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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern
Autoren: Anne McCaffrey
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der Raumschiffe im Meeres-Himmel zerschellte. Seit damals nahmen die Delphine von Pern an diesen Bestattungsriten teil. Es war eine Zeremonie, die die Delphine nicht auf Verlangen der Menschen in ihre Tradition aufgenommen hatten, aber die Menschen schienen immer dankbar dafür zu sein.
    Großes Gewicht wurde darauf gelegt, die Namen jener Delphine zu erlernen, die den Großen Schlaf geschlafen und die Menschheit zu den klaren, neuen Wassern von Pern begleitet hatten. Nach ihnen wurden die jungen Kälber benannt, und auf diese Weise gedachte man jener Delphine und derjenigen, die in den Jahren vor den Fäden geboren waren. Zu den Namen war eine Delphinmusik entstanden, die auf den langen Reisen in den Großen Strömungen gesungen werden konnte; der Namensgesang wurde immer angestimmt, bevor die jungen Delphine sich an der Durchquerung des großen Wirbels bei der nordwestlichen Senkströmung versuchten oder auch beim kleineren Wirbel im Ostmeer.
    Einen Teil der von der Tillek berichteten Vorkommnisse mußte man einfach deswegen lernen, weil sie im Rahmen der Gesamtgeschichte von Bedeutung waren. Der Große Schlaf zum Beispiel verwirrte selbst das klügste Kalb, ob Männchen oder Weibchen, weil Delphine keinen Schlaf brauchten. Daß Delphine fünfzehn Jahre lang geschlafen hatten, war einfach unglaublich. Sie wußten wohl, daß die funkelnden Lichtpunkte am Himmel ›Sterne‹ hießen, doch schien es sehr viele davon zu geben, und die Tillek konnte ihnen nicht sagen, welcher davon die Alte Erde war. Die Menschen hatten ein Gerät, mit dem sie in die Ferne sehen konnten; die Delphine allerdings konnten die Sterne, da sie sich außerhalb des Wassers befanden, nicht mit Schallwellen anpeilen. In der Morgen- und Abenddämmerung gab es drei beständige Lichtpunkte. Der Tillek zufolge waren dies die Raumschiffe, die Menschen und Delphine nach Pern gebracht hatten. Das müsse man einfach so glauben, denn sie habe diese Tatsachen von der Tillek erfahren, die sie unterrichtete. Dies war sowohl eine Tatsache als auch eine Glaubenssache, denn man mußte es glauben, obwohl man es nie selbst erfahren konnte. Es war Geschichte.
    Und die Geschichte war ein weiteres der Großen Geschenke, das die Menschheit den Delphinen gemacht hatte. Um der Geschichte willen hatten die Delphine das Größte Geschenk erhalten: die Fähigkeit des Sprechens. Denn mit dem Größten Geschenk konnten sie die Worte der Geschichte wiederholen: Worte, die so ausgesprochen wurden, wie die Menschen sie aussprachen, nicht wie Delphinlaute. So konnten sie den Menschen gegenüber und untereinander ausdrücken, was sich nur mit Worten und nicht mit den Lauten des Meeres ausdrücken läßt.
    Kibbe hatte all die Worte, die Menschen den Delphinen gegenüber benutzten, und ihre besonderen Unterwasser-Signale sehr leicht gelernt. Auch im Singen dieser Worte war er gut, so daß die jungen Delphine seiner Schule mit ihnen vertraut waren, sollten sie dazu auserwählt werden, in den Wassern der Tillek ihre Ausbildung zu vervollständigen. Kibbe kannte die Tradition, in deren Rahmen Menschen und Delphine eine besondere Beziehung hatten: Delphine beschützten die Menschen nach besten Kräften auf der Wasseroberfläche oder im Wasser und taten alles, in welchem Wetter und unter wie gefährlichen Umständen auch immer, selbst um den Preis des Delphinlebens, um die hilflosen Menschen zu retten; sie warnten die Menschen vor Unwettern, zeigten ihnen die Schwärme der von ihnen bevorzugten Fische und warnten sie vor den Gefahren des Meeres. Im Gegenzug für diese Dienste versprachen die Menschen, alle Blutfische zu entfernen, die sich am Delphinkörper festsaugen mochten, gestrandete Delphine wieder ins Wasser zurückzubefördern, kranke und verwundete Delphine zu heilen, mit den Delphinen zu sprechen und ihr Partner zu sein, wenn der Delphin dazu bereit war.
    In den Anfangsjahren auf Pern hatten Menschen und Delphine großes Vergnügen daran gefunden, die neuen Meere zu erkunden; es waren grundlegende Jahre gewesen: die Lebensjahre des Menschen Tillek, den alle verehrt hatten. In der Monaco-Bucht war eine Delphinglocke angebracht worden, und Land- und Seebewohner hatten versprochen, zur Glocke zu kommen, wann immer sie geläutet wurde. In jenen Tagen hatten die jungen Delphine jeder einen menschlichen Partner, der bei Erkundungszügen half, bei der Erforschung der Meere, der tiefen Abgründe und der Großen Strömungen - der Zwei Senkströmungen, der Größeren und der Kleineren,
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