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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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schicksalergebenen Seufzen.
    »Ich weiß nicht, ob ich noch ein Zuhause habe, wenn ich so spät erst komme«, meinte Willow.
    Buffy biss sich auf die Unterlippe; die Stimmen der beiden klangen so traurig. Was sie gerade erlebt hatten, war so furchtbar, so schrecklich real und gleichzeitig doch absolut surreal gewesen, dass es sehr schwer war, sich wieder in der Wirklichkeit, wie der Rest der Welt sie kannte, einzufinden. Was war schon die Tatsache, dass man die ganze Nacht wegblieb, gegen die Schlägerei mit einer Horde übernatürlicher Wesen, die Jagd machten auf die Schwachen, Hoffnungslosen und Tollkühnen.
    Wie sollte man das Eltern nur klarmachen?
    »Okay, dann bleibe ich heute Nacht bei Buffy«, verkündete Cordelia.
    Buffy zog die Augenbrauen hoch, zuckte dann aber mit den Schultern, als sie erkannte, dass dies der einzig vernünftige Plan war.
    »Xander und Willow, ich bringe euch beide zur Ambulanz. Ihr könnt euren Leuten ja erzählen, ihr wurdet überfallen oder so, und mal ehrlich: Ihr braucht wirklich medizinische Betreuung. Giles, Sie hätten die auch nötig, aber das ist Ihre Sache. Sie haben ja keine Eltern, die zu Hause auf Sie warten«, fuhr Cordy fort. »Dann komme ich zurück, um den Rest von euch abzuholen und zu Giles Auto zu bringen.«
    »Ich schaffe es allein nach Hause«, sagte Angel.
    Er trat zu Buffy, verabschiedete sich flüsternd, und als sie sich noch einmal nach ihm umdrehte, war er schon verschwunden. Wenn er wollte, bewegte sich Angel wie ein dunkler Schatten, und je mehr man nach ihm Ausschau hielt, desto schwerer war er zu entdecken.
    Oz trat zu Willow und gab ihr einen sanften Kuss. »Wirst du klarkommen?«, fragte er.
    »Ja«, meinte sie. »Sie können schließlich nicht sauer auf mich sein, wenn ich überfallen wurde. Und auch wenn sie es mir nicht abkaufen, können sie mich nur einmal töten, nicht wahr?«
    Sie lächelten sich zwar an, aber Willow machte sich ziemliche Sorgen.
    Dann fuhr Cordelia ab, und Buffy blieb mit Giles und Oz zurück. Sie saßen schweigend am Straßenrand. Während der halben Stunde, die sie auf Cordelias Rückkehr warteten, kam nur ein einziges Fahrzeug an ihnen vorbei, ein Traktor.
    Endlich im Wagen und auf dem Weg nach Hause, schlief Buffy augenblicklich ein.
    Als sie am nächsten Morgen aufwachte, konnte sie sich nicht einmal daran erinnern, wach geworden und die Treppe zu ihrem Zimmer hochgestiegen zu sein.
    Es war Freitagabend, kurz nach acht, und Joyce Summers war im Stress. In der Galerie fanden zwar übers Jahr viele Veranstaltungen statt, aber nur eine oder zwei waren so wichtig wie diese.
    Es war ein Empfang der Gemeinde zu Ehren des neuen Chefs der polizeilichen Spezialeinheit für jugendliche Ausreißer: Jamie Anderson. Der Polizist stand stolz neben seinem Sohn, dem es offensichtlich auf der Straße nicht sonderlich gut ergangen war.
    Eine hohläugige Liz DeMarco half bei dem Empfang und hoffte weiterhin, dass ihre Tochter heimkam. Sie hörte nicht auf, dafür zu beten. Sie und ihr Mann lebten mittlerweile in Scheidung.
    Joyce sauste durch die Galerie, hatte ein Auge auf die Mitarbeiter der Catering-Firma, vergewisserte sich, dass ihre Gäste genug Wein hatten, sprach mit den Leuten von der Security und spielte die lächelnde Diplomatin für jeden, der hilfreich für die gefährdete Jugend von Sunnydale sein konnte.
    Es würde eine lange Nacht werden, und die schwarzen Pumps, die sie sich gerade erst gekauft hatte, brachten sie fast um.
    »Mom?«
    Joyce fuhr herum und machte vor Überraschung große Augen. Da stand Buffy in einem burgunderroten Kleid, das sie noch nie gesehen hatte. Es war wunderschön. Buffy war wunderschön.
    »Buffy?«, fragte Joyce erstaunt. »Was machst du denn hier?«
    »Du hast mich doch gebeten zu kommen, erinnerst du dich?«, entgegnete Buffy zerknirscht. »Abgesehen davon sieht es so aus, als könntest du hier noch ein Paar Hände gebrauchen.«
    Joyce lächelte, griff nach Buffys Hand und drückte sie fest.
    »Ich bin froh, dass du hier bist, Liebling. Ich freue mich wirklich sehr darüber.«
    Buffy grinste und rollte mit den Augen, wie Töchter es gern tun. Dann sagte sie: »Ich auch.«

ENDE
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