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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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kulturell ist Voodoo Lichtjahre von ihr entfernt.«
    Giles sah sie an. »Wenn du es unbedingt wissen willst, es ist die einzige Möglichkeit, die mir einfällt«, gab er zu. »Hoffen wir, dass sich die wandelnden Toten nicht allzu sehr voneinander unterscheiden, hmm?«
    Dann stand er auf und reichte ihr zwei kleine Notizzettel. »Lies dir das sorgfältig durch.«
    Willow starrte die auf Französisch hingekritzelten Worte an und versuchte sie mühsam zu entziffern. Ein paar Schritte weiter räusperte sich Cordelia laut. Dann hörte Willow das Donnern von Hufen.
    »Es scheint loszugehen«, sagte Giles ruhig.
    »Oh«, keuchte Willow. Sie hatte ihre Angst besiegt, indem sie sich auf die Gefahr konzentriert hatte, in der Buffy sich befand. Aber jetzt ergriff sie wieder Besitz von ihr. Sie hatte früher schon Angst gehabt, als sie sich Schreckgestalten stellen musste, wie sie es sich in ihren schlimmsten Träumen nicht hatte vorstellen können. Aber das hier war etwas anderes. Sie hatten es nicht nur mit irgendeinem höllischen Dämon zu tun, der ihnen das Herz herausreißen wollte, sondern fast mit einer ganzen Armee. Die Chancen waren ... katastrophal.
    Willow schluckte hart und ließ sich innerhalb des Pentagramms nieder, neben einem völlig schmutzigen und verschwitzten Giles, denn diesem Moment die selbst gebastelten, ringförmig angeordneten Fackeln anzündete.
    »Es geht los«, murmelte sie.
    Der Erlkönig war weitergezogen. Er würde nicht vergessen, was hier geschehen war. Er würde auch nicht auf seine Blutrache an jenen verzichten, die Rolands Befreiung durch die dunklen Elfen überlebt hatten. Die Hexer würden eines Tages sterben. Aber jetzt galt es, eine
    Hochzeit vorzubereiten. Allein der Gedanke erfüllte ihn mit Freude. Er hatte einst eine Vampirjägerin geliebt, sie aber nicht heiraten können. Jetzt würde Roland bekommen, was Hern selbst immer so schmerzlich vermisst hatte - eine Braut, die es wert war, den Herrn der Jagd zu ehelichen.
    Der Erlkönig steckte sein Schwert in die Scheide und gab dem Mann mit dem Horn ein Zeichen. Das Signal hallte tief und klar durch den Wald. Er gab seinem Hengst die Sporen, und die Jagd galoppierte los. Die Hunde bellten, während sie voraus rannten, und die dunklen Elfen hingen an den Pferdemähnen und Sätteln, ritten auf den Rücken der Hunde oder schwangen sich auf den Bäumen von Ast zu Ast.
    Einer der dunklen Elfen landete in seinem Schoß. Der Erlkönig senkte den Blick und sah, dass er keinen Kopf hatte. Bevor die Wut, die im Glutofen seiner Brust eingesperrt war, hochlodern konnte, blieb das Pferd abrupt stehen, sodass er nach vorn geschleudert wurde und sich an seinem Ross fest halten musste.
    Vor ihm auf dem Pfad lagen vier schwarze Hirsche. Ihre grauen, verfaulten Eingeweide waren über den Boden verstreut. Er hatte ihr Fehlen nicht einmal bemerkt, und die außergewöhnliche Beleidigung, die dieser Affront darstellte, diese Verletzung seines Territoriums, ließ Hern vor Raserei aufschreien und sein Schwert ziehen. Seine mächtige Brust blähte sich auf, als er seinen Zorn hinausbrüllte, seine Augen loderten, spitze Zähne blitzten in dem fahlen Mondlicht, das durch die Baumwipfel sickerte.
    Die Hunde stürmten los und gruben ihre schwarzen, feurigen Schnauzen in die aufgeschnittenen Kadaver der Hirsche. Die dunklen Elfen stürzten von den Bäumen herab, rannten über den Pfad, rissen Fleischbrocken aus den Hirschen und schlangen sie so schnell es den gierigen kleinen Kreaturen möglich war hinunter. Dann fingen die Elfen und die Hunde an, um jeden Fetzen Fleisch zu kämpfen.
    Der Erlkönig brüllte sein Missfallen hinaus und befahl ihnen, sofort damit aufzuhören. Aber sie waren bereits in einen Blutrausch geraten. Der König musste zu härteren Maßnahmen greifen.
    »Jäger, bringt sie zur Vernunft!«, befahl er. »Und findet jene, die für diese Unverschämtheit verantwortlich sind. Ich werde ihre
    Zähne an einer Kette tragen!«
    Es waren noch siebzehn Reiter der Jagd übrig, die Vampirjägerin, das Mädchen Treasure und seinen Sohn nicht mitgerechnet. Fünf waren vorausgeritten, um die Hunde und die Elfen voneinander zu trennen. Der Erlkönig winkte den anderen zu, durch den Wald auszuschwärmen und seine Feinde herzuschaffen. Er wollte ihre Augen zwischen seinen gezackten Zähnen platzen hören.
    Er suchte den breiten Weg hinter und vor sich ab. Hinter sich sah er seinen Sohn und die Jägerin, wie sie miteinander berieten. Er wollte glauben, dass sie
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