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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge
Autoren: Anne McCaffrey
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Mal gefressen.«
    »Was, so lange ist das her?« fragte Gemma mit großen Augen.
    »Drachen fressen nicht so oft wie andere Lebewesen. Erst in ein paar Tagen benötigen sie wieder Nahrung.« Mit aufgesetzter Liebenswürdigkeit wandte sich F'lar an Fax. »Hast du Wachen aufstellen lassen?«
    »Ich habe sie sogar verdoppelt«, gab Fax mit harter Stimme zurück. »Hier in Ruatha kann man nicht vorsichtig genug sein.«
    »Glaubst du, jemand könnte ein Auge auf dieses Anwesen geworfen haben?« fragte F'lar in spöttischem Ton und deutete auf die verwahrloste Halle.
    »Ich bin immer auf der Hut!« beschied Fax ihn barsch. Und dann brüllte er lauthals, man solle das Essen servieren.
    Fünf Knechte taumelten unter dem Gewicht des am Spieß gebratenen Herdentieres. Es roch verbrannt. Der Verwalter wetzte sein Messer und rüstete sich, das Tier zu tranchieren.
    Hölzerne Tabletts mit Broten wurden herbeigeschleppt. Angebrannte Krusten hatte man kurzerhand von den Laiben gekratzt. Während immer mehr schlecht zubereitetes Essen gebracht wurde, sah Robinton, dass Lady Gemma gegen einen Brechreiz ankämpfte. Ihre Hände umklammerten die Armstützen ihres Stuhls. Doch Robinton erkannte, dass ihr nicht vom Anblick und dem Geruch der Speisen schlecht wurde. F'lar schien ihr Unwohlsein auch zu bemerken und beugte sich vor, um ihr etwas zu sagen. Sie schüttelte daraufhin den Kopf und schloss die Augen. Kurz danach durchlief ein Zittern ihren Körper.
    Robinton hegte den Verdacht, dass bei Lady Gemma die Wehen einsetzten.
    Nun präsentierte der Verwalter Fax eine Platte mit Bratenscheiben, die kaum genießbar schienen.
    »Das nennst du eine Mahlzeit?« schnauzte Fax ihn an. Vielleicht lösten sich durch das donnernde Gebrüll Spinnweben von den Decken, denn noch ein paar Krabbeltiere landeten auf der Tischplatte. »Eine verfluchte Schlamperei ist das!« Er nahm die Platte und warf sie dem Verwalter an den Kopf.
    »Auf die Schnelle konnten wir nichts Besseres herzaubern!« verteidigte sich der Mann, dem blutiger Bratensaft über die Wangen tropfte. Als Nächstes traf ihn die Schüssel mit dem Wurzelgemüse. Der Verwalter kreischte vor Schmerzen, als der kochendheiße Sud ihn verbrühte.
    »Mein Lord, mein Lord, wenn ich doch nur früher Bescheid gewusst hätte!«
    Abermals spürte Robinton ein starkes Vibrieren, das sich wellenförmig ausbreitete und ihm bis ins Mark drang.
    »Offensichtlich vermag Burg Ruatha sich und ihren Herrn nicht angemessen zu versorgen!« trumpfte F'lar auf. »Du solltest zu deinem Wort stehen und die Festung aufgeben!«
    Robinton starrte den Drachenreiter an. Aller Augen richteten sich auf F'lar, der Fax tolldreist herausforderte. Beinahe kam es Robinton vor, als sei der Bronzereiter von seiner Kühnheit selbst überrascht. Doch dann straffte er die Schultern und sah den Herrn über Sieben Burgen furchtlos an.
    Über der Halle lag ein beklemmendes Schweigen, das nur hin und wieder vom Rascheln und Knistern der Kriechtiere zwischen den Deckenbalken unterbrochen wurde. Langsam stand Fax auf und wandte sich dem Drachenreiter zu. Robinton sah, wie F'nor nach seinem Dolch griff.
    »Ich habe dich wohl nicht richtig verstanden«, begann Fax mit drohendem Unterton.
    »Ich nahm dich nur beim Wort, Fax«, entgegnete F'lar gelassen. »Du sagtest selbst, du würdest jede deiner Burgen aufgeben, sollte sie sich als unfähig erweisen, ihre Bewohner sowie ihren Herrn zu ernähren.«
    Mit bewundernswerter Ruhe spießte der Bronzereiter mit seinem Messer ein Stück Gemüse auf, schob es sich in den Mund und begann zu kauen. Die ganze Zeit über ließ er Fax nicht aus den Augen.
    F'nor hatte sich von seinem Platz erhoben und blickte sich in der Halle um, als suche er nach etwas. Im selben Moment erkannte Robinton, dass die kraftvollen mentalen Schwingungen weder von den Drachenreitern noch den Drachen ausgingen. Doch wer erzeugte diese geheimnisvollen Vibrationen?
    Fax und F'lar musterten sich schweigend. Plötzlich stöhnte Lady Gemma. Gereizt sah Fax zu ihr hin. Er hob die geballte Faust, als wolle er sie schlagen. Doch dann wurde jedem in der Halle klar, dass Gemma die Wehen überkommen hatten.
    Unvermittelt begann Fax zu lachen. Er warf den Kopf zurück, bleckte seine großen, fleckigen Zähne und röhrte vor Heiterkeit.
    »Hört mir gut zu«, schrie er, als er wieder zu Atem kam. »Ich verzichte auf Burg Ruatha und mache sie Gemmas Kind zum Geschenk – falls es lebt und ein Junge ist!«
    »Das ist eine Aussage vor
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