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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern
Autoren: Anne McCaffrey
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sattgegessen, als die Fäden fielen?«
    »Essen gut, gut, gut« , quietschte eines der anderen Schulenmitglieder. »Sehr schade, schade, schade Mensch ißt nicht.«
    »Nun, das läßt sich leider nicht ändern«, erwiderte Readis. »Aber ich sollte wirklich etwas essen«, fügte er hinzu, denn sein Magen knurrte.
    Ein großer Regenbogenfisch wurde auf den Felssims geschleudert, und instinktiv packte er ihn bei den Kiemen, bevor er sich ins Wasser zurückschnellen konnte. Ein zweiter Fisch folgte dem ersten, dann ein großes Blatt, zwei wunderschöne Muschelstücke und ein mit Entenmuscheln überkrusteter Gegenstand.
    »Du ißt, dann schwimmen wir. Müssen dir viel zeigen.«
    »Ich habe keine Langfüße, keine Lunge. Und meine…«
    Er hatte erzählen wollen, wie wund ihn die Weste gescheuert hatte und daß er im Moment nicht die geringste Lust hatte, sie erneut anzulegen und die kaum verheilten Schürfstellen wieder aufzureißen.
    »Du Delphineur. Deine Schule schwimmt sicher mit dir«, erklärte Tursi mit solcher Autorität, daß Readis nichts übrigblieb, als dazu zu lachen.
    Während der Fisch garte, versorgte er Delky. Nach dem Frühstück sammelte er Feuerholz und bedeckte die Glut mit feuchtem Seetang. Zwischendrin streichelte und kraulte er immer wieder die wartenden Delphine. Gelegentlich zog einer der Delphine am Glockenseil, nur um die Glocke läuten zu hören. Schließlich hatte Delky sich so sehr an den Klang gewöhnt, daß sie beim Läuten nicht einmal mehr mit den Ohren zuckte.
    Das ›Viele‹, was die Delphine ihm zeigen wollten, betraf die Küste bis zu der als tiefe Schlucht eingegrabenen Mündung des Flusses Rubikon. Viele lange, spannende Stunden brachte Readis hier mit der Schule zu. Wenn er Durst hatte, kannten die Delphine Stellen, wo kleine Bäche ins Meer liefen. Sie versorgten ihn mit Fisch, wann immer er welchen brauchte, und sie beschenkten ihn auch weiter mit Gegenständen, die sie anziehend fanden. Fast jeden Morgen brachten sie ihm etwas mit. Er hatte bisher erst vier Blutfische entfernt, und so hatte er nicht das Gefühl, irgendwelche besonderen Gaben verdient zu haben, blieb aber immer dankbar dafür. Einmal brachten sie ihm ein ›Menschen-Ding‹, einen Kasten aus Kunststoff, dessen eine Seite eingedrückt war, doch als Readis ihn vom Schlamm gesäubert hatte, war die Farbe so frisch wie am Tag seiner Herstellung. Die Delphine erklärten, dort, wo sie diesen Kasten gefunden hätten, gebe es noch weitere. In den nächsten Wochen erhielt er insgesamt sieben, von denen drei nun mit ›Schätzen‹ gefüllt waren.
    Die Winterstürme hatten eingesetzt, und so gab es auch Tage, an denen es für ihn nicht ratsam war, mit der Schule zu schwimmen. Das Meer überflutete den Felssims im Höhleneingang mit hohen Wellen, und er war gezwungen, Delky mit in seine Wohnhöhle zu nehmen. Der Wind heulte durch alle möglichen Ritzen, und oft mußte er sich die Ohren mit Stopfen verschließen, die er aus Faserpflanzen gefertigt hatte. Jedesmal, wenn er bei Ebbe zum Felssims kam, lag dort weit oben, wo es relativ trocken war, ein Fisch für ihn. Gelegentlich war als etwas Besonderes auch ein Zweig dabei, an dem noch einige Früchte hingen. Es verblüffte ihn, daß die Delphine wußten, was Menschen essen konnten.
    Während des ersten dieser Stürme polsterte er die rauhen Stellen seiner Schwimmweste aus. Allmählich lernten sie, wie sie mit ihm schwimmen mußten, nicht über oder unter ihm und auch nicht so, daß sie seine Bewegungen behinderten. Sie konnten nicht ganz verstehen, warum er immer wieder aus dem Wasser heraus mußte, weil seine Haut ganz aufgequollen war und sich schälte. Er lernte, solche Angelegenheiten als ›Mensch-Dinge‹ zu bezeichnen, im Gegensatz zu ›Delphin‹oder ›Meeres-Dingen‹. Er experimentierte auch mit Holz und versuchte, eine Art ›Lang-Füße‹ daraus zu schnitzen; mit einer Schnur aus Gras und Pferdehaar band er sie sich an die Füße. Doch das Hilfsmittel erwies sich als eher lästig und rutschte ihm entweder vom Fuß - denn wenn er versuchte, eine ›Tasche‹ für seine Füße zu schnitzen, splitterte das Holz oder er schlug damit gegen Delphinleiber. Sie beklagten sich nie, doch er sah die dunklen Flecken auf ihrer Haut, die er, wie er wußte, mit seinen hölzernen Wasserschuhen verschuldet hatte.
    Inzwischen hatte er soviel im Meer zu tun, daß er fast erwog, Delky laufenzulassen. Er hatte ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber, daß sie den ganzen Tag in
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