    „Tja, dein Pech, ich geh dann mal“, meinte der Drache achselzuckend
und verschwand durch die Mauer ins Haus. Verdutzt starrte Zorro die leere
Stelle an, wo der Drache eben noch gesessen hatte. Wo war er hin? Aufgeregt
fing er an zu schnüffeln. Zum Glück wurde er bald durch eine
erfolgsversprechende Wühlmausspur abgelenkt, sonst hätte er sich wohl noch
lange seinen Kopf zerbrochen.
    Kaja war in der Zwischenzeit wieder in ihr Zimmer zurückgekehrt. Sie
wollte eben ihr Bettzeug ordentlich hinlegen, als ihr Blick auf ihr Handy fiel,
dass mitten auf dem Bett lag. Seltsam, dachte sie, das hatte ich doch auf den
Nachttisch gelegt? Sie nahm es zur Hand und sah, dass das Display blinkte. Fünf
verpasste Anrufe und vier Mailboxmitteilungen. Sie wollte das gar nicht sehen –
deshalb hatte sie es doch gestern auch ausgemacht? Unentschlossen drehte sie
ihr Telefon in den Händen. Schließlich gewann ihre Neugier die Oberhand. Da es
nun schon eingeschaltet war und sie gesehen hatte, dass Anrufe eingegangen
waren, konnte sie sie genauso gut abhören. Sie gab die Nummer ihres
Anrufbeantworters ein und wollte schon die Entertaste ihres Handys drücken, als
sie innehielt. Nein, ich werde mir doch nicht meine gute Laune verderben
lassen, entschied sie. Sie klappte das Telefon zu und stellte es entschlossen
ganz ab. Achtlos legte sie es auf den Nachttisch und ging hinunter.

Kapitel 5
    Kaja fand
ihre Großmutter im Atelier, wo diese dabei war, Geschenksets zusammen zu
stellen. Die Geschenksets gab es in drei Ausführungen. Die erste Variante war
die simpelste und bestand aus drei verschieden großen Kerzen mit drei verschiedenen
Düften. Die zweite Version enthielt nur eine Kerze, dafür zusätzlich ein
Fläschchen desselben reinen ätherischen Öls, welches die Kerze enthielt, und
ein kleines tönernes Duftlämpchen, das unten Platz bot für ein Teelicht. Die
dritte beinhaltete eine kleine aromatisierte Kerze, einen Badezusatz und eine
Körperlotion mit derselben Duftnote. Die Holzschachteln waren mit einer
Fotocollage ausgekleidet, auf welcher die verschiedenen Pflanzen abgebildet
waren, die zur Gewinnung der entsprechenden Öle verwendet wurden. Die
Verkleidung ließ sich herauslösen und zu einer
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