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Die Drachen Der Tinkerfarm

Die Drachen Der Tinkerfarm

Titel: Die Drachen Der Tinkerfarm
Autoren: Deborah Beale , Tad Williams
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so bleibt.« Er drückte ihre Hand, bevor er sie losließ. »Das ist jetzt auch unsere Sache, Luce, die Ordinary Farm. Wir gehören dazu, das habenwir uns verdient und das kann uns niemand nehmen. Und wir werden zurückkehren. Aber nur, wenn niemand dahinterkommt.«
    Lucinda tat einen tiefen, zitternden Atemzug. »Aber ich werde wahnsinnig, wenn ich nicht mit jemandem darüber reden kann.«
    »Genau das verlangen wir von den Carrillos, oder? Aber sie haben sich gegenseitig, und du hast mich. Du kannst mit mir reden. Es ist unser Geheimnis, deines und meines.«
    Lucinda lehnte sich auf ihrem Sitz zurück. Sie rieb sich mit dem Saum ihres Shirts die Augen trocken. »Aber was soll ich meinen Freundinnen erzählen, wenn sie mich fragen, was ich den Sommer über gemacht habe? Und was sollen wir Mama erzählen?«
    Tyler stieg auf die Rücklehne des Sitzes vor ihm und zog ein Notizbuch aus seinem Rucksack, in dem er sich offensichtlich einiges aufgeschrieben hatte. »Wir denken uns was aus. Und zwar jetzt gleich – wir haben noch gut zwei Stunden Zeit. Wir einigen uns auf eine Version und schreiben sie auf, damit wir uns nicht in Widersprüche verwickeln.«
    »Wow.« Seine große Schwester sah ihn beinahe bewundernd an. »Wow, Tyler, das hast du dir aber gründlich überlegt.«
    »Das müssen wir, Luce«, sagte er und schlug eine leere Seite auf. »Das ist das wichtigste Geheimnis der Welt.« Er blickte auf. »Also, sind wir mit dem Heuwagen gefahren?«

    Mama kam nur wenige Minuten zu spät. Sie hatte eine Sonnenbrille auf und war knackbraun. Sie sah richtig klasse aus, musste Tyler zugeben. Sie hatte sogar einen Rock an, was eher ungewöhnlich war.
    »Da seid ihr ja!«, rief sie und lief auf sie zu. Sie schlang die Arme um sie – sie war kleiner als am Anfang des Sommers, fiel Tyler auf, was bedeutete, dass er größer geworden war – und drückte sie fest. »Ach, ihr zwei habt mir so gefehlt! War es denn schön auf der Farm? Warum habt ihr mir nicht geschrieben?«
    »Haben wir doch«, sagte Lucinda. »Ich jedenfalls. Vier- oder fünfmal – hast du die Briefe nicht bekommen?«
    »Hm, da scheint irgendwas mit dem Nachsenden nicht geklappt zu haben.« Sie zog Tyler an sich. »Sag mal, du bist ja ein richtig großer Mann geworden!«
    »Du siehst toll aus, Mama«, sagte Lucinda, als sie mit der Umarmung dran war. »Richtig braun.«
    »Kommt mit, dann könnt ihr mir alles erzählen. Ich stehe mit dem Wagen in der zweiten Reihe, wir müssen uns beeilen.«
    Mama blieb vor einem unbekannten blitzblanken Wagen stehen. Sie drückte am Schlüssel, und der Kofferraum sprang auf.
    »Boah eh«, sagte Tyler. »Ist der neu?«
    Mama kicherte wie ein junges Mädchen und winkte ab. »Er gehört nicht uns. Ich habe ihn mir von Roger geliehen, weil meiner in der Werkstatt ist.«
    »Roger?« Lucinda stieg stirnrunzelnd ein. »Wer ist Roger?«
    »Ich habe ihn in der Feriensiedlung kennengelernt. Er ist erst in der letzten Woche aufgetaucht. Ein Glück, dass ich noch da war.« Sie lachte wieder. »Er ist sehr nett. Er wird euch gefallen.«
    Lucinda sah Tyler an. Tyler sah sie an. Er verdrehte die Augen, und seine Schwester wusste, was das bedeutete: Mama hatte mal wieder einen von ihren Diesmal-wird-alles- prima!-Anfällen, die sie gewöhnlich kriegte, wenn sie einenneuen Mann kennenlernte. Na, lieber das, als nach Hause zu kommen, und sie wäre total deprimiert und heulte am laufenden Band.
    »Und jetzt erzählt mir von eurem Sommer!«, sagte Mama, während sie sich durch den Verkehr schlängelte, so dass Tyler sich wünschte, er hätte einen Joystick. »War es schön? Habt ihr viel gelernt? Was habt ihr gemacht?«
    Tyler sah Lucinda an und lächelte. Sie lächelte zurück. »Na ja, was man auf einer Farm halt so macht«, sagte er. »Mitarbeiten. Tiere füttern. Früh schlafen gehen, früh aufstehen. Mit dem Heuwagen fahren natürlich – nicht wahr, Luce?«
    »O ja«, bestätigte Lucinda. »Ich weiß gar nicht, wie oft wir mit dem Heuwagen gefahren sind.«
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