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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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endlich zueinander gefunden hatten, ein Paar, das in Kürze heiraten würde. Aber ihm kam ein anderer Gedanke.
    Die Freunde der Vampirjägerin. Jene, für deren Freiheit sie sich geopfert hatte. Die Art, wie ihm der dunkelhaarige Junge ins Gesicht gesehen und ihn belogen hatte, respektlos, mit erhobenem Kopf.
    Hern der Jäger begriff.
    »Herr!«, rief einer der Jäger.
    Der Erlkönig sah sich verblüfft um, als die Jäger von ihren Rössern fielen und wie geschlagene Kinder zu Boden stürzten. Ihre eigenen Pferde zerstampften sie mit den Hufen, sodass ihre Knochen knirschend zerbrachen, während sich noch ein anderer Laut hineinmischte, wie Wind, der in den Blättern rauschte. Aber sie spürten keinen Schmerz, soviel war offensichtlich. Jene, die herunterfielen, waren tot, bevor sie auf dem Boden aufschlugen. Direkt neben dem Erlkönig kippte ein Reiter namens Pontius, der ihn begleitete, seit er sich im zwölften Jahrhundert erhängt und seine menschliche Gestalt aufgegeben hatte, von seinem Pferd und explodierte in einer Wolke aus schwarzem Nebel. Eine vertrocknete, zerschmetterte Hülle und ein Haufen Leder und Fell waren das Einzige, was von ihm übrig blieb.
    Zum ersten Mal seit tausend Jahren spürte der Erlkönig einen kalten Klumpen in seiner Magengegend. Ein Gefühl, das er nicht benennen konnte. Doch was immer es auch war, es gefiel ihm nicht.
    »Sucht zwischen den Bäumen!«, brüllte er mit erhobenem Schwert. »Findet sie und bringt sie zu mir!«
    Die verbliebenen neun Jäger waren Elfenkreaturen, die sich ihm freiwillig angeschlossen hatten. Sie waren nie Menschen gewesen.
    Auf irgendeine Weise war der Funke, das Feuer der Jagd, das er in jenen Menschen entzündet hatte, die zu ihm gestoßen waren ... dieser Funke war erloschen. Das Leben, das er seinen Getreuen zur Belohnung geschenkt hatte, war ihnen gestohlen worden.
    Der Erlkönig grollte tief in seiner Brust, neigte instinktiv den Kopf mit den Hörnern und wünschte sich nichts sehnlicher, als seine Feinde damit aufzuspießen. Wie ein Mann brachen die neun Elfenjäger auf ihren dunklen Rössern durch den Wald und schrien ihre Wut hinaus, die der des Königs gleichkam.
    Nur ein paar Schritte neben dem Pferd des Königs kämpften die dunklen Elfen und die Hunde noch immer um die Kadaver der toten Hirsche. Einige der Elfen machten sich jetzt sogar über die Reste der gefallenen Jäger her.
    Der Erlkönig senkte sein Schwert ein Stück.
    In diesem Moment fiel aus dem Geäst über ihm der Vampir und schlug mit rasiermesserscharfen Klauen nach seiner Kehle.
    »Angel!«, schrie Buffy.
    In einem Wirbel aus gefletschten Zähnen und blitzenden Klauen kämpfte er mit dem Erlkönig, bis beide vom Rücken des königlichen Hengstes fielen. Angel stürzte sich sofort wieder auf seinen Gegner, aber der Erlkönig schleuderte ihn mit einem einzigen Schlag seiner mächtigen Klauenhand davon. Angel prallte gegen einen dicken Baumstamm und landete in einem Nest freiliegender Wurzeln. Seine Stirn schlug hart auf dem Boden auf.
    Der Erlkönig stapfte auf ihn zu.
    Buffy erhob ihr Schwert, um Angel zu Hilfe zu eilen, aber es gelang ihr nicht, sich vorwärts zu bewegen.
    »Roland!«, schrie sie verzweifelt.
    Der Prinz der Jagd senkte beschämt den Kopf. Tränen glitzerten in seinen Augen, und er schien in seiner Montur aus Leder und Pelz, die er nun als der Thronfolger des Erlkönigs trug, zu schrumpfen.
    »Du bist deinem Schwur verpflichtet«, erinnerte er sie.
    »Es hat funktioniert!«, rief Willow von ihrem Posten hinter einem Baum aus. »All die toten Typen sind ... tot. Wir haben sie um mehr als die Hälfte reduziert, glaube ich!«
    Einer der Hunde wurde auf sie aufmerksam und kam knurrend auf sie zugerannt. Mit einem Satz sprang er ihr an die Kehle.
    Treasures Blick wanderte unruhig hin und her. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Nach all dem, was Pontius und den anderen widerfahren war, fragte sie sich, warum sie nicht schon lange zusammengebrochen war. Vielleicht war es noch nicht zu spät für sie ? Vielleicht konnte sie immer noch entkommen. Vielleicht war sie noch gar nicht wirklich tot.
    Sie spürte, wie sie von einer Hand fest am Knöchel gepackt und fortgezogen wurde. Treasure glitt vom Rücken des Pferdes und die Luft wich aus ihren Lungen - sie bemerkte einen Hauch von Schwarz in ihrem ausströmenden Atem. Sie rappelte sich auf, versuchte auf die Beine zu kommen und angelte nach ihrem Schwert.
    Willow schrie auf, als der brennend heiße Atem des Hundes
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