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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern
Autoren: Anne McCaffrey
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Kommt-herein-Signal. Natürlich wäre ein Bericht zur Feier der Glockenhängung angemessen gewesen, doch das Berichtsignal war dringlich, während das Kommt-herein-Signal den Delphinen die Wahl ließ.
    Als hätten sie direkt vor der Höhle auf das leiseste Glockengeräusch gelauert, blitzten nun schlanke, graue Körper im Wasser der Höhle auf, und direkt unter ihm tauchten die Köpfe hoch.
    »Glocke läutet! Läutet Glocke!«
    »Wir kommen!«
    »Wir kommen!«
    »Berriiichet!«
    »Berriiichet!«
    »Kein Bericht, ihr dummen Fischköpfe«, erwiderte Readis und lachte vor Erleichterung und Freude. »Ich habe nur das Kommt-herein Signal geläutet.«
    »Wir kommen herein!« »Wir kommen herein!«
    Dann wurde ihm das Glockenseil aus der Hand gerissen, als ein Delphin entdeckte, daß es bis ins Wasser hing, und begeistert von unten geläutet.
    »He, he«, schrie Readis und hielt den Klöppel fest. Das Läuten hallte wie Donner durch das Gewölbe der Höhle. Vielleicht sollte er die Glocke besser draußen anbringen, sonst würde er noch taub. Delky stieg hoch und keilte aus, laut wiehernd in ihrer Panik.
    »Ruhig, hört mal, ruhig jetzt!«
    Dieser Rat war sowohl auf die Delphine als auch auf den Renner gemünzt. Er war sich auch nicht sicher, ob das Grasseil einem so heftigen Zug standhalten würde. Dann kniete er sich am Rand des Höhlenbeckens nieder und streichelte alle Delphine, die ihm den Kopf hinstreckten, am Kinn.
    »Wo habt ihr die Glocke gefunden? Ich konnte es kaum glauben, als ich sie gestern morgen gesehen habe. Ich habe den ganzen Tag gebraucht, um sie sauber zu bekommen.«
    »Glocke lange verloren« , antwortete Cal. »Lang, lang, lang.«
    Readis lächelte über die ewigen Wortwiederholungen der Delphine. Er mußte ihnen wirklich ›gut, besser, am besten‹, beibringen, obwohl Cals Schule eigentlich sehr gut sprach: Viel besser als selbst die Delphine vom Paradiesfluß.
    »Habt ihr sie auf dem Meeresgrund gefunden?«
    »Wir finden. Wir bringen. Du machst fest. Du läßt klingen«, erklärte Loki. Er erkannte sie am Fleck an der Seite ihrer Melone.
    »Loki! Du bist eine Dichterin! Wußtest du das?« rief Readis aus.
    »Ja. Ich Dichterin. Ich weiß. Siehst du?«
    Readis mußte so lachen, daß er das Gleichgewicht verlor und auf den Felssims purzelte, wobei er Lokis Worte wiederholte, während die Delphine ihn mit ihrem ewigen Ausdruck der Belustigung betrachteten und dabei klickten und quietschten.
    »Jetzt hast du Glocke. Brauchst Lang-Füße, Maske, Aqua-Lunge, damit du weit schwimmen kannst mit Schule.«
    Das ernüchterte Readis augenblicklich.
    »Das würde mehr Marken kosten, als ich habe…«
    Und plötzlich wurde Readis klar, daß die Marken, die er hatte, sich noch im Schlafraum in Landing befanden. Falls Meister Samvel seine lange Abwesenheit als Abgang von der Schule gedeutet hatte, waren seine Sachen vielleicht auch bereits seinen Eltern zurückgegeben worden. So oder so waren die Marken außerhalb seiner Reichweite, und ebenso die Aqua-Lunge.
    »Ich habe keine Marken, um eine Aqua-Lunge zu kaufen, selbst wenn man sie herstellen könnte.«
    »Nichts übrig geblieben?«
    »Wenn du Tauchausrüstungen aus der Zeit der Alten meinst, nein, die haben sich nicht so erhalten wie die Glocke. Wo habt ihr sie gefunden?«
    »Wo Sturm Dunkirk Schiff versenkt« , erklärte Cal, als hätte sich dieser Vorfall erst kürzlich ereignet, und nicht vor beinahe zweitausendfünfhundert Umläufen.
    »Und ihr kennt die Stelle?«
    »Finden immer noch Mensch-Sachen, wenn schlimmer Sturm sie aufwirbelt« , erwiderte Cal zu Readis Verblüffung.
    »Wie konntet ihr euch überhaupt an etwas erinnern, das schon so lang, lang, lang vorbei ist?« fragte er und kraulte das Delphinweibchen dabei gedankenverloren am Kinn.
    »Die Tillek. Sie hält Geschichte im Kopf.«
    »Jetzt sag mir nicht, es gibt einen Delphin, der zweitausendfünfhundert Umläufe alt ist.«
    »Nein, ich sag nicht, was nicht wahr ist. Aber sie weiß es von ihrer Tillek.«
    »Oh, ihr habt eine Art Harfnergilde?«
    »Wir haben die Tillek« , erwiderte Cal fest. »Du mußt Lunge haben, um Tillek kennenzulernen. Du mußt Tillek besuchen.«
    »Das würde ich nur zu gerne tun. Sobald ich es kann«, seufzte Readis. »Falls es jemals soweit kommt.«
    »Wenn du Delphineur, du triffst die Tillek.« Wieder sprach Cal so bestimmt, daß Readis sehnsuchtsvoll lächelte.
    »Ich bin schon Delphineur. Ich habe Glocke, ich habe Höhle, ich habe euch! Habt ihr euch gestern
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