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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern
Autoren: Anne McCaffrey
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anderen Delphine hinweg, und schwamm aus der Höhle hinaus.
    Tursi hatte den Kopf gehoben, um eine ähnliche Aufmerksamkeit zu erbetteln; doch nun zog er sich genauso schnell zurück und folgte Cal nach draußen, die anderen Delphine im Gefolge, wobei alle mit ihren charakteristischen Sprüngen erst einsetzten, als sie die Felsformationen hinter sich hatten.
    Readis schaute ihnen nach, froh, wie gut alles gelaufen war, und neugierig, was sie wohl im Sinn haben mochten. Schließlich wuchsen Glocken nicht einfach auf den Bäumen. Und bisher hatten die Delphine kein besonderes Interesse an den Artefakten der Menschen gezeigt. Im Moment war er ganz froh, daß sie ihn allein ließen, denn nun überfielen ihn Müdigkeit und Hunger. Er füllte Delkys Wasser nach, sammelte ihr genug trockenes Gras für die Nacht und aß den Rest des Fischeintopfs vom vorangegangenen Tag auf, bevor er sich dankbar niederlegte und von Delphinliedern träumte.
    In der Morgendämmerung wurde er durch sonderbare Laute geweckt. Inzwischen war er an die verschiedenen Geräusche gewöhnt, die beim Einströmen des Meerwassers in die Eingangshöhle entstanden, doch nun ließ ihn ein unbekanntes Schaben, verbunden mit Delkys entsetztem Schnauben, vom Lager aufspringen.
    Dort, wo die Weste seine Haut aufgerieben hatte, waren die Arme steif und wund. Er fragte sich, was von seinem kleinen Vorrat an Kleidern wohl zum Polstern geeignet sein mochte. Dann zog er das Messer aus dem Gürtel und spähte in die Eingangshöhle. Nichts war zu sehen und auch nichts mehr zu hören. Wieder schnaubte Delky, doch schien sie nicht länger verängstigt. Durch die unregelmäßige Öffnung blickte er auf den Felssims.
    Dort, auf dem Fels, lag ein großer, tropfnasser Klumpen.
    Auch nasse Flecken waren zu sehen, die vermuten ließen, daß derjenige, der den Klumpen dort niedergelegt hatte, gleichfalls aus dem Wasser gekommen war. Readis konnte im Wasser der Höhle nicht eine Rückenfinne entdecken, und auch draußen nicht. Schließlich stand er auf, steckte sein Messer wieder in die Scheide und ging zu dem Ding hinüber. Auf halbem Wege fiel ihm auf, daß es oben abgerundet war, und in seiner Aufregung und Eile stürzte er fast hüpfend weiter. Der schwere Klumpen hatte unbestreitbar die Form einer Glocke, wenn sich auch im Laufe der Jahrhunderte eine dicke Schicht von Verkrustungen angesetzt hatte. Auch fehlte der Klöppel, doch die kräftige Querstange im Glockeninnern, an der man den Klöppel aufhängen konnte, war noch vorhanden. Zunächst mußte er die Glocke einmal säubern.
    »Eine Glocke, meine eigene Glocke«, murmelte er bei sich und holte seinen selbstgemachten Steinhammer und weitere Steine, die er als Meißel verwenden konnte. »Wo eine Glocke ist, da ist auch die Gildehalle eines Delphineurs.«
    Während er die Ablagerungen und Verkrustungen abschlug, hielt er ein Auge auf das Wasser vor der Höhle. Delphine waren ungeheuer neugierig. Bestimmt würden sie zurückkommen, um zu sehen, wie ihre Gabe aufgenommen worden war: um nachzuschauen, ob er auch wach war, und um sich zu vergewissern, was er mit der Glocke anstellte. Fast bedauerte er, daß nicht eine Rückenfinne das Wasser durchkreuzte.
    Er mußte eine Pause machen, um Delky mit Wasser und Futter zu versorgen. Nach seinen Berechnungen mußte es heute irgendwann einen Fädenfall geben, und so sollten sie besser drinnen bleiben. Nicht nur, um vor den Fäden sicher zu sein. Er ging bis zu einer Stelle, wo Wurzelfrüchte wuchsen, und zog sie aus der Erde, um später etwas zu essen zu haben: Sie schmeckten sowohl roh als auch gekocht. Dann schnitt er soviel von dem kräftigen Gras, daß es für ein Seil reichte, brach den Zweig eines Hartholzbaumes ab, den er als Schwungarm für den Klöppel verwenden wollte, und suchte sich für den eigentlichen Klöppel mehrere vom Meer glattgeschliffene, faustgroße Steine. Bei seiner Reuse hielt er an und holte zwei große Gelbschwänze heraus. Diese Falle war ein echter Erfolg, und er segnete Onkel Alemi dafür, daß er ihm gezeigt hatte, wie man sie aus Gräsern webte.
    Nachdem er sein Feuer geschürt hatte, setzte er einen Topf auf den Kochstein, um Wasser zu erhitzen, und kehrte zu dem ermüdenden Geschäft des Meißelns zurück, das er nur hin und wieder unterbrach, um sich auszuruhen oder an dem Klöppel zu arbeiten. Es dauerte gar nicht so lange, bis er auf Metall stieß. Nachdem er die Verkrustungen vom Glockenrand entfernt hatte, fühlte dieser sich glatt an, wenn
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